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Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Titel: Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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begeisterte, widersprach Royce nicht. Stattdessen schlang er die Arme um Stephen und drückte ihn. „Danke, Onkel Stephen!“
    Die herzliche Geste traf Stephen völlig unvorbereitet. Als William damals gestorben war, hatte Stephen versucht, seinen Vater zu umarmen. Doch der Marquess hatte ihm eine Ohrfeige versetzt und ihm befohlen, ihn alleine zu lassen. Schüchtern klopfte Stephen dem Jungen auf die Schulter. „Du bist ein guter Junge“, sagte er leise. „Und ein tapferer.“ Nur widerwillig wappnete er sich, Royce die schlechten Nachrichten zu übermitteln. Vermutlich war der direkte Weg der beste.
    „Royce, kennst du deinen Großonkel Nigel?“
    Royce schüttelte den Kopf. „Er lebt in Indien.“
    „Dort hat er früher gelebt, inzwischen nicht mehr. Du wirst ihn morgen besuchen.“
    „Nein. Keine Lust.“ Royce ahmte ein Wiehern nach und setzte einen der Soldaten auf das Pferd.
    Am liebsten hätte Stephen ihm erklärt, dass ihm keine Wahl blieb, doch stattdessen sagte er: „Ich frage mich, von was für Abenteuern Nigel wohl zu erzählen weiß. Er hat bestimmt eine Menge aufregender Dinge erlebt. Vielleicht besitzt er sogar einen von diesen Krummsäbeln, mit denen die Inder bewaffnet sind.“
    „Glaubst du, dass er einem Mann den Bauch aufgeschlitzt hat, so wie Anant?“
    Stephen unterdrückte ein Lächeln. „Du könntest ihn fragen und es herausfinden. Es wäre ja auch nur ein kurzer Besuch. Vielleicht ein paar Wochen. Ist das in Ordnung für dich?“
    „Ich möchte lieber hierbleiben, bei Tante Emily“, beschloss Royce, nachdem er eine Weile nachgedacht hatte.
    „Wir können alle zusammen hinfahren“, schlug Stephen vor. „Victoria hat mir gesagt, dass sie Nigels Geschichten hören will. Sie ist ganz begeistert von der Aussicht.“
    Royce warf ihm einen misstrauischen Blick zu. „Babys können nicht reden.“
    „Oh doch, sie können es! Man muss nur ihre Sprache lernen.“
    Der Junge rümpfte die Nase. „Ich glaube dir nicht.“ Dann winkte er plötzlich in Richtung Tür. Als Stephen sich umwandte, stand Emily auf der Schwelle. Sie hatte Victoria auf dem Arm. „Sieh mal, was Onkel Stephen mir mitgebracht hat!“, rief Royce. „Er hat Wellington wiedergefunden!“
    Obwohl Emilys Gesichtsausdruck milder wurde, entging Stephen nicht, dass sie immer noch verärgert war. „Wie schön!“
    „Und ich könnte Großonkel Nigel besuchen fahren. Er war in Indien, weißt du?“
    Bei Royces Enthüllung schien Emily zu erstarren. Sie warf Stephen einen wütenden Blick zu und ging aus der Tür.
    „Wir sehen uns beim Dinner“, sagte Stephen zu Royce.
    „Danke, Onkel Stephen“, wiederholte der Junge glücklich und hielt Wellington hoch. Stephen war froh, dass er daran gedacht hatte, das Spielzeug mitzubringen.
    „Sehr gern geschehen.“
    Obwohl Royce einem Besuch bei seinem Großonkel nicht gänzlich abgeneigt schien, fürchtete Stephen, dass Emily nicht so leicht zu überzeugen sein würde.
    Beim Abendessen sagte Emily kein Wort. Als sie im Schlafzimmer waren, schwieg sie immer noch beharrlich.
    „Dein Onkel hat uns eingeladen zu bleiben, solange wir wollen, wenn wir die Kinder zu ihm bringen“, erklärte Stephen. „Ich war bei ihm und denke, dass er Royce und Victoria ein schönes Zuhause und eine gute Erziehung ermöglichen kann.“
    „Du hättest mir sagen müssen, wohin du reist.“ Emily mühte sich vergeblich, ihr Korsett aufzuschnüren, und Stephen trat hinter sie, um ihr behilflich zu sein. Er vermied sorgfältig, sie dabei zu berühren, weil er sicher war, dass sie ihm dann eine Ohrfeige verpassen würde.
    „Ich wollte meine eigenen Nachforschungen anstellen“, gestand er.
    „Und was hast du herausgefunden?“
    „Nichts Nachteiliges. Er besitzt ein riesiges Anwesen, und er hat Unmengen Spielzeug für die Kinder gekauft. Er scheint sich wirklich auf sie zu freuen.“ Stephen trat beiseite und versuchte, nicht hinzusehen, als Emily das Korsett ablegte und in einen Morgenrock schlüpfte, dessen fließender Stoff ihre Brüste betonte. Absurderweise verspürte er das dringende Bedürfnis, sie augenblicklich wieder zu entkleiden.
    „Ich kenne meinen Bruder. Er hätte die Kinder niemals einem Fremden überantwortet – nicht, nachdem ich mit dir verheiratet war.“
    „Daniel hat sein Testament vor unserer Hochzeit aufgesetzt. Und Nigel ist kein Fremder, er ist der Großonkel der Kinder.“ Wieder trat Stephen hinter sie und legte ihr die Hände auf die Schultern. Der seidige Stoff

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