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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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teilgenommen?«
    »Allerdings, das hat er.«
    »Mensch! Das wollte ich auch schon immer, aber ich hatte nie die Möglichkeit dazu. Erzählen Sie mir davon, das interessiert mich.« Laura lehnte sich nach vorne, stützte sich auf den Tisch und starrte ihn erwartungsvoll an. Dyer lächelte und schüttelte den Kopf.
    »Es war eigentlich nichts Sensationelles. Er hat lange auf dem Gebiet gearbeitet … er ist 1985 nach seinem Dienst in der Navy eingetreten, damals war es noch die NASA … im Verlauf der Jahre hat er ein paarmal Dienst in Orbitalstationen getan … einen großen Teil des Jahres 1992 hat er auf einer der Mondbasen verbracht … als die europäische Raumfahrtbehörde eingerichtet wurde, ist er nach Europa gezogen, und als dann alles zu der internationalen Raumfahrtbehörde zusammengefasst wurde, ist er wieder in die Staaten zurückgekehrt. Er hat ein abwechslungsreiches Leben geführt, und langweilig ist es ihm wohl nie geworden.«
    »Und wo sind Sie auf der Szene aufgetaucht?« fragte Laura. »Hier oder in Europa?«
    »Ich war zwei Jahre alt, als sie nach Europa gezogen sind«, antwortete ihr Dyer. »Wenn ich es Ihnen sagen würde, wo ich geboren bin, würden Sie es mir nicht glauben.«
    »Versuchen Sie es doch.«
    »Schon einmal etwas von Gilbert und Sullivan gehört?«
    »Natürlich.« Laura sah ihn verwirrt an. »Sie haben Lieder komponiert.«
    »Die meine ich nicht. Ich meine die späteren Gilbert und Sullivan, die von 1994.«
    Erstaunen verbreitete sich in Lauras Gesicht.
    »Sie meinen doch wohl nicht die beiden experimentellen Raumkolonien, die eingerichtet worden sind, bevor mit dem Bau der großen Kolonien begonnen wurde?«
    »Doch, die meine ich.«
    »Wirklich? In einer von denen sind Sie geboren? Das ist ja fantastisch!«
    Ihr fiel noch etwas ein, und sie runzelte die Stirn. »Sagen Sie mal, das verleiht Ihnen aber einen gewissen Seltenheitswert, oder? Ich will Sie nicht beleidigen, aber ich dachte, vor so langer Zeit hätte man derartige Dinge noch nicht so oft versucht. Sie müssen irgendwie ein Sonderfall gewesen sein.«
    Dyer lachte. »Das war ich – ein nicht eingeplanter Sonderfall. Mein Vater war der ranghöchste medizinische Offizier auf Gilbert. Das bedeutete, dass er eine lange Zeit ununterbrochen dort oben blieb, und deshalb war es normal, in solchen Fällen auch die Ehefrau mitzunehmen. Als sie dann herausbekamen, dass ich unterwegs war, konnten sie meine Mutter wegen der Bestimmungen nicht wieder herunterschaffen. Normalerweise wäre sie damit nie durchgekommen, aber weil sie die Frau des ranghöchsten medizinischen Offiziers war … Na ja, wenn mein Vater nichts darüber verlauten ließ, hatte niemand einen Grund für irgendwelche Vermutungen.«
    »Sie meinen, er hat es absichtlich verschwiegen?« Laura klang ungläubig, aber zur gleichen Zeit hocherfreut.
    »Er hat das zwar immer abgestritten, aber meiner Ansicht nach muss er es einfach gewusst haben, das war nicht anders möglich. Wenn Sie ihn aber kennen würden, dann wüssten Sie, dass ihm so etwas ähnlich sieht.«
    »Es hört sich so an, als sei er der Typ, der eine Angelegenheit auf seine eigene Art erledigt, ohne sich einen Dreck darum zu kümmern, was Sie oder ich oder die Welt darüber denkt«, bemerkte Laura.
    »So ungefähr haben Sie recht«, nickte Dyer.
    »Das merkt man«, erklärte Laura mit einer Spur von Befriedigung. »Deshalb sind Sie so starrköpfig. Na bitte – jetzt sind Sie analysiert worden, und ich musste nicht einmal Harvard besuchen, um dahinterzukommen.«
    »Ich bin nicht starrköpfig«, protestierte Dyer. »Ich habe nur zufällig eine feste Vorstellung davon, worum es in meinem Beruf geht. Ich weiß, was funktioniert und was nicht, wenn man die Wahrheit von dummem Geschwätz zu trennen versucht. Darum geht es in der Naturwissenschaft. Ich werde ärgerlich, wenn jemand auf einer falschen Interpretation besteht.«
    »Außerdem sind Sie überempfindlich«, teilte ihm Laura in süßlichem Tonfall mit. Sie nahm einen Schluck aus ihrem Glas, während Dyer sich wieder beruhigte. »Es ist sowieso das gleiche«, sagte sie.
    »Was?«
    »Bestimmtheit und Starrköpfigkeit«, antwortete sie.
    »Das stimmt natürlich nicht. Wovon sprechen Sie?«
    »Die Verbform ändert sich mit dem Subjekt«, sagte sie. »Ich bin bestimmt; du bist beharrlich; er ist starrköpfig.« Dyer sank in seinem Stuhl zusammen und schüttelte kapitulierend den Kopf. Laura lehnte sich nach vorn und tätschelte ihm freundlich den Handrücken.

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