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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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ausgemacht? Nicht das Geringste, sage euch meinen Dank und bitte sehr dazu. Während Roland, Susannah, Jake, Eddie und drei Frauen – die Schwestern von Oriza, so nannten sie sich – es mit den Wölfen aufgenommen hatten, hatten die restlichen Calla-Folken sich irgendwo in der Stadt oder in den Reisfeldern unten am Fluss versteckt. Aber in zehn Jahren – vielleicht schon in fünf! – würden sie einander erzählen, wie sie an jenem Tag im Herbst, Schulter an Schulter mit den Revolvermännern kämpfend, ihr halbes oder ganzes Dutzend Wölfe erledigt hatten.
    Es war nicht gerecht, und irgendwie war ihm bewusst, dass es nicht gerecht war, aber er hatte sich in seinem ganzen Leben noch nie so hilflos, so verloren und dementsprechend elend gefühlt. Er bemühte sich angestrengt, nicht an Susannah zu denken, sich nicht zu fragen, wo sie sein mochte oder ob ihr Dämonenkind schon geboren war, und merkte dann, dass er es trotzdem tat. Sie war nach New York gegangen, das stand für ihn fest. Aber in welches New York? Fuhren die Leute dort in Mietdroschken auf von Gaslaternen beleuchteten Straßen umher – oder jetteten sie mit Anti-Grav-Taxis herum, die von Robotern von North Central Positronics gesteuert wurden?
    Lebt sie überhaupt noch?
    Vor diesem Gedanken wäre er zurückgeschreckt, wenn er es vermocht hätte, aber der Verstand konnte eben grausam sein. Eddie sah sie immer wieder irgendwo unten in Alphabet City im Rinnstein liegen: mit einem in ihre Stirn eingeschnittenen Hakenkreuz und einem um den Hals gehängten Schild mit der Aufschrift GRÜSSE VON DEINEN FREUNDEN IN OXFORD TOWN.
    Hinter ihm wurde die Küchentür des Pfarrhauses geöffnet. Dann hörte er das leise Patschen nackter Füße (sein Hörvermögen war jetzt geschärft, ebenso geübt wie seine restlichen Killerfertigkeiten) und das Klicken von Krallen auf Holz. Jake und Oy.
    Der Junge ließ sich neben ihm in Callahans Schaukelstuhl nieder. Er war angezogen und trug seine Dockerschlinge. In ihr steckte die Ruger, die Jake seinem Vater an dem Tag entwendet hatte, an dem er von zu Hause weggelaufen war. Heute hatte die Pistole ihre Feuertaufe erhalten, wenn auch auf unblutige Art. Auf die ölige Art? Eddie lächelte leicht, aber in dem Lächeln lag kein Humor.
    »Kannst wohl nicht schlafen, Jake?«
    »Ake«, stimmte Oy zu. Er ließ sich so zu Jakes Füßen nieder, dass seine Schnauze zwischen den Pfoten auf den Verandabrettern lag.
    »Stimmt«, sagte Jake. »Ich muss immerzu an Susannah denken.« Er hielt inne, dann fügte er hinzu: »Und an Benny.«
    Eddie wusste, dass das nur natürlich war: Der Junge hatte mitbekommen müssen, wie sein Freund vor seinen Augen explodiert war, selbstverständlich dachte er jetzt an ihn, aber trotzdem spürte Eddie einen bitter eifersüchtigen Stich, so als hätte Jakes gesamte Sorge ausschließlich Eddie Deans Frau gelten dürfen.
    »Der kleine Tavery«, sagte Jake. »Das war seine Schuld. Ist in Panik geraten. Losgerannt. Hat sich den Knöchel gebrochen. Wäre er nicht gewesen, würde Benny noch leben.« Und sehr leise – Eddie zweifelte nicht daran, dass dem betreffenden Jungen das Blut in den Adern gestockt hätte, wenn er das gehört hätte – fügte Jake hinzu: »Frank… Scheißkerl… Tavery.«
    Eddie streckte eine Hand aus, die keinen Trost spenden wollte, und zwang sie dazu, den Kopf des Jungen zu berühren. Dessen Haar war inzwischen lang. Brauchte eine Wäsche. Teufel, brauchte einen Schnitt. Brauchte eine Mutter, die dafür sorgte, dass der Junge darunter sich um solche Dinge kümmerte. Aber hier gab es keine Mutter, nicht für Jake. Dafür ein kleines Wunder: Trost zu spenden bewirkte, dass Eddie sich besser fühlte. Nicht gewaltig, aber doch ein wenig.
    »Lass es gut sein«, sagte er. »Geschehen ist geschehen.«
    »Ka«, sagte Jake verbittert.
    »Schnauze, Ka«, sagte Oy, ohne den Kopf zu heben.
    »Amen«, sagte Jake und lachte. Die Frostigkeit seines Lachens war beunruhigend. Er zog die Ruger aus dem provisorischen Halfter und betrachtete sie. »Die hier wird hinübergelangen, weil sie von der anderen Seite stammt. Das meint Roland jedenfalls. Die anderen vielleicht auch, weil wir in diesem Fall ja nicht flitzen gehen. Wenns nicht klappt, versteckt Henchick sie in der Höhle, wo wir sie uns vielleicht irgendwann wieder holen können.«
    »Sollten wir in New York landen«, sagte Eddie, »dann gibt’s da massenhaft Waffen. Und wir werden sie finden.«
    »Aber keine wie Rolands. Ich hoffe verdammt noch

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