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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Klischeevorstellungen darüber, wie Wissenschaftler sind. Sie haben sie auch über Leute aus dem Showgeschäft. Wir versuchen zumindest, etwas daran zu ändern. Das war es doch, was wir Ihrer Meinung nach tun sollten, nicht wahr – unsere Vorstellungen testen, ob sie der Wirklichkeit entsprechen?«
    Dyer grinste plötzlich. »Wenn das der Fall ist, macht Sie das zur Wissenschaftlerin«, neckte er sie gutgelaunt. »Also erhebt sich die Frage nicht. Sie müssen jetzt nur noch lernen, die Testergebnisse zu akzeptieren. Sehen Sie, wir sind in Wirklichkeit sehr nette Leute, aber Ihre vorgefasste Meinung lässt es nicht zu, dass Sie das glauben. Wenn ich nicht ungleiche Schuhe trage oder Kohl züchte, der Menschen frisst, muss ich eine Ausnahme sein.«
    »Sie sind schon wieder bei der Arbeit«, antwortete sie. »Heute Abend arbeite ich nicht. Reden wir von etwas anderem.«
    »Frauen«, bot er ohne Zögern an.
    »Oje. Das hätte ich mir denken können.«
    »Nein«, sagte er selbstzufrieden. »Sie irren sich. Sie ziehen wieder voreilige Schlüsse. Ich habe all das Zeug gemeint, das Sie ständig Betty erzählen. Über … den Kreuzzug. Wie kommt es, dass Sie sich darüber so sehr ereifern?«
    »Warum wollen Sie das wissen?« fragte Laura überrascht.
    »Ach … ich weiß nicht. Nur Neugier.«
    Laura zuckte leicht die Achseln und dachte eine Zeitlang nach.
    »Kein Einzelfaktor, der alles überschattet … ich schätze, so habe ich schon immer gedacht. Und so denke ich immer noch«, fügte sie betont hinzu. »Dagegen haben Sie doch wohl nichts, oder?«
    »Nein, nein.« Dyer machte eine Handbewegung, als wolle er etwas wegwerfen. »Das hatte ich mir gedacht. Ich hatte mir überlegt, dass die Wurzeln dafür weit in der Vergangenheit liegen. Ich habe den Eindruck, dass Sie kein Mensch sind, der sich seine Meinung von anderen Leuten in der Gegenwart bilden lässt … verstehen Sie, wie ich das meine? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das etwas ist, was Ihnen gestern jemand gesagt hat.« Er nickte, als habe sie gerade etwas bestätigt. »Ich möchte wetten, Ihre Mutter hat genauso gedacht. Habe ich recht?«
    »Ja, das hat sie tatsächlich … ganz ähnlich. Sie hatte auch allen Grund dazu. Mein Vater war ein Versager … er ist mit seinem Job nicht klargekommen und mit seiner Ehe auch nicht. Deshalb hat er ständig Mist gebaut und versucht, in einer Fantasiewelt den großen Mann zu spielen, weil er nie erwachsen genug war, um die Dinge akzeptieren zu können. Ich bin aus Detroit weggezogen, als ich sechzehn Jahre alt war, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe … Ständig …« Laura stockte und sah Dyer anklagend an. »He, worauf wollen Sie eigentlich hinaus – wollen Sie mich einer Psychoanalyse unterziehen oder was?«
    »Nein. Ich sagte es Ihnen doch – ich war nur neugierig.«
    Laura kniff die Augen zusammen und sah ihn argwöhnisch an.
    »Sie waren doch früher einmal Psychiater oder so was, bevor sie sich auf Computer gestürzt haben, nicht wahr? Haben Sie mir nicht einmal etwas von der medizinischen Fakultät von Harvard erzählt?«
    »Mein Gebiet war neurologische Forschung«, sagte Dyer zu ihr. »Das ist nicht ganz dasselbe.«
    »Es hat aber auch mit Köpfen zu tun.«
    »Das ist aber auch schon alles«, sagte er. »Mein Ziel war die Erforschung von Gehirnfunktionen und nicht die Heilung von Gehirnen, bei denen eine Sicherung durchgebrannt ist. Eine Menge von unseren Forschungsergebnissen auf diesem Gebiet ist dann später für die Konstruktion von schlaueren Computern verwendet worden. Deshalb war es durchaus sinnvoll, dass ich darauf umgestiegen bin.«
    Er war drauf und dran, noch mehr zu sagen, runzelte aber die Stirn und blieb still. »Aber das ist schon wieder Arbeit, und Sie sagten, dass wir heute nicht arbeiten.«
    Die Drinks erschienen am Ausgang des Verteilungsschachtes. Dyer nahm sie heraus, gab einen an Laura weiter und versank in Schweigen, während er einen Schluck aus seinem Glas nahm.
    »Und was hat Sie dazu veranlasst, mit Medizin anzufangen?« fragte Laura nach einigen Sekunden.
    »Ach, das lag wohl in der Familie. Mein Vater war Arzt … Raumfahrtmedizin.«
    »War? Lebt er nicht mehr?«
    »Doch, doch. Im Ruhestand. Er lebt mit meiner Mutter an der Westküste. Es geht ihnen gut.«
    »Welche Art von Raumfahrtmedizin hat er denn praktiziert?« fragte Laura interessiert. »War er bei der internationalen Raumfahrtbehörde? Hat er an irgendwelchen Weltraummissionen oder an anderen derart aufregenden Dingen

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