Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
ich nie scherze, aber Cuthbert war natürlich nicht da. Und Jamie redete nur, wenn es unbedingt nötig war.
    »Trig, junger Revolvermann, Ihr seid sehr trig! Nein, sie werden wieder zusammengeflickt, soweit das möglich ist. Ein paar Huren verdienen sich etwas Geld dazu, indem sie nach Sammys kleinen Wettbewerben die Verletzten pflegen. Das macht denen auch nichts aus, weil sie den Salzhauern so oder so zu Diensten sind, stimmt’s?
    Natürlich ist ein Nenngeld zu zahlen – es wird vom Lohn abgezogen. Damit sind seine Unkosten gedeckt. Für die Kumpel besteht der Anreiz darin, dass dem Sieger der jeweiligen Konkurrenz – Wettrennen, Hindernislauf, Pferderennen – die Schulden eines Jahres im Firmenladen erlassen werden. Von den anderen verlangt Sammy solche Wucherzinsen, dass er das leicht verkraften kann. Seht Ihr, wie das funktioniert? Ziemlich gerissen, findet Ihr nicht auch?«
    »Gerissen wie der Teufel«, sagte ich.
    »Yar! Wenn’s also darum geht, mit diesen Gäulen auf der kleinen Bahn zu reiten, die Sammy hat anlegen lassen, ist jeder Kumpel dabei, der reiten kann. Verdammt komisch, wie manche sich kaum im Sattel halten können, darauf setz ich Uhr und Urkunde. Und ich bin immer dabei, um für Ordnung zu sorgen. In den letzten sieben Jahren habe ich jedes Rennen und jeden Kumpel gesehen, der jemals mitgemacht hat. Mehr Reiter als die Jungs dort drinnen gibt’s nicht. Gut, es hat noch einen gegeben, aber in dem Rennen, das Sammy zur Neuen Erde ausgerichtet hat, ist dieser Salzmaulwurf vom Pferd gefallen und zertrampelt worden. Hat noch ein, zwei Tage gelebt, dann ist er abgekratzt. Also kann er kaum Euer Fellmann sein, stimmt’s?«
    Darüber musste Wegg herzlich lachen. Peavy betrachtete ihn resigniert, Jamie mit einer Mischung aus Verachtung und Erstaunen.
    Glaubte ich diesem Mann, wenn er sagte, er habe alle Salzhauer zusammengetrieben, die sich im Sattel halten konnten? Das würde ich tun, beschloss ich, wenn er eine bestimmte Frage bejahen konnte.
    »Wettet Ihr eigentlich bei diesen Pferderennen auch selbst, Wegg?«
    »Hab letztes Jahr ganz schön abgesahnt«, sagte er stolz. »Shunt zahlt natürlich nur in Gutscheinen – er ist geizig –, aber die reichen für Huren und Whiskey. Ich mag die Huren jung und den Whiskey alt.«
    Peavy, der hinter Wegg stand, sah mich an und zuckte die Achseln, als wollte er sich entschuldigen. So sind sie dort oben alle, also macht mir keine Vorwürfe.
    Das tat ich auch nicht. »Wegg, Ihr wartet drinnen auf uns. Jamie und Sheriff Peavy, ihr kommt mit mir.«
    Was ich vorhatte, erklärte ich ihnen auf dem Weg über die Straße. Es dauerte nicht lange.
    »Ihr erzählt ihnen, was wir von ihnen wollen«, sagte ich zu Peavy, als wir vor der zweiflügligen Schwingtür standen. Ich sprach leise, weil wir wie zuvor von ganz Debaria beobachtet wurden, obwohl die vor dem Saloon Versammelten sich so eilig von uns abgesetzt hatten, als hätten wir eine ansteckende Krankheit. »Euch kennen die Kumpel.«
    »Nicht so gut, wie sie Wegg kennen«, sagte er.
    »Warum habe ich ihn Eurer Meinung nach drüben zurückgelassen?«
    Er grunzte und stieß dann die Schwingtür auf. Jamie und ich folgten ihm.
    Die Stammgäste waren an die Spieltische zurückgewichen, sodass die Salzhauer die lange Theke für sich allein hatten. Snip und Canfield bildeten die beiden Eckposten; Kellin Frye lehnte in der Nähe des Eingangs an der Bretterwand und hatte die Arme vor seiner Lammfellweste verschränkt. Im Obergeschoss des Saloons gab es eine umlaufende Galerie – mit den Bumskojen, vermutete ich –, an deren Geländer sich nicht sonderlich charmante Ladys drängten und auf die Bergleute herabsahen.
    »Herhören, Männer!«, sagte Peavy. »Dreht euch um, und seht mich an!«
    Sie befolgten seine Aufforderung prompt. Was war er für sie anderes als nur ein weiterer Vorarbeiter? Ein paar hielten noch ihr zweites Glas in der Hand, aber die meisten hatten längst ausgetrunken. Sie wirkten jetzt viel lebhafter; statt vom Alkalistaub, der sie von den Vorbergen bis hierher verfolgt hatte, waren ihre Gesichter jetzt von Alkohol gerötet.
    »Folgendes liegt an«, sagte Peavy. »Ihr setzt euch allerdings auf die Theke, jeder einzelne Hurensohn von euch, und zieht die Stiefel aus, damit wir eure Füße sehen können.«
    Das löste ärgerliches Murmeln aus. »Warum fragt Ihr nicht einfach, wer im Militärknast Beelie gesessen hat?«, rief ein Graubart. »Ich war dort, aber ich schäm mich deswegen nicht. Ich hab

Weitere Kostenlose Bücher