Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 1 (German Edition)
Der große Cäsar ist mit seinem Latein noch lange nicht am Ende!«
Diese Episode ist selbstverständlich frei erfunden. Über ein eventuelles Problem Cäsars mit unregelmäßigen deutschen Verben ist nichts bekannt. Sein Werk »De bello Gallico« schrieb er auf Latein, und zwar ohne die Hilfe eines Sklaven.
Unregelmäßige Verben
Hier finden Sie in alphabetischer Reihenfolge jene 20 unregelmäßigen Verben aufgelistet, die in der »Zwiebelfisch«-Geschichte von Cäsars Kampf gegen die Verbier falsch gebraucht wurden.
besinnen: Das reflexive Verb »besinnen« wird unregelmäßig gebeugt: ich besinne mich; er besann sich eines Besseren; wir haben uns besonnen und eine andere Lösung gefunden.
bewegen: Das transitive Verb in der Bedeutung »rühren« wird regelmäßig gebeugt: bewegen, bewegte, bewegt; ich bewegte zuerst den linken Arm, dann den rechten; deine Geschichte hat mich sehr bewegt.
Das transitive Verb in der Bedeutung »veranlassen« wird unregelmäßig gebeugt: bewegen, bewog, bewogen; sein Vater bewog ihn, eine Kaufmannslehre zu machen. Was hat ihn zu einem solchen Schritt bewogen?
drängen/dringen: Das transitive Verb »drängen« wird regelmäßig gebeugt: drängen, drängte, gedrängt; die Zeit drängt; er drängte sie, zum Ende zu kommen; wir wurden in die Ecke gedrängt.
Das intransitive Verb »dringen« wird unregelmäßig gebeugt: dringen, drang, gedrungen ; das Wasser dringt durch alle Ritzen, ihr Hilferuf drang bis ins Nachbarhaus; Amors Pfeil war ihm tief ins Herz gedrungen.
erbleichen: Das Verb in der Bedeutung »blass werden« wird heute üblicherweise regelmäßig gebeugt (erbleichen, erbleichte, erbleicht); die unregelmäßige Konjugation (erblich, erblichen) ist veraltet.
erlöschen: Das intransitive Verb »erlöschen« wird unregelmäßig gebeugt: die Flamme erlischt; das Feuer erlosch; die Lichter sind erloschen.
Das transitive Verb »löschen« wird regelmäßig gebeugt: du löschst deinen Durst; die Feuerwehr löschte den Brand; die Lichter wurden gelöscht.
erschrecken: Das transitive Verb »jemanden erschrecken« wird regelmäßig gebeugt und im Perfekt mit »haben« konjugiert: ich erschrecke dich, du erschreckst mich, die Nachricht erschreckte die Zuhörer, du hast mich ganz schön erschreckt!
Das intransitive Verb »erschrecken« wird unregelmäßig gebeugt und im Perfekt mit »sein« konjugiert: Sei leise, sonst erschrickt das Reh; als der Tiger den Jäger bemerkte, erschraken beide; beim Anblick des Tieres ist er heftig erschrocken.
Das reflexive Verb »sich erschrecken« gehört der Umgangssprache an und wird sowohl regelmäßig als auch unregelmäßig gebeugt: Ich erschrecke mich bei jedem Donner; ich erschreckte/erschrak mich fast zu Tode; da habe ich mich ganz schön erschreckt/erschrocken!
gleiten: Das Verb »gleiten« wird unregelmäßig gebeugt: gleiten, glitt, geglitten; sein Blick glitt über die Stadt; mühelos war der Esel über das Eis geglitten.
hängen: Das transitive Verb in der Bedeutung »aufhängen« wird regelmäßig gebeugt: ich hänge, ich hängte, ich habe gehängt; ich hängte den Hörer wieder ein; ich habe die Wäsche aufgehängt.
Das intransitive Verb im Sinne von »baumeln« wird unregelmäßig gebeugt: ich hänge, ich hing, ich habe gehangen; die Fahne hing im Wind; ich hing drei Stunden lang fest; die Wäsche hat auf der Leine gehangen.
hauen: Das Verb »hauen« wird unregelmäßig gebeugt: hauen, hieb, gehauen. Häufiger als »hieb« ist heute die umgangssprachliche Form »haute« gebräuchlich. Das regelmäßig gebeugte Perfektpartizip »gehaut« ist hingegen mundartlich.
heißen: Das Verb »heißen« wird unregelmäßig gebeugt: heißen, hieß, geheißen. Die Form »gehießen« ist landschaftlich.
preisen: Die Verben »preisen« und »anpreisen« werden unregelmäßig gebeugt: preisen, pries, gepriesen; er pries den Namen des Herrn; gepriesen seist du! Die Aktien wurden angepriesen wie sauer Bier.
Das Verb »lobpreisen« wird hingegen regelmäßig gebeugt: Er lobpreiste den Namen des Herrn; sein Werk wurde gelobpreist.
quellen: Das intransitive Verb »quellen« wird unregelmäßig gebeugt: quellen, quoll, gequollen; das Wasser quillt über; der Teig quoll auf; aus seinen Augen sind dicke Tränen gequollen.
Das transitive Verb »quellen« in der Bedeutung »etwas im Wasser weich werden lassen« wird regelmäßig gebeugt: quellen, quellte, gequellt; ich quellte das Brötchen in Milch; hast du den Reis gequellt?
saugen: Das alte Verb »saugen« wird
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