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Der Dunkle Turm 2 - Drei

Titel: Der Dunkle Turm 2 - Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Notfallzeug geholt, das sie bei sich haben.
    Also ausgerastet. So oder so, es ist nicht gut. Du bist in deinem ganzen Leben noch nie so ausgerastet. Eingenickt, ja, aber nicht ausgerastet.
    Auch mit seiner rechten Hand war etwas seltsam. Sie schien zu pulsieren, als hätte er mit dem Hammer darauf geschlagen.
    Er spannte sie, ohne die Augen aufzumachen. Kein Pulsieren. Keine blauen Kanoniersaugen. Und was die Aussetzer anbelangte, sie waren lediglich eine Kombination von cool turkey und einer gehörigen Dosis dessen, was das große Orakel und der bedeutende und so weiter zweifellos den Schmuggler-Blues nennen würde.
    Aber ich werde trotzdem schlafen, dachte er. Was sagt man dazu?
    Henrys Gesicht schwebte wie ein freigelassener Ballon an ihm vorbei. Keine Bange, sagte Henry. Alles wird gut, kleiner Bruder. Du wirst runter nach Nassau fliegen und dich im Aquinas einmieten, dort wird am Freitagabend ein Mann vorbeikommen. Einer der Guten. Er wird dir einen Schuß und genügend Stoff verschaffen, damit du übers Wochenende kommst. Sonntag nacht bringt er das Koks, und du gibst ihm den Schlüssel zum Schließfach. Montag machst du morgens die Routine, wie Balazar es gesagt hat. Der Bursche wird mitspielen; er weiß, wie es ablaufen soll. Nachmittags fliegst du zurück, und mit einem so ehrlichen Gesicht wie deinem, kommst du in Windeseile durch den Zoll, und wir werden noch vor Sonnenuntergang Steaks im Sparks essen. Es wird ein Spaziergang werden, kleiner Bruder, nichts weiter als ein Spaziergang.
    Aber irgendwie war es dann doch mehr ein Gewaltmarsch geworden.
    Das Problem bei ihm und Henry war, sie waren wie Charlie Brown und Lucy. Der einzige Unterschied war, ab und zu hielt Henry einmal den Football fest, damit Eddie ihn treffen konnte – nicht oft, aber manchmal. Einmal, im Heroinrausch, hatte Eddie sogar daran gedacht, er sollte Charles Schultz einen Brief schreiben. Lieber Mr. Schultz, würde er schreiben. Ihnen entgeht etwas, weil Sie Lucy IMMER in letzter Sekunde den Football wegziehen lassen. Sie sollte ihn ab und zu einmal wirklich festhalten. Nicht, daß Charlie Brown es jemals vorhersehen könnte, wissen Sie. Manchmal sollte sie ihn drei- bis viermal hintereinander festhalten, dann einen Monat lang gar nicht, dann einmal, dann wieder drei oder vier Tage nicht, und dann, Sie wissen schon, Sie werden verstehen. Das würde den Burschen ECHT fertigmachen, oder?
    Eddie wußte, daß es den Burschen echt fertigmachen würde.
    Er wußte es aus Erfahrung.
    Einer der Guten, hatte Henry gesagt, aber der Mann, der gekommen war, war ein Ding mit teigiger Haut, einem britischen Akzent und einem Oberlippenbärtchen gewesen, das aus einem film noire der vierziger Jahre zu stammen schien, dazu gelbe Zähne, die nach innen gebogen waren wie die Zähne einer sehr alten Tierfalle.
    »Haben Sie den Schlüssel, Senor?« fragte er, aber in seinem britischen Grundschulakzent hörte es sich mehr wie Seior an.
    »Der Schlüssel ist in Sicherheit«, sagte Eddie, »falls Sie das meinen.«
    »Dann geben Sie ihn mir.«
    »So läuft das nicht. Sie sollen etwas haben, das mich übers Wochenende bringt. Sonntag nacht sollen Sie mir etwas bringen. Dann gebe ich Ihnen den Schlüssel. Sie gehen am Montag in die Stadt und holen etwas anderes damit. Ich weiß nicht was, weil mich das nichts angeht.«
    Plötzlich hatte das Ding eine flache blaue Automatik in der teigigen Hand. »Warum geben Sie ihn mir nicht einfach, Senor? Ich spare Zeit und Mühe, Sie retten Ihr Leben.«
    Junkie oder nicht, Eddie Dean war hart wie Stahl. Das wußte Henry; und noch wichtiger, Balazar wußte es. Darum war er geschickt worden. Die meisten glaubten, er wäre gegangen, weil er wieder bis über beide Ohren an der Nadel hing. Er wußte es, Henry wußte es, und Balazar auch. Aber nur er und Henry wußten, daß er auch gegangen wäre, wäre er clean wie frische Wäsche gewesen. Für Henry. Darauf war Balazar bei seinen Überlegungen noch nicht gekommen, aber scheiß auf Balazar.
    »Warum stecken Sie das Ding nicht einfach weg, Sie kleiner Scheißer?« fragte Eddie. »Oder wollen Sie, daß Balazar jemanden herschickt, der Ihnen mit einem Messer die Augen herausschneidet?«
    Das teigige Ding lächelte. Die Pistole war wie weggezaubert; an ihrer Stelle befand sich ein kleiner Umschlag. Er reicht ihn Eddie. »Kleiner Scherz, Sie verstehen.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    »Ich sehe Sie Sonntag nacht.«
    Er wandte sich zur Tür.
    »Ich glaube, Sie warten besser.«
    Das teigige

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