Der Durst nach Blut
Kampf, und es gelingt ihm, den Lilienkelch zurückzuerringen. Felidae bleibt schwerverletzt in Sydney zurück, während Landru mit dem magischen Gefäß nach Polen flieht, wo er sich vor Liliths Nachstellungen sicher wähnt.
Er rechnet jedoch nicht mit den Möglichkeiten des LICHTS und den Vorkehrungen, die Felidae getroffen hat. Der erste Vampir, den Landru in der Abgeschiedenheit aus seinem eigenen Blut zeugt und Lazarus tauft, erweist sich als »Diebstahlsicherung« Felidaes. Lazarus ist so »programmiert«, daß er seinen Vater hintergeht, den Lilienkelch an sich bringt und fünf Tage Zeit hat, ihn Felidae zu übergeben. In dieser Zeit altert Lazarus rapide und setzt dabei soviel magische Kraft frei, daß er Landru gewachsen ist. Mit Liliths Unterstützung gelangt der Kelch zurück in den Besitz der wiedergenesenen Felidae, die sich damit ins Unbekannte absetzt.
Längst ist klar, daß Felidae und Lilith auf derselben Seite stehen -Vasallen des LICHTS, das einige Vampire dazu benutzt, um alle Vampire zu vernichten. Das Warum bleibt aber zunächst im dunkeln.
Bald erkennt Lilith, daß auch sie beim Trinken von Blut einen Keim an ihre Opfer weitergibt - und daß offenbar nie beabsichtigt war, ihre Opfer am Leben zu lassen, wie sie es seit jeher tut.
Duncan Luther spürt die geheime Macht dieses Keims als erster. Nachdem er in Indien von Vampiren umgebracht, auf ominöse Wei-se aber wiederbelebt wurde, wächst der Drang in ihm, nach Uruk im heutigen Irak aufzubrechen. Ihm schließen sich andere Opfer Li-liths, inzwischen zu Tode gekommen, an, und gemeinsam graben sie in der Nähe der biblischen Stätten im Euphratgebiet den Zugang zu einem unterirdischen Korridor frei, der nicht von einem Ort zum anderen führt, sondern ... durch die Zeit weit in die Vergangenheit.
Dieser Tunnel besitzt Tore zu früheren Epochen, in denen Vampire besonderen Einfluß auf den Verlauf der Geschichte nahmen. Auf diese Weise wird Luther Zeitzeuge der Geschehnisse um den Vampir-Pharao Echnaton und lernt, ohne es zu wissen, einen Vorgänger im Amt des Hüters, Harlorki, kennen. Außerdem verschlägt es ihn in die frühe sumerische Zeit vor der Sintflut, wo er als Götter verehrten Vampiren begegnet. Ebenso wie eine Handvoll Menschen bauten auch diese Vorläufer der späteren Vampire an einer Arche, um die sich abzeichnende Flutkatastrophe zu überleben. Luther stellt verblüfft fest, daß es große Unterschiede zwischen den Vampiren, wie er sie kennt, und denen der sumerischen Zeit gibt. Anum, Ischtar, Enlil - und wie sie alle heißen - sind viel mächtiger als die späteren Vampire. Sie sind imstande, sogar die Zeit in begrenzter Weise magisch zu beeinflussen. Auch schaffen sie keine Dienerkreaturen oder zerfallen zu Staub, wenn ihnen das Genick gebrochen oder sie gepfählt werden. Und der wichtigste Unterschied: Sie kennen den Lilienkelch überhaupt nicht!
Kurz vor Einsetzen der Sintflut verläßt Luther diese ebenso düstere wie rätselhafte Epoche und begibt sich an sein eigentliches Ziel: das Ende des Korridors. Dorthin, wo seine und die Aufgabe aller Toten mit Liliths Keim wartet .
Lilith gelangt in der Gegenwart in den Besitz eines Artefakts aus jenen Tagen, von denen sie selbst noch nichts ahnt: einen Stab von der Form einer bißbereiten Schlange. Menschen, deren Blut mit den Zähnen der Schlange in Berührung kommt, verfallen dem Wahnsinn, und schließlich wird der Stab von den Vampiren der Tokioter Sippe gestohlen.
Etwa zeitgleich erfährt Lilith die Geschichte Salenas - einer Vorläuferin von Creanna und ihr selbst. Es stellt sich heraus, daß das LICHT schon viele Jahrhunderte vor dem Diebstahl des Lilienkelchs einen Versuch unternahm, ein Kind zur Welt zu bringen, das beide Rassen, Mensch und Vampir, in sich vereint. Doch Landru spürte die bereits in den Wehen liegende Vampirin auf und tötete sie und das Kind in ihrem Bauch ...
Nach diesen Erkenntnissen geraten die Dinge für Lilith mehr und mehr in Fluß. Felidae meldet sich wieder und verabredet sich mit ihr beim Eingang zum Zeitkorridor nahe Uruk. Dort soll Lilith ihre endgültige Reife aus dem Lilienkelch erhalten und sich aller Konsequenzen ihrer Bestimmung bewußt werden. Doch zuvor schickt Felidae sie noch in die Türkei, zur im Ararat verborgenen Heimstatt der Hüter, wo sie die Agrippa in ihren Besitz bringen soll, ein eiförmiges Gebilde, das Felidae als Schlüssel zum Ritual bezeichnet.
Hadernd bricht Lilith auf. Allein. Beth MacKinsay, die sie bis dahin
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