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Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Titel: Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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ich meinem Neffen nicht helfen konnte. Ich mache mir ständig Vorwürfe deswegen.“ Er seufzte tief. „Aber ich freue mich sehr darauf, seine Kinder bei mir zu haben. Wie Sie sich überzeugen können, verfüge ich über ausreichend finanzielle Mittel, ihnen ein komfortables Leben zu ermöglichen.“ Sie setzten ihren Weg nach oben fort, und Barrow führte Stephen in das Kinderzimmer, das förmlich überquoll vor Spielzeug. Hier fand sich alles, was ein Kinderherz höher schlagen ließ.
    Trotzdem war Stephen unschlüssig, ob er Royce und Victoria diesem Mann überlassen sollte. Vielleicht lag es daran, dass er sich mittlerweile daran gewöhnt hatte, sich um die beiden zu kümmern. Es fiel ihm schwer, sie gehen zu lassen. Doch sie mussten sich dem Testament fügen – es gab keinen Ausweg.
    „Bringen Sie die Kinder her?“, unterbrach Nigel seine Gedanken. „Ich fürchte, dass mir das Reisen nicht mehr liegt. Und bitte, Emily soll auch mitkommen. Ich würde mich sehr freuen, sie wiederzusehen.“
    „Sie hegt Ihnen gegenüber Misstrauen“, gestand Stephen. Ihm erging es nicht anders, obwohl er nicht genau zu sagen wusste, was genau ihm an dem älteren Mann missfiel.
    „Dann gestatten Sie mir, ihre Bedenken zu zerstreuen. Sie alle dürfen so lange hierbleiben, wie Sie es wünschen.“
    Vermutlich würde er die Einladung annehmen müssen. Außerdem konnte er sich darauf verlassen, dass Emily es herausfinden würde, sollte etwas hier nicht mit rechten Dingen zugehen.
    „Ich richte es meiner Gattin aus.“
    Nach seiner Rückkehr beschloss Stephen, zunächst mit Royce zu sprechen. Von den beiden Kindern war der Junge vermutlich derjenige, dem der Abschied von Falkirk schwerer fallen würde.
    Bevor er Royce jedoch ausfindig gemacht hatte, erbat Farnsworth sich eine Gelegenheit, mit ihm zu sprechen. Der Butler räusperte sich und wirkte mit einem Mal verlegen.
    „Was ist?“
    „Der junge Lord Hollingford hat uns einigen Ärger bereitet, nachdem Sie abgereist waren, Mylord. Er ist auf einen Baum geklettert und hat sich halsstarrig geweigert, wieder herunterzukommen.“
    „Wie hat Lady Whitmore darauf reagiert?“
    „Er wurde ohne Abendbrot auf sein Zimmer geschickt. Ich dagegen kündigte Master Royce an, Sie von seiner Missetat in Kenntnis zu setzen.“
    „Möchten Sie ihm eine Abreibung verpassen, Farnsworth?“
    Der Butler errötete. „Ich würde es nicht wagen, Mylord. Aber dem Jungen könnte ein wenig mehr Disziplin nicht schaden.“ Farnsworths Gesicht färbte sich tiefrot vor Verlegenheit. „Natürlich steht es mir nicht zu, meine Meinung zu äußern.“
    „Da haben Sie recht.“ Stephen missfiel die Andeutung des Butlers, dass Emily nicht wusste, wie sie die Kinder zu erziehen hatte – auch wenn der Mann nicht ganz falsch damit lag. „Ich werde mit ihm sprechen.“
    „Vielen Dank, Mylord.“ Der Butler verneigte sich und hielt den Blick auf den Boden gerichtet, während er rückwärts den Raum verließ.
    Stephen ging nach oben zu Royces Schlafzimmer und nahm das Zinnpferd aus der Tasche, das er vor einigen Tagen in Hollingfords Haus gefunden hatte. Dann klopfte er an die Tür. Von drinnen erklang Schlachtenlärm, den der Junge aus Leibeskräften brüllend nachahmte. Leise trat Stephen ein und beobachtete, wie Royce zwei Zinnsoldaten in einem erbitterten Gefecht aufeinandertreffen ließ.
    „Mir ist zugetragen worden, dass du wieder auf Bäume geklettert bist.“
    Royce stellte das kriegerische Treiben ein und drehte sich grinsend um. „Farnsworth hat mich nicht gekriegt. Er wurde ganz rot im Gesicht beim Rufen.“
    Es fiel Stephen nicht schwer, sich den Butler protestierend und rufend vorzustellen, aber er wusste, dass er streng bleiben musste. „Du hast den Erwachsenen zu gehorchen. Wenn du heruntergefallen wärst, hättest du dir etwas brechen können – vielleicht sogar den Hals.“ Er wuschelte dem Jungen durchs Haar und legte ihm die Hand in den Nacken. Mit der anderen hielt er Royce das Zinnpferd hin. „Gehört das dir?“
    Mit großen Augen starrte Royce auf das Spielzeug, dann strahlte er übers ganze Gesicht. „Das ist Wellington! Ich dachte schon, ich hätte ihn verloren!“
    Stephen hielt das Pferd aus der Reichweite des Jungen. „Du schuldest Farnsworth eine Entschuldigung für dein Verhalten. Für heute wirst du mit ihm mitlaufen und ihm bei seiner Arbeit helfen. Und du tust, was er dir sagt – ein guter Soldat muss Gehorsam lernen.“
    Obwohl ihn die Vorstellung wenig

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