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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Eine Hand stieß rechts von der Tür herein, durch die der Revolvermann sah, und ergriff den Knauf der Tür, die der Revolvermann vor sich hatte. Er sah die Manschette eines blauen Hemds, die etwas zurückgezogen war und störrische schwarze Härchen entblößte. Lange Finger. An einem ein Ring, in den ein Edelstein eingelassen war, bei dem es sich um einen Rubin oder einen Granat oder ein Stück billigen Tand handeln konnte.
    Der Revolvermann dachte an die letzte Möglichkeit – es war zu groß und vulgär, um echt zu sein.
    Die Metalltür schwang auf, und der Revolvermann sah in die seltsamste Kammer, die er je gesehen hatte. Sie bestand ganz aus Metall.
    Die Ränder der Metalltür schwebten an den Rändern der Tür auf dem Strand vorbei. Der Revolvermann hörte, wie sie zugemacht und verriegelt wurde. Eine weitere dieser schwindelerregenden Drehungen blieb ihm erspart, daher vermutete er, der Mann, durch dessen Augen er sah, mußte hinter sich gegriffen haben, um sich einzuschließen.
    Dann aber drehte sich der Blick – nicht ganz herum, nur halb –, und er sah in einen Spiegel und erblickte ein Gesicht, das er schon einmal gesehen hatte… auf einer Tarotkarte.
    Dieselben dunklen Augen und der dunkle Haarschopf. Das Gesicht war ruhig, aber blaß, und in den Augen – Augen, durch die er jetzt eine Reflexion sah – erblickte Roland etwas von dem Grauen und Entsetzen jener vom Pavian besessenen Kreatur der Tarotkarte.
    Der Mann zitterte.
    Obendrein ist er krank.
    Dann erinnerte er sich an Nort, den Grasesser aus Tull.
    Er dachte an das Orakel.
    Ein Dämon hat von ihm Besitz ergriffen.
    Plötzlich dachte der Revolvermann, daß er vielleicht doch wußte, was HEROIN war: etwas Ähnliches wie Teufelsgras.
    Etwas beunruhigend, nicht?
    Ohne nachzudenken, allein durch die schlichte Willenskraft, die ihn zum letzten von allen gemacht hatte, zum letzten, der weitermarschierte, nachdem Cuthbert und alle anderen gestorben waren oder aufgegeben hatten, Selbstmord oder Verrat begangen oder die Suche nach dem Turm einfach gelassen hatten; von der engstirnigen und desinteressierten Entschlossenheit getrieben, die ihn dem Mann in Schwarz durch die Wüste und vor der Wüste viele Jahre hatte folgen lassen, trat der Revolvermann durch die Tür.
     
     

2
     
    Eddie bestellte einen Gin Tonic; es war wahrscheinlich keine gute Idee, betrunken durch den New Yorker Zoll zu gehen, und er wußte, wenn er anfing, würde er einfach weitertrinken – aber er brauchte etwas.
    Wenn man runter muß und die Rolltreppe nicht finden kann, hatte Henry einmal zu ihm gesagt, dann muß man es eben so machen, wie man kann. Und sei es mit einer Schaufel.
    Nachdem er seine Bestellung aufgegeben und die Stewardeß sich entfernt hatte, war ihm zumute, als müßte er sich gleich übergeben. Nicht sicher übergeben, nur vielleicht, aber es war besser, auf Nummer Sicher zu gehen. Mit zwei Pfund reinem Kokain und mit Gin im Atem durch den New Yorker Zoll zu gehen, mochte keine so gute Idee sein; aber zitternd und dazu mit trocknender Kotze auf den Hosen durch den Zoll zu gehen, wäre eine Katastrophe. Also besser auf Nummer Sicher gehen. Das Gefühl würde wahrscheinlich vorbeigehen, wie immer, aber lieber auf Nummer Sicher gehen.
    Das Problem war, er war auf cool turkey. Cool, nicht cold. Weise Worte vom großen Weisen und bedeutenden Junkie Henry Dean.
    Sie saßen auf dem Penthousebalkon des Regency Tower, noch nicht drauf, aber kurz davor, die Sonne schien ihnen warm in die Gesichter, sie waren so abgedröhnt… in den guten alten Zeiten, als Eddie gerade angefangen hatte, den Stoff zu schnupfen, und Henry selbst noch nicht zu seiner ersten Nadel gegriffen hatte.
    Alle sprechen davon, daß sie auf cold turkey kommen, hatte Henry gesagt, aber bevor man das bekommt, bekommt man erst einmal cool turkey.
    Und Eddie, der sich das Hirn zugedröhnt gehabt hatte, hatte wild angefangen zu kichern, weil er ganz genau wußte, wovon Henry sprach. Henry dagegen hatte nicht den Hauch eines Lächelns erkennen lassen.
    In gewisser Weise ist cool turkey schlimmer als cold turkey, hatte Henry gesagt. Wenn man es bis cold turkey schafft, dann WEISS man, daß man kotzen wird, dann WEISS man, daß man das Zittern kriegt, dann WEISS man, daß man schwitzt, bis man meint, man ertrinkt darin. Cool turkey ist dagegen wie der Fluch der Vorfreude.
    Eddie erinnerte sich, er hatte Henry gefragt, wie man es nannte, wenn ein Nadel-Freak (in jenen vagen Zeiten, die gerade erst

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