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Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Titel: Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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immer mehr von dem Hanfseil, und er kam seinem Ziel näher …
    „Ich verfüge über ein nicht geringes Vermögen“, eröffnete James seinem Gegenüber. „Ich bin sicher, wir gelangen zu einer Einigung.“
    Nigel lachte. „Über die Jahre konnte ich mich dank meiner Gescheitheit so gut an Leuten wie Ihnen bereichern, dass Ihr kümmerliches Vermögen keinerlei Reiz auf mich ausübt.“
    „Sie werden der Gerechtigkeit nicht entgehen“, warnte der Marquess.
    „Ich besitze Land in Indien und Afrika“, entgegnete Nigel schleppend und wischte sich mit einem Taschentuch über die Stirn. Dann gähnte er und setzte hinzu: „Und mehr als genügend Geld, um eine Vielzahl von Verbrechen zu vertuschen.“
    „Nein“, widersprach eine leise Stimme. „Dazu wird es nicht kommen.“
    Stephens Blick flog zur Tür. Er erstarrte, als er Emilys ansichtig wurde. Sofort richtete Nigel seine Waffe auf sie.
    Für den Bruchteil eines Moments schien der Boden unter Stephens Füßen zu schwanken. Seine wunderschöne, dickköpfige Frau brachte sich völlig umsonst in Gefahr.
    Er trennte die letzten Stränge seiner Fesseln durch und hielt das Messer fest umklammert. Bevor er sich jedoch auf Nigel stürzen konnte, warf Anant sich auf ihn und stieß ihn zu Boden. Das Messer entglitt seiner Hand, und mit einem unterdrückten Fluch rollte Stephen sich zur Seite und sprang auf. Kaum war er wieder auf den Füßen, sah er, dass Anant das Messer aufgehoben hatte. Mit tödlicher Präzision holte der Inder aus, doch es gelang Stephen im letzten Moment, dem Angriff auszuweichen. Er packte Anant beim Handgelenk. Schweiß perlte von seiner Stirn, als er versuchte, den Inder zu überwältigen.
    „Stephen …“, wisperte Emily schreckerfüllt.
    Mit aller Kraft drehte er Anants Arm herum und drückte die Hand mit dem Messer nach unten. Die Kämpfenden stolperten über Freddies Leiche, und Anant verlor den Halt und stürzte. Sofort bemächtigte Stephen sich der Waffe und rammte sie seinem Angreifer mit einer blitzschnellen Bewegung in die Brust.
    Er erstarrte, als hinter ihm der Abzug einer Waffe gespannt wurde.
    „Ziemlich beeindruckend.“ Als Nigel leise lachte, drehte Stephen sich vorsichtig um. Mit dem Revolver in der Hand vollführte Nigel einen spöttischen Salut. „Aber völlig bedeutungslos, denn es ändert gar nichts.“ Er presste Emily die Mündung an die Stirn. „Ich muss mich nur noch entscheiden, wen von euch beiden ich zuerst töten soll.“
    „Ich bin nie eine Bedrohung für dich gewesen“, flüsterte Emily mit zitternden Lippen. Stephen machte einen Schritt auf sie zu.
    „Noch einen Schritt weiter, und ich drücke ab, Whitmore.“ Nigel wirkte plötzlich eigentümlich grau im Gesicht, und seine Hände zitterten.
    Augenblicklich blieb Stephen stehen. Entsetzen erfasste ihn bei dem Gedanken, dass Emily sterben könnte.
    Ein klirrendes Krachen kam vom Fenster her, und im nächsten Moment sprang sein Freund Michael durch die Reste der zerborstenen Scheibe in den Raum, einen Revolver in den Händen. Zwei von Stephens Leuten folgten ihm, und alle drei richteten ihre Waffe auf Nigel.
    „Lass sie los, Nigel“, forderte Stephen.
    „Aber vorher werde ich sie töten.“ Nigel lächelte. „Tut mir leid, Emily.“
    Mit diesen Worten betätigte er den Abzug.

25. KAPITEL
    Die Kunst des Kochens beinhaltet auch die Kenntnis derjenigen Kräuter und Gewürze, mit denen man Heiltränke herstellt.
    – aus dem Kochbuch der Emily Barrow –
    W ie durch ein Wunder war Emily nicht getroffen. Das dumpfe Klicken des Revolvers hatte alle im Raum erstarren lassen, aber offenbar war keine Kugel mehr in der Trommel gewesen.
    Auf einmal verdrehte Nigel die Augen und stürzte polternd zu Boden. Emilys Hände zitterten unkontrolliert. Sie schlang sich die Arme um den Oberkörper und presste die Lippen zusammen, als wolle sie sich davon abhalten zu schreien.
    Stephen zog sie von Nigel fort. „Bist du in Ordnung?“
    Als sie nickte, küsste er ihre Schläfe. Nigel lag bewegungslos auf dem Boden. Er war nicht verwundet.
    Michael und seine beiden Helfer starrten ebenso verwundert auf den leblosen Körper herunter wie der Marquess und Stephen. Keiner von ihnen begriff, was passiert war. Nigel atmete nicht mehr.
    „Herzversagen“, vermutete Lord Rothburne.
    „Oder eine tödliche Dosis Laudanum“, murmelte Emily.
    Stephens Blick glitt zu Nigels Teetasse. „Willst du damit sagen …“
    Emily sah beiseite. „Ich weiß, ich hätte das nicht tun sollen. Ich

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