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Der Drachentöter

Der Drachentöter

Titel: Der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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zu können«, erklärte Lib Glip. »Doch damit ist noch lange nicht gelöst, weshalb ein terranischer Diplomat die ungeheure Frechheit besitzt, in meine Schachzüge einzugreifen. Ich habe gute Lust, Sie zu erschießen und meinem Propagandachef die Erklärungen zu überlassen.«
    »Das wäre unklug«, meinte Retief. »Dieses kleine Ding in meiner Hand ist ein Miniaturstrahler – auch wenn ich solche Waffen nicht gern gegen Freunde einsetze.«
    »Bewaffnete Diplomatie?« stieß Lib Glip hervor. »So etwas habe ich noch nie gehört.«
    »Oh, ich bin gerade nicht im Dienst«, erklärte Retief. »Es war nur ein persönlicher Besuch. Ich möchte Sie um einen kleinen Gefallen bitten.«
    »Einen – Gefallen?«
    »Ich möchte gern in Ihrer Maschine mitfliegen.«
    »Sie wollen sagen, daß Sie mich zu Boden gezwungen haben, um – um …«
    »Ganz richtig. Und da wir nicht viel Zeit haben, brechen wir am besten sofort auf.«
    »Ich habe schon von Flugzeugnarren gehört, aber das ist die Höhe! Passen Sie auf – es handelt sich um einen Sechzehnzylinder-V-Motor. Der Propeller ist vierundzwanzigfach verleimt – aus Schwertholz selbstverständlich. 9-mm-Kanonen, synchronisiert, Doppelscheinwerfer, Niederdruckreifen, Schaumstoffsitze und Handlackierung. Toll, was? Warten Sie nur, bis Sie die eingebaute Bar sehen.«
    »Ein hervorragendes Flugzeug, Euer Exzellenz«, sagte Retief bewundernd. »Ich setze mich hinter Sie und erkläre Ihnen, welchen Weg Sie einschlagen sollen.«
    »Sie erklären mir …«
    »Schließlich habe ich den Strahler.«
    Lib Glip knurrte und kletterte in den Pilotensitz. Retief schnallte sich hinter ihm fest. Der Premier startete die Maschine und jagte sie hinauf in den Himmel.
    »Das ist er.« Retief deutete auf ein einsames Fahrzeug, das allein auf einem Hügel stand und sich deutlich gegen den flackernden Hintergrund abhob. Plushnik I schimmerte bläulich am Horizont.
    »Hören Sie, das ist gefährlich«, rief Lip Glip über das Dröhnen der Motoren. Die Maschine ging in langsamen Spiralen tiefer. »In dem Panzer steckt allerhand und …« Er unterbrach sich und stieg steil auf, als der Panzer unten plötzlich das Feuer eröffnete.
    »Landen Sie eine kurze Salve vor dem Bug des Fahrzeugs«, befahl Retief. »Aber beschädigen Sie es nicht.«
    »Aber das ist doch Barfs persönlicher Panzer!« stieß der Gloi hervor. »Ich kann nicht schießen, sonst … Wissen Sie, wir haben eine Art Abkunft …«
    »Tun Sie es trotzdem«, meinte Retief und beobachtete die Geschosse, die das Flugzeug nur knapp verfehlten. »Offensichtlich fühlt er sich nicht mehr an die Abmachung gebunden.«
    Lib Glip senkte den Bug seiner Maschine und drückte auf die Waffenauslösung. Im Gras neben dem Panzer spritzte die Erde auf.
    »Das soll ihm eine Lehre sein«, kommentierte Lib Glip, als sein Flugzeug dicht über dem Panzer hinwegschoß.
    »Kehren Sie in einer Schleife um und landen Sie«, rief Retief. Der Premier gehorchte knurrend. Das Flugzeug kam dreißig Meter vom Panzer entfernt zum Stehen. Die Scheinwerfer des Fahrzeugs richteten sich sofort auf die Maschine. Lib Glip stieg mit erhobenen Händen aus.
    »Hoffentlich wissen Sie, was Sie tun«, sagte er wütend. »Das ist eine grobe Einmischung in die Innenpolitik. Passen Sie auf – wenn er so gemein war und Sie bestochen hat, dann kann ich das auch. Ich gebe Ihnen mein Wort als Staatsmann, daß ich mehr zahlen werde. Ich …«
    »Aber, aber, Euer Exzellenz, es handelt sich doch nur um ein freundschaftliches Zusammentreffen. Gehen wir hinüber und befriedigen wir die Neugier des Generals, bevor er nervös wird und wieder die Waffen einsetzt.«
    Als Retief und der Gloi sich näherten, öffnete sich eine Luke im Geschützturm, und das Auge des Blort-Generals schob sich hoch. Nach längerer Überlegung folgte der ganze Mann.
    »He, was soll die Schießerei?« fragte er verärgert. »Sind Sie das, Glip? Sie wollen wahrscheinlich wegen der Kapitulation verhandeln. Beinahe hätte ich Sie verwundet …«
    »Kapitulation – da lacht meine Großtante!« zeterte der Gloi. »Ich wurde mit Waffengewalt entführt und hierhergebracht.«
    »Was?« Retief trat ein Stück vor. Barf war erstaunt. »Ich dachte, Sie hätten den Terraner als unparteiischen Zeugen mitgebracht, um großzügigere Bedingungen herauszuschinden.«
    »Meine Herren, wenn Sie einen Moment zu streiten aufhören könnten«, warf Retief ein, »werde ich Ihnen den Zweck dieses Treffens erklären. Ich gebe zu, daß die

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