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Der dunkle Punkt

Der dunkle Punkt

Titel: Der dunkle Punkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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zurück. Der Brief entglitt ihrer Hand und fiel auf den Tisch, während sie in dem Buch blätterte. »Ja, hier ist sie schon: Archibald Collington Smith, Haus Seeblick, Michigan Boulevard, Chikago.«
    »Die Zimmernummer haben Sie nicht?«
    »Nein, leider nicht. Da muß mir ein Versehen unterlaufen sein.«
    »Das ist also seine Geschäftsadresse?«
    »Ja. Die Privatadresse weiß ich nicht.«
    »Sagten Sie nicht, er wäre bei einer Versicherungsgesellschaft angestellt?«
    Sie nickte.
    »Hm… Ich frage mich, ob mir Ihre Freundin nicht einiges über ihn erzählen könnte.« Ich zeigte auf den Brief.
    Smith muß man doppelt vorsichtig sein. Leute, die Smith heißen, gibt’s wie Sand am Meer. Wer garantiert mir, daß ich den richtigen erwischt habe und daß mir der Kerl nicht einen Bären aufhängt? Deshalb ziehen wir erst Erkundigungen ein, bevor wir uns den Betreffenden selbst vorknöpfen. Wenn das so einfach wäre, könnten sich die Testamentsvollstrecker die Kosten für den Detektiv sparen.«
    Sie lächelte mich verschmitzt an. »Sie haben sich glänzend aus der Affäre gezogen. Aber Sie müssen mich für eine furchtbare Gans halten.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Na, wissen Sie, ich hab’ noch nie gehört, daß man verschollene Erben auf diese Art ausfindig macht. Für gewöhnlich geht das ganz anders vor sich. Der betreffende Anwalt engagiert einen oder mehrere Detektive und sagt: >Sie sollen einen Archibald C. Smith, Sohn von Frank Soundso, gestorben dann und dann, für mich ausfindig machen. Smith hielt sich zuletzt in Chikago auf und war dort Inhaber eines Ladens für Herrenbekleidung.< Die Detektive sausen los, und einer kommt auch zu mir und fragt: Entschuldigen Sie, Miss, kennen Sie zufällig einen Archibald Smith aus Chikago? Er hat ein Herrenbekleidungsgeschäft.< Darauf antworte ich ihm: >Nein. Ich kenne zwar einen Archibald Smith aus Chikago, aber der ist bei einer Versicherungsgesellschaft. Wie sieht denn der Mann aus, den Sie suchen?< Hierauf sagt der Detektiv: >Ach, du liebe Güte, Miss, woher soll ich das wissen? Ich hab’ den Mann noch nie gesehen. Ich kenne nur seinen Namen.< «
    »Na und?«
    »Das frage ich Sie!«
    »Sie finden also, daß meine Methode etwas ungewöhnlich ist?«
    »Etwas? Sie ist verdammt ungewöhnlich!«
    Ich grinste. »Wirklich?«
    Roberta Fenn sah mich ärgerlich an und wollte gerade ihrer Entrüstung Luft machen, als jemand an die Tür klopfte. Fürs erste war ich gerettet. Sie schloß den Mund wieder, drehte sich schnell zur Tür um und starrte diese verdutzt an.
    Es klopfte von neuem. Sie stand auf, ging zur Tür und riß sie auf.
    Ein Mann rief mit scharfer, erregter Stimme: »Na, endlich! Ich hab’ dir damals gleich gesagt, daß du mich nicht so einfach abschütteln kannst! Aber versuchen mußtest du’s trotzdem, wie? Also, mein Schatz, ich…«
    Als er plötzlich verstummte, wußte ich, daß er sich beim Sprechen ins Zimmer gedrängt und mich auf meinem Stuhl erspäht hatte. Lässig wandte ich den Kopf.
    Ich erkannte ihn sofort. Es war der dicke Mann, der vor Jack O’Learys “Bar das Kunststück mit dem Glas und dem Bleistift vollführt und um halb vier Uhr morgens das nervtötende Hupkonzert ausgelöst hatte. Dieser Kerl hatte meinen Schlaf auf dem Gewissen.
    Roberta fuhr herum, sah zu mir herüber und flüsterte ihrem Besucher zu: »Komm mit ‘mir raus auf den Flur. Da können wir uns ungestört unterhalten.« Sie bugsierte ihn hinaus und lehnte die Tür hinter sich an.
    Mir blieben nur ein paar Sekunden. Ich durfte keine Zeit verlieren und mußte jede Bewegung vorher genau berechnen. Ich richtete mich lautlos auf und ergriff den Brief, den Roberta auf dem Tisch hatte liegenlassen. Der Absender in der linken oberen Ecke lautete: >Edna Cutler, 935 Turpitz Building, Little Rock, Ark.<
    Eiligst überflog ich den Inhalt.
    >Liebe Roberta! Den Überbringer dieses Briefes, Mr. Archibald C. Smith aus Chikago, lege ich Dir besonders ans Herz. Aus geschäftlichen Gründen wäre es mir lieb, wenn Du Dich um ihn kümmern und ihm seinen Aufenthalt in New Orleans so angenehm wie möglich machen würdest. Zeig ihm das französische Viertel und führ ihn in ein paar der berühmten Restaurants. Du tust mir damit einen großen Gefallen, weil mir Mr. Smith... <
    Ich hörte wie die Tür langsam aufging und der Mann sagte: »Also gut, abgemacht. Aber vergiß es nicht. Du hast’s mir versprochen.«
    Hastig warf ich den Brief auf den Tisch und zündete mir gerade eine Zigarette an,

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