Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
Hause. Die Cowboys in ihren Schlafbaracken, die Landarbeiter in ihren. Niemand will betrunken nach Hause torkeln und unterwegs dem Fellmann begegnen.«
    »Und die Salzbergleute?«, fragte Jamie. »Locht Ihr die manchmal auch ein?«
    »Nicht oft. Die haben ihre eigenen Saloons oben in Little Debaria. Zwei davon. Üble Schenken. Wenn die Huren hier unten im Cheery Fellows oder dem Busted Luck oder dem Bider-Wee zu alt oder zu krank sind, noch Freier zu finden, enden sie in Little Debaria. Wenn die da oben sich erst mal mit White Blind betrunken haben, ist es ihnen ziemlich egal, ob ’ne Hure eine Nase hat oder nicht.«
    »Na toll«, murmelte Jamie.
    Peavy öffnete die Tür einer der großen Zellen. »Kommt mit rein, Jungs. Ich habe zwar kein Papier, aber dafür etwas Kreide, und die Wand ist schön glatt. Hier sind wir auch ungestört, solange der alte Salty Sam da drüben nicht aufwacht. Und das tut er selten vor Sonnenuntergang.«
    Aus der Tasche seiner Drillichhose zog der Sheriff ein ziemlich großes Stück Kreide, mit dem er ein lang gestrecktes Rechteck an die Wand zeichnete, auf das er mehrere Spitzgiebel setzte. Sie sahen wie eine auf dem Kopf stehende Reihe von V aus.
    »Das ist ganz Debaria«, sagte Peavy. »Hier verläuft die Bahnstrecke, auf der ihr angekommen seid.« Als er ein paar Doppelkreuze aneinanderreihte, fielen mir der Lokführer und der alte Knabe ein, der uns als Butler gedient hatte.
    »Klein-Puffpuff ist entgleist«, sagte ich. »Könnt Ihr einen Trupp Arbeiter zusammenstellen, der die Lok wieder auf die Schienen hebt? Wir haben Geld, mit dem wir sie entlohnen können, und Jamie und ich helfen gern mit.«
    »Heute nicht mehr«, sagte Peavy geistesabwesend. Er studierte seine Karte. »Der Lokführer ist noch draußen, was?«
    »Ja. Er und noch einer.«
    »Ich schicke Kellin und Vikka Frye mit ’nem Bucka raus. Kellin ist mein bester Hilfssheriff – die beiden anderen sind nicht viel wert –, und Vikka ist sein Sohn. Sie holen die beiden ab und bringen sie vor Einbruch der Dunkelheit zurück. Das geht, weil die Tage in dieser Jahreszeit lang sind. Passt jetzt auf, Jungs. Das hier ist die Bahnlinie … und hier liegt Serenitas, wo das arme Mädchen, von dem ihr erzählt habt, verstümmelt worden ist. An der Landstraße, hab ich recht?« Er zeichnete ein kleines Quadrat für Serenitas und setzte ein X hinein. Nördlich der Frauenzuflucht, fast schon unter den Spitzen am oberen Rand seiner Zeichnung, trug er ein weiteres X ein. »Hier ist der Schäfer Yon Curry umgebracht worden.«
    Links von diesem X , aber etwa auf gleicher Höhe unter den Spitzen, zeichnete er ein weiteres.
    »Die Alora-Farm. Sieben Tote.«
    Noch weiter links und ein bisschen höher folgte das nächste X .
    »Das ist die Timbersmith-Farm auf der Oberen Reine. Neun Opfer. Dort haben wir den aufgespießten Kopf des kleinen Jungen gefunden. Ringsum lauter Spuren.«
    »Wolf?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Nar, irgendeine Art Großkatze. Anfangs. Bevor wir die Fährte verloren haben, sind daraus Hufspuren geworden. Zuletzt …« Er betrachtete uns grimmig. »Fußabdrücke. Erst übergroß – fast wie die von einem Riesen –, dann wurden sie immer kleiner, bis sie die Größe eines Menschen hatten. Jedenfalls haben wir sie auf felsigem Untergrund verloren. Euer Vater hätte das vielleicht nicht getan, Sai.«
    Er zeichnete weiter auf seiner Karte herum und trat dann beiseite, damit wir sie betrachten konnten.
    »So welche wie ihr sollen nicht nur schnelle Hände, sondern auch einen hellen Kopf haben, heißt’s immer. Was haltet ihr also davon?«
    Jamie trat zwischen zwei Reihen Strohsäcken vor (dieser Raum schien als Ausnüchterungszelle für randalierende Betrunkene gedacht zu sein), fuhr mit dem Zeigefinger die Spitzen am oberen Kartenrand nach und verwischte sie dabei leicht. »Gibt’s hier überall Salzhäuser? Überall in den Vorbergen?«
    »Yar. Salzfelsen, so heißen die Hügel.«
    »Little Debaria liegt wo?«
    Peavy zeichnete für die kleine Bergwerksstadt ein weiteres Quadrat. Es lag in der Nähe der durch ein X bezeichneten Stelle, an der die Frau und der Glücksspieler überfallen und der Mann zerrissen worden waren … die beiden schienen ja nach Little Debaria unterwegs gewesen zu sein.
    Jamie studierte die Karte noch etwas länger, dann nickte er. »Sieht so aus, als könnte der Fellmann einer der Bergleute sein. Denkt Ihr das auch?«
    »Aye, ein Salzhauer, obwohl auch ein paar von denen zerfetzt

Weitere Kostenlose Bücher