Der Countdown

und starrte sie an. Agenten mit gezogener Waffe brachten ihn rasch aus der Schule und in einen kugelsicheren SUV.
    Walker riss Logan den Anzug vom Körper, seine Kollegen und andere Officer eilten herbei, um ihm dabei zu helfen.
    Kinder weinten in dem Chaos, in dem die Alarmsirene der Schule losjaulte und sämtliche Türen der Sporthalle aufgerissen wurden.
    “Alle raus!”, schrie Walker und deutete dann auf die Sandsäcke hinter der Bühne. “Nehmt so viele davon wie möglich!”
    Sie vergruben Logans Anzug unter Sandsäcken und eilten dann mit ihm und den anderen hinaus. Die Evakuierung dauerte weniger als eine Minute.
    In der Kommandozentrale war Maggie hysterisch geworden.
    “Was ist passiert! Jemand muss es mir sagen!”
    Die Agenten versuchten fieberhaft, wieder Strom zu bekommen, und schalteten einen Generator ein. Die Steuerkonsole flackerte auf. Die Männer ignorierten Maggies Flehen und machten sich daran, wieder Ordnung in das Chaos nach dem Anschlag zu bringen.
    Die päpstliche Wagenkolonne wirbelte eine dichte Staubwolke auf, als die Autos einen Fluchtweg entlangrasten, der über leere Felder zum Veranstaltungsgelände von Lone Tree County führte. Dort wurde der Papst eilig in einen Hubschrauber gebracht, der, eskortiert von Kampfjets, zu einem unbekannten Ziel startete.
    Der Strom war wieder da.
    Am Ort der Explosion brannte ein Feuer, von dem aus eine kleine Wolke aufstieg. Sanitäter versorgten die verwundeten Agenten und Journalisten. Wie durch ein Wunder waren sie ohne lebensgefährliche Verletzungen davongekommen.
    Bundesagenten liefen überall hektisch herum, um das Ausmaß des Anschlags einzuschätzen, während Polizeibeamte den Menschen halfen, das Schulgelände zu verlassen.
    Colby ordnete eine kontrollierte Evakuierung der Menschenansammlung bei Buffalo Breaks an.
    “Versetzt sie nicht in Panik. Macht es Abschnitt für Abschnitt, beginnend mit dem Areal um die Bühne!”
    Nachrichtenteams meldeten sich bei ihren Sendern, die mehrfach versucht hatten, sie zu erreichen.
    Zwei Minuten und siebenundvierzig Sekunden nach dem Vorfall lieferte eine New Yorker Nachrichtenagentur die erste Meldung: EXPLOSION BEIM PAPSTBESUCH IN DEN USA – TOTE UND VERLETZTE.
    Im Nu lief die Meldung rund um den Globus. Über das Fernsehen, auf Websites und öffentlichen Nachrichtenbändern auf dem Times Square, in Tokio, London, Toronto, Hongkong, Berlin, Shanghai.
    Innerhalb von Minuten erfuhr die ganze Welt von dem Anschlag.
    Mitten im Chaos warf Walker Logan die Jacke eines Deputys über. Während sie über den Parkplatz liefen, rief Graham an. Nachdem sie die jüngsten Ereignisse besprochen hatten, gab Walker Anweisung, dass man Maggie Conlin freilassen solle, und nahm Logan direkt mit zur Kommandozentrale.
    Als Maggie aus dem Wohnmobil trat, erblickte sie sofort ihren Sohn. Sie fiel auf die Knie und öffnete die Arme.
    Logan rannte zu ihr.
    Vor der gespenstischen Wolke von Samaras Explosion hielten Maggie und Logan einander umarmt.

EPILOG
    A m Tag des Anschlags zeigte sich der Vatikan fest entschlossen, sich der terroristischen Bedrohung nicht zu beugen. Einige Stunden, nachdem das Ausmaß des Vorfalls deutlich geworden war, bestand der Vatikan darauf, dass man alle Menschen, die von der Open-Air-Messe in Buffalo Breaks evakuiert worden waren, wieder einlud.
    Fast alle kamen zurück. An jenem Abend ehrte der Papst das Wirken der Schwester Beatrice Drapeau in einer Zeremonie, die von hunderttausend Kerzen erleuchtet wurde. Er rief zu Frieden, Toleranz, Verständnis und Liebe zwischen allen Menschen auf dieser Erde auf. Und verglich diese Tugenden mit dem Leuchten der Sterne, das die Menschheit durch ihre Nacht der Furcht geleitete.
    Eine Untersuchung durch die amerikanischen und internationalen Geheimdienste führte zu einem Söldner, der sich in Algier versteckte. Der Soldat, dessen Nationalität nie aufgeklärt wurde, gab zu, an dem Überfall auf Samaras Familie beteiligt gewesen zu sein. Sein Geständnis führte zu anderen Verdächtigen, und sie wurden vor einem irakischen Gericht angeklagt.
    Alle wurden gehängt.
    Andere internationale Ermittlungen führten zu der Zerstörung eines großen Teils von Amirs Netzwerk, der Gefangennahme mehrerer Terroristen und Agenten in den einzelnen Zellen der Organisation in Äthiopien, Marokko, Südafrika, Spanien, Italien, Malaysia, Indien, Pakistan, Afghanistan, Kanada, Australien, Neuseeland und den Vereinigten Staaten.
    Trotz aller Bemühungen gelang es nicht,
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