Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Schirm

Der dunkle Schirm

Titel: Der dunkle Schirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
Schadensersatz. «
    »Wie weit ist er denn gekommen?«
    Donna sagte: »Der hat mir mit seinen Schmierfingern die Möpse betatscht.«
    »Das ist aber keine 40 000 wert.«
    Gemeinsam gingen sie den Weg zu Charles Frecks
    Wagen zurück.
    »Hast du was zu verkaufen?« erkundigte sich Freck.
    »Ich brauch’ wirklich dringend was. Ehrlich gesagt, ich bin praktisch auf Null runter, stell’ dir das mal vor, total auf Null! Ich war’ schon mit ein paar zufrieden, wenn du welche lockermachen könntest.«
    »Ich kann dir welche besorgen.«
    »Tabletten«, sagte er. »Ich schieße nicht.«
    »Ja.« Donna nickte bestimmt, den Kopf leicht gesenkt.
    »Aber, hör mal, die Dinger sind im Moment Mangelware
    – die Nachschubquelle ist zeitweilig ausgetrocknet.
    Wahrscheinlich hast du das schon selbst mitgekriegt. Ich kann dir nicht sehr viele besorgen, aber …«
    »Wann?« unterbrach er sie. Sie hatten mittlerweile den Wagen erreicht; Charles Freck blieb stehen, öffnete die Tür und stieg ein. Auf der anderen Wagenseite stieg auch Donna ein. Und dann saßen sie da, Seite an Seite.
    »Übermorgen«, sagte Donna. »Aber nur, wenn ich den
    einen Typ irgendwie erwischen kann. Ich nehme an, es wird klappen.«
    Scheiße, dachte Charles Freck. Übermorgen erst.
    26
    »Geht’s nicht eher? Nicht bis, sagen wir mal, heute abend?«
    »Allerfrühestens morgen.«
    »Wie viel?«
    »Sechzig Dollar pro Hunderterpack.«
    »O Mann«, sagte Charles Freck. »Das ist aber ‘n stolzer Preis.«
    »Dafür sind sie auch echt Spitze. Ich hab’ schon früher welche von dem Typen bekommen; die sind wirklich
    nicht so wie das Zeug, was einem sonst angedreht wird.
    Mein Wort darauf, der Stoff ist echt sein Geld wert.
    Wenn’s eben geht, kaufe ich immer bei dem Typen. Aber er hat nicht immer welche. Weißt du, der Typ hat gerade eine Tour in den Süden runter gemacht, denke ich mir. Er ist gerade erst zurückgekommen. Er hat den Stoff selbst rangeschafft, ohne Zwischenhändler, darum weiß ich, daß die Tabletten mit Sicherheit gut sind. Und du mußt mir nichts im voraus bezahlen. Erst, wenn ich sie habe.
    Okay? Ich vertraue dir.«
    »Ich leg’ nie Geld hin, bevor ich die Ware sehe«, sagte er.
    »Manchmal muß man’s aber. «
    »Okay«, sagte er. »Kannst du mir dann mindestens ein Hunderterpack besorgen?« Er versuchte rasch durchzu-kalkulieren, wie viele er sich leisten konnte; vielleicht konnte er binnen zwei Tagen 120 Dollar flüssig machen und zweihundert Tabletten von ihr kaufen. Und wenn er in der Zwischenzeit irgendwo einen besseren Deal abschließen konnte, mit anderen Leuten, die Stoff anboten, dann konnte er den Deal mit Donna ja wieder vergessen 27
    und bei denen kaufen. Das war der Vorteil dabei, wenn man nie Geld vorstreckte – das und die Tatsache, daß man nie abgelinkt werden konnte.
    »Da hast du aber mächtig Glück gehabt, daß wir uns
    getroffen haben«, sagte Donna, als er den Wagen anließ und rückwärts auf die Straße setzte. »Ich treff mich in ungefähr ‘ner Stunde mit so einem Macker, der mir vielleicht alles abkaufen würde, was ich eben ranschaffen könnte … du scheinst ja ‘ne ziemliche Pechsträhne gehabt zu haben, aber jetzt geht’s wieder bergauf.« Sie lä-
    chelte, und er erwiderte ihr Lächeln.
    »War’ nur toll, wenn du sie eher kriegen könntest«, sagte Freck.
    »Wenn’s klappen sollte …« Donna öffnete ihren Geld-
    beutel und holte einen kleinen Notizblock und einen Stift mit dem Aufdruck SPARKS AUTO-ELEKTRO-SERVICE heraus. »Wie kann ich dich erreichen? Und
    dein Name ist mir übrigens immer noch nicht wieder
    eingefallen.«
    »Charles B. Freck«. sagte er. Er gab ihr seine Telefonnummer – eigentlich war es gar nicht seine, sondern die eines Spießerfreundes, über die er solche Kontakte immer laufen ließ –, und sie schrieb die Nummer sorgfältig auf. Wie schwer ihr das Schreiben doch fällt, dachte Freck. Malt einen Buchstaben nach dem anderen hin …
    Die bringen den Puppen in der Schule auch nur noch
    Scheiß bei, dachte er. Hat wohl immer unter der Schul-bank gesessen. Aber ‘ne heiße Puppe ist sie ja. Na ja, dann kann sie eben kaum lesen und schreiben; was soll’s? Was bei ‘ner Puppe wichtig ist, das sind handliche Titten.
    28
    »Ich glaube, ich erinnere mich jetzt wieder an dich«, sagte Donna. »Vage jedenfalls. Es ist alles irgendwie verschwommen, der ganze Abend; ich war richtig weggetreten. So richtig weiß ich eigentlich nur noch, wie ich das Pulver in diese kleinen Kapseln

Weitere Kostenlose Bücher