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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Susannah sich noch im Griff hat«, antwortete Eddie, »und du glaubst es auch nicht. Schließlich ist es Mias Baby, und Mia wird die Macht über sie ausüben, bis das Baby – der kleine Kerl – da ist.«
    Auf einmal hatte Roland eine Eingebung, und zwar eine, die sich wie so viele andere, die er im Lauf der Jahre gehabt hatte, als richtig erweisen sollte. »Sie mag die Macht über Susannah gehabt haben, als sie fortgegangen sind, aber sie hat sie vielleicht nicht behalten können.«
    Callahan meldete sich endlich zu Wort und sah von dem Buch auf, das ihn so verblüfft hatte. »Wieso nicht?«
    »Weil dort nicht ihre Welt ist«, sagte Roland. »Es ist Susannahs Welt. Und wenn sie keinen Weg finden, sich zu arrangieren, werden sie möglicherweise miteinander sterben.«
     
     
    2
     
    Henchick und Cantab kehrten nach Manni Redpath zurück, um den versammelten (und ausschließlich männlichen) Ältesten von den Ereignissen des Tages zu berichten und ihnen mitzuteilen, welche Gegenleistung dafür zu erbringen sei. Roland begleitete Rosa in ihr Häuschen. Es stand auf dem Hügel oberhalb eines früher einmal recht hübschen Außenaborts, der jetzt aber größtenteils in Trümmern lag. In diesem Abort stand als unnützer Wächter die äußere Hülle des Kurierroboters Andy (viele weitere Funktionen). Rosalita entkleidete Roland langsam und vollständig. Als er splitternackt war, streckte sie sich neben ihm auf ihrem Bett aus und rieb ihn mit speziellen Ölen ein: mit Katzenöl gegen seine Gelenkschmerzen, mit einer cremigeren, schwach parfümierten Mischung für seine empfindlichsten Teile. Sie schliefen miteinander. Sie kamen gemeinsam (die Art körperlichen Zufalls, die Dummköpfe für Schicksal halten), während sie das Krachen von Feuerwerkskörpern auf der Hauptstraße der Calla und das Geschrei der Folken hörten, von denen die meisten ihren Stimmen nach längst mehr als nur beschwipst waren.
    »Schlaf jetzt«, sagte Rosa. »Morgen werde ich dich nicht mehr sehen. Weder ich noch Eisenhart oder Overholser noch sonst jemand in der Calla.«
    »Hast du etwa das zweite Gesicht?«, sagte Roland. Er klang zwar entspannt, sogar amüsiert, aber selbst als er tief in ihre Hitze hineingestoßen hatte, hatte der nagende Gedanke an Susannah ihn nie verlassen: Jemand aus seinem Ka-Tet war verloren gegangen. Und selbst wenn es nur das gewesen wäre, es hätte auch allein ausgereicht, dass er nicht zu wirklicher Ruhe oder Entspannung gelangen konnte.
    »Nein«, sagte sie, »aber ich habe wie jede andere Frau auch manchmal Ahnungen, besonders wenn es darum geht, wann ihr Mann sich davonmachen wird.«
    »Bin ich das für dich? Dein Mann?«
    Ihr Blick wirkte schüchtern und fest zugleich. »In der kurzen Zeit, die du hier gewesen bist, aye, das denke ich gern. Willst du sagen, dass ich damit Unrecht habe, Roland?«
    Er schüttelte sofort den Kopf. Es war gut, wieder der Mann einer Frau zu sein, auch wenn es nur für kurze Zeit war.
    Sie sah, dass er es ernst meinte, und ihr Gesichtsausdruck wurde sanfter. Sie streichelte seine hagere Wange. »Wir haben gut zusammengepasst, Roland, nicht wahr? Schön, dass wir uns in der Calla getroffen haben.«
    »Aye, Lady.«
    Sie berührte seine verkrüppelte Rechte, dann seine rechte Hüfte. »Und wie sind deine Schmerzen?«
    Sie wollte er nicht belügen. »Scheußlich.«
    Sie nickte, dann ergriff sie seine linke Hand, die er damals von den Monsterhummern hatte fern halten können. »Und die hier?«
    »Gut«, sagte er, aber tief drinnen spürte er Schmerzen. Lauernd. Auf ihre Zeit wartend, um auszubrechen. Gelenkstarre, wie Rosalita sie nannte.
    »Roland!«, sagte sie.
    »Aye?«
    Sie betrachtete ihn unverwandt und hielt weiter seine linke Hand umfasst, berührte sie, erforschte ihre Geheimnisse. »Bring deine Aufgabe möglichst schnell zu Ende.«
    »Rätst du mir das?«
    »Aye, mein Herz. Bevor deine Aufgabe dich erledigt.«
     
     
    3
     
    Eddie saß auf der Veranda hinter dem Pfarrhaus. Die Mitternacht kam, und der Tag, den die hiesigen Leute bis in alle Ewigkeit den Tag der Schlacht an der Oststraße nennen würden, ging in die Geschichte über (um später zu einer Sage zu werden… immer unter der Voraussetzung, dass die Welt lange genug zusammenhielt, damit das geschehen konnte). In der Stadt war der Feierlärm immer lauter und fieberhafter geworden, bis Eddie sich ernsthaft zu fragen begann, ob sie nicht bald die gesamte Hauptstraße in Brand stecken würden. Und hätte ihm das etwas

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