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Der Durst nach Blut

Der Durst nach Blut

Titel: Der Durst nach Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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steilaufragenden Gliedes gewahr wurde. Andächtig kniete sie nieder und berührte es wie eine seltene Kostbarkeit. So vorsichtig, als fürchtete sie, die Pracht zerstören zu können. Erst als ein tiefes Grollen sich aus Landrus Kehle löste, griff das Mädchen beherzter zu, spielte auf dem mächtigen Schaft wie auf einem Instrument nach einer nur von Lust dirigierten Melodie.
    Dann, als der Vampir das beginnende Brodeln in seinen Lenden spürte, packte er sie, zog sie hoch und drehte sie um. Mit der Hand drückte er gegen den Rücken der Stewardeß, ließ sie sich vorbeugen, so daß sich ihr Schoß öffnete wie der Blütenkelch einer exotischen Blume.
    Landru genoß noch für Sekunden das erwartende, fordernde Beben, und als seine Beherrschung brüchig zu werden begann, drang er in sie.
    Kleine spitze Schreie wehten aus ihrem Mund, die sie immer wieder zu ersticken trachtete, indem sie die Lippen zwischen die perlweißen Zähne zog. Und doch brachen sich die stöhnenden Rufe, die Landrus Lust mehr und mehr entflammten, immer wieder Bahn. Mit einem winzigen Teil seiner Aufmerksamkeit wob der Vampir einen Schild, der keinen Laut aus dem Raum hinausdringen ließ.
    Sein Blick ging hin zu dem Spiegel, vor dem sie es trieben, und ein abseitiges Lächeln wischte über Landrus Gesicht. Das Bild dort war von bekannter Absonderlichkeit. Nur sie allein war darin zu sehen, wie sie sich auf ihre Arme gestützt wand und erzitterte, immer heftiger regelrecht durchgerüttelt wurde - als würde sie von einem Unsichtbaren gepfählt!
    Und dann war es Landru, der einen rauhen Schrei ausstieß und sich aufbäumte. Doch noch bevor er sich vollends in sie ergossen hatte, zog er das Mädchen in die Höhe und zu sich heran, quälte sich selbst noch eine kleine Ewigkeit lang, bis die Glut in seinem Blick, mit dem er das Tosen in ihrer Schlagader beobachtete, seine Augen zu verbrennen schien - - und dann, endlich, biß er zu.
    Zum erstenmal seit 269 Jahren.
    *
    Nadelfein pulste ein dunkler Strahl aus einer der punktgroßen Wunden und spritzte gegen die Wand, wo er die zartrosa Maserung edlen Marmors rubinrot überzog. Dann fingen saugende Lippen auch diese entfliehende Blutfontäne ein, senkten sich zur Gänze über die beiden Male, so fest, als wollten sie mit der samtenen Haut des straffen Halses verwachsen.
    Landru erinnerte sich nicht, daß ihm solche Verschwendung früher einmal passiert wäre.
    Früher .
    Mochten 269 Jahre für einen seiner Art auch wenig mehr als einen Tag der Ewigkeit bedeuten, so schienen sie doch lange genug, um ihn vergessen zu lassen, wie man den Blutkuß gab.
    Allein das feuchte Knirschen, mit dem seine dolchspitzen Augzähne die Schlagader geöffnet hatten und sich tiefer in das heiße Fleisch senkten, entfachten in jedem Winkel seines vieltausend Jahre alten Körpers finstere Gelüste. Als hätte Landru sie nie darin verborgen, vergraben, zugeschüttet mit Vergessen.
    Nahezu drei Jahrhunderte hatte Landru sich solche Lust versagt, nachdem er Schuld auf sich geladen und einen Frevel begangen hatte, der den Untergang der Alten Rasse bedeuten konnte. Im Jahre 1727 war der Vampir vom Kelchhüter zum Kelchjäger geworden, und er hatte ein Gelübde abgelegt, den Blutkuß nicht eher wieder anzuwenden, bis seine Verfehlung bereinigt war.
    Natürlich hatte auch Landru die Zeiten nicht ohne das einzige Elixier seines Volkes überdauern können; doch die Art, wie er es zu sich nahm, entbehrte jeglichen Genusses, war bloßer Überlebenszweck: Kraft seines Geistes hatte er die Pulsadern seiner Opfer aufgebrochen und das ausströmende Blut in eine Nachbildung des Lilienkelchs fließen lassen, um es schließlich daraus zu trinken.
    Doch das war nun vorbei!
    Die Jagd war endlich von Erfolg gekrönt; das Unheiligtum der Alten Rasse befand sich wieder in Landrus Besitz, auf daß er seinem Volk zu neuer Blüte, zu neuem Blute verhalf. Auf daß er wie einst von Sippe zu Sippe über die Erde zog, um aus dem Lilienkelch wahren vampirischen Nachwuchs erstehen zu lassen, der die mürbe gewordene Macht neu festigte, ehe sie wirklich brechen konnte.
    Bald!
    Obwohl in Landru der Wunsch wie die Feuer brannte, den Kelch endlich wieder zu benutzen, so loderte doch auch eine andere verzehrende Glut: Jahrhundertelang verleugnete Begierde hatte sich mit der Urgewalt eines Vulkanausbruchs Bahn gebrochen .
    Wohl hätte Landru sich für seinen ersten Adertrunk nach 269 Jahren eine würdigeres Szenario gewünscht als dieses, doch heiligte in

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