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Der dunkle Schirm

Der dunkle Schirm

Titel: Der dunkle Schirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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mußt du immer einen Namen parat haben.
    Deinen Namen. Jederzeit. Das ist das erste, worauf sie achten. Wenn du deinen eigenen Namen nicht mehr zu-sammenkriegst, dann wissen sie, daß du total breit bist.
    Am besten, entschied er, schere ich aus, sobald ich ei-ne Parklücke sehe, und fahre freiwillig rechts ran, bevor die Schmiere das Blaulicht blitzen läßt oder sonstwas unternimmt, und dann, wenn die Bullen neben mir anhalten, werde ich sagen, ich hätte wohl ‘n loses Rad oder sonst ‘n Defekt.
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    Das finden die immer toll, dachte er. Wenn du auf diese Weise aufgibst, weil dir nichts anderes mehr übrigbleibt. Das ist so, als würdest du dich wie ein Tier zu Boden werfen und ihnen deine ungeschützte Bauchseite
    hinhalten. Ja, genau das werde ich tun.
    Er scherte nach rechts aus und brachte den Wagen
    zum Stehen, als die Vorderreifen gegen den Bordstein stießen. Der Streifenwagen fuhr vorbei, ohne anzuhalten.
    Für nichts und wieder nichts rausgefahren, dachte
    Charles Freck. Jetzt werde ich meine liebe Mühe damit haben, wieder rückwärts rauszusetzen, weil der Verkehr so dicht ist. Er stellte den Motor ab. Vielleicht sollte ich einfach ein Weilchen hier sitzenbleiben, beschloß er, und Alphameditation machen oder mich in einige höhere
    Bewußtseinszustände versetzen. Vielleicht, indem ich mir die Puppen anschaue, die so vorbeispazieren. Möchte wissen, ob’s irgendwo eine Firma gibt, die Geiloskope herstellt. Statt Alpha-Bioskopen. Geilheitswellen, erst sehr kurz, dann länger, größer, größer, bis sie schließlich geradewegs über die Skala hinausschnellen.
    Das bringt alles nichts, begriff er plötzlich. Ich sollte unterwegs sein, um herauszufinden, ob irgendwo Stoff auf der Scene ist. Ich muß unbedingt Nachschub kriegen, sonst klinke ich wirklich bald aus, und dann werd’ ich überhaupt nicht mehr in der Lage sein, was geregelt zu kriegen. Wenn’s mal soweit ist, werd’ ich nicht mal mehr am Bordstein sitzen können, so wie jetzt. Ich werde dann nicht nur nicht mehr wissen, wer ich bin, ich werde nicht mal wissen, wo ich bin oder was eigentlich um mich herum läuft.
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    Was läuft hier eigentlich? fragte er sich selbst. Was für einen Tag haben wir heute? Wenn ich nur wüßte, welcher Tag heute ist, würde mir auch alles andere wieder einfallen. Es würde nach und nach wieder in mein Gehirn sik-kern.
    Mittwoch, im Einkaufsviertel von L. A. irgendwo im
    Westwood-Bezirk. Direkt vor Charles Freck eine dieser riesigen Einkaufsarkaden, von einer Mauer umgeben, an der man wie ein Gummiball abprallt – außer wenn man eine Kreditkarte dabei hat, mit der man durch den elektronischen Sperrgürtel gelangen kann. Da Charles Freck für keine der Arkaden eine Kreditkarte besaß, kannte er das Innere der Läden nur vom Hörensagen. Offenbar gab es in den Arkaden eine ganze Reihe von Läden, die Qualitätsprodukte an die Spießer verkauften – besonders na-türlich an die Spießerehefrauen. Er schaute zu, wie die uniformierten und bewaffneten Wächter am Haupttor die eintretenden Kunden einer gründlichen Überprüfung unterzogen. Die Wächter achteten darauf, daß der Mann oder die Frau auch wirklich zu seiner oder ihrer Kreditkarte paßte und daß die Kreditkarte nicht geklaut, verkauft, gekauft oder in betrügerischer Absicht benutzt worden war. Eine Menge Leute strömten durch das Tor hinein, aber Charles Freck vermutete, daß viele davon nur einen Schaufensterbummel machen wollten. So viele Leute können doch gar nicht das Moos oder das unauf-schiebbare Verlangen haben, um diese Zeit einkaufen zu gehen, überlegte er. Es ist schon spät, kurz nach zwei.
    Zwei Uhr nachts, ja. Die Läden sind alle beleuchtet. Wie alle seine Freak-Brüder und -Schwestern, die in dieser 19
    Nacht unterwegs waren, konnte Charles Freck die Lichter von draußen sehen, Lichter wie bunte Funkenkaskaden.
    Wie ein Vergnügungspark für große Kinder, dachte er.
    Auf dieser Seite der Mall gab es nicht viele Geschäfte, die keine Kreditkarten verlangten und sich nicht von bewaffneten Wächtern schützen ließen. Nur ein paar Läden für alltägliche Besorgungen: ein Schuhgeschäft, einen TV-Shop, eine Bäckerei, einen Schlüsseldienst, eine Schnellwäscherei. Charles Freck schaute zu, wie ein Mädchen, das ein kurzes Plastikjäckchen und eine
    Stretchhose trug, von Geschäft zu Geschäft schlenderte.
    Die Kleine hatte hübsche Haare, aber von hier aus konnte er ihr Gesicht nicht erkennen, und man mußte schon das Gesicht sehen,

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