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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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gemacht?« fragte sie und warf Dyer einen Blick zu, der unverhohlenes Erstaunen ausdrückte. Er erwiderte ihn mit einem verwirrten Stirnrunzeln.
    »Mit wem – Ted?«
    »Nein. Mit unserem gemeinsamen Freund von der Verwaltung. Judy arbeitet schon den ganzen Tag mit den Wandgrafiken, und er reißt sich fast ein Bein aus, um ihr zu helfen. Ich hatte Sie gebeten, ihm einen Tritt in den Hintern zu versetzen, und nicht, ihn anzuzünden.«
    »Ach, das.« Dyer konnte ein trockenes Grinsen nicht unterdrücken. »Es ist wirklich verblüffend, was man mit ein paar taktvoll ausgesprochenen freundlichen Worten alles erreichen kann, nicht wahr?«
    »Wirklich?« Kim schien ihm nicht so recht zu glauben.
    »Sie kennen mich doch«, sagte er in einem Tonfall, der alles bedeuten konnte. Kims Gesichtsausdruck wurde ausgesprochen verdächtig.
    »Und noch etwas«, sagte sie. »Mit Al ist auch etwas passiert. Er hat seit heute Morgen die Arbeit einer ganzen Woche erledigt. Es wäre wohl nicht möglich, dass Sie damit auch etwas zu tun haben, oder?« Dyer warf seine offenen Hände sorglos vor sein Gesicht, sagte aber nichts. »Dabei fällt mir ein«, redete Kim weiter, »er hat einige Probleme aufgeworfen, über die wir uns meiner Ansicht nach unterhalten sollten. Es ist jetzt zwar schon etwas spät, aber ich habe es nicht besonders eilig. Wie wäre es, wenn Sie noch etwas bleiben würden? Dann könnten wir die Sache heute Abend noch erledigen.«
    »Tut mir leid, Kim, heute Abend nicht«, sagte er, als sie vor der Tür zum Labor stehenblieben. »Morgen irgendwann, sicher, aber heute Abend bin ich verabredet.«
    »Na so was!« Kims Augen weiteten sich vielsagend. »Wer ist denn die Glückliche?«
    Dyer seufzte, während sie hineingingen. »Wenn ich es Ihnen sagen würde, würden Sie es mir nicht glauben.«
     

7
     
    Das Essen war vorbei, die Reden waren gehalten, und die Versammlung hatte sich in Grüppchen aufgelöst, die sich unterhielten und alte Bekanntschaften auffrischten. Nachdem sich Dyer und Laura eine Weile mit ein paar von den Gästen unterhalten hatten, die an ihrem Tisch sitzengeblieben waren, entschuldigten sie sich und gingen zu einer der Bars in dem Hotel, in dem die Feier stattfand. Es war eine warme Nacht, und Laura sprach sich für die im Freien gelegene Terrassenbar aus, von wo aus man den East River überblickte, und in deren Richtung sich schon viele von den Gästen in Bewegung gesetzt hatten.
    Dyer hatte es besser gefallen, als er erwartet hatte. Er hatte die Unterhaltung meist stimulierend und unterhaltsam gefunden, und er hatte kaum eine Spur von den langweiligen Klischeefiguren vorgefunden, auf die er halb vorbereitet gewesen war und die anscheinend nur in Filmen über Filme und nicht in der wirklichen Welt des Films existierten. Merkwürdig, dachte er. Auch Laura war anders gewesen. Hier, in ihrem eigenen Element und umgeben von ihrer eigenen Art von Menschen, zeigte sie sich entspannt und hatte all die defensiven Attitüden fallenlassen, die sie instinktiv annahm, wenn sie sich in Dyers Welt aufhielt. Statt einer Außenseiterin, die etwas beweisen muss, wie er sie aus dem Labor kannte, sah er nun eine gelassene, selbstsichere, reife Frau, die ihn, wie er sich selbst eingestehen musste, auf eine seltsame Art zu faszinieren begann.
    Sie traten in die kühle Nachtluft hinaus. Laura hakte sich bei ihm unter und lenkte ihn mit Bestimmtheit zu einem leeren Tisch unter den Büschen am Rande der Bar.
    »Na bitte. Das ist doch besser als all der Krach da drinnen, nicht wahr?« sagte sie, als sie sich hinsetzten. »Sehen Sie, wir können zivilisiert miteinander umgehen, und wenn es auch nur an einem Abend im Jahr geht.« Dyer bestellte über die Tastatur im Tisch die Drinks, erklärte sich einsilbig mit dieser Aussage einverstanden und lehnte sich zurück, um seine Umgebung aufzunehmen. Laura beobachtete ihn eine Weile wortlos und fragte dann:
    »Na, wie gefällt Ihnen der Abend bis jetzt? Es scheint Ihnen Spaß zu machen.« Dyer riss seinen Blick von der Bahn einer gleißend hell erleuchteten Lockheed los, die sich im letzten Stadium ihres Abstiegs aus der Ionosphäre sanft auf den Kennedy-Flughafen herabsenkte.
    »Sie werden es nicht glauben, aber besser, als ich dachte«, sagte er. »Ich hatte eine Menge Pseudos erwartet, aber die meisten Leute, die ich getroffen habe, waren sehr interessant. Die Reden haben sich zum Teil etwas hingezogen, aber das war wohl zu erwarten.«
    »Sehen Sie, Ray: Nicht nur wir haben

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