Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)
Lippen und schlang ihm die Arme um den Nacken. Stephen senkte seinen Mund auf ihren, und stöhnend ergab sie sich seinem fordernden Kuss. Falls das seine Auffassung von Bestrafung war, würde sie ihm für den Rest ihrer Ehe jeden Tag ungehorsam sein. Wie sehr hatte sie die Empfindungen vermisst, die er in ihr hervorrief.
Dann spürte sie seine warme Zunge überall auf ihrer erhitzten Haut – auch auf ihren vor Verlangen prickelnden Brüsten –, aber er verweigerte ihr, was sie am meisten ersehnte.
Sie war feucht und bereit für ihn, doch Stephen überraschte sie, als er ihr plötzlich unter die Knie griff, ihre Beine anhob und tief in sie eindrang. Völlig überwältigt von der intensiven Empfindung schrie sie auf.
Unendlich langsam zog er sich wieder aus ihr zurück, bevor er erneut in sie eindrang und sich ganz in ihr versenkte. Dann zog er sich abermals ein Stück zurück, und sie wusste nicht mehr, wo die Wonne aufhörte und die Qual begann.
Wann hatte sie sich ihm ergeben und ihm die Führung überlassen? Es musste die ungewohnte Stellung sein, durch die es ihm gelungen war, bei ihrem Liebesspiel die Oberhand zu gewinnen und sie mit seinen aufreizenden Bewegungen an den Rand der völligen Unterwerfung zu bringen. Sie verging förmlich in seinen Armen, während die Spannung in ihr sich bis zur Unerträglichkeit steigerte und schließlich in einem ekstatischen Funkenregen zerstob. Einen Moment später folgte Stephen ihr auf den Gipfel.
Nach einer Weile rollte er sich von ihr herunter, zog die Decke über sie beide und nahm Emily in die Arme, während sie leise weinte. Das war es, was sie seit Langem ersehnt hatte. Dass ihr Mann sie wieder liebte.
Doch sie hatte versucht, das sinnliche Vergnügen als Waffe gegen ihn zu verwenden, um ihn davon abzuhalten, die Kinder fortzubringen. Das Schlimmste daran war, dass er es wusste.
Sie fühlte sich erschöpft wie nie zuvor. Geborgen in seinen Armen, schloss sie die Augen. Schlafen, dachte sie. Nur einen kleinen Moment …
Als sie erwachte, drang helles Tageslicht durch die Bettvorhänge. Emily fuhr hoch und stellte zu ihrem Entsetzen fest, dass die andere Seite des Bettes leer war. Als sie nach Stephen und den Kindern fragte, erfuhr sie, dass sie abgereist waren.
„Ich vertraue darauf, dass Sie bei den Kindern bleiben und mich sofort benachrichtigen, wenn Ihnen bei Mr Barrow irgendetwas verdächtig vorkommen sollte.“ Stephen griff in die Rocktasche und reichte Anna einen Sovereign. „Geben Sie Bescheid, falls etwas nicht in Ordnung ist.“
Die Amme wiegte das Baby in den Armen und sah ihn mit großen Augen an. „Selbstverständlich, Mylord.“
„Ich bleibe, bis Lady Whitmore eintrifft. Danach bin ich in London zu erreichen. Ich verlasse mich darauf, dass Sie mir umgehend eine Mitteilung zukommen lassen, falls ich gebraucht werde.“
Anna wirkte beunruhigt, nickte jedoch eifrig.
„Ihre Mühe wird selbstverständlich vergütet“, fuhr Stephen fort. „Ich zahle Ihnen einen Jahreslohn zusätzlich.“
Vor Überraschung blieb Anna der Mund offen stehen. „Ich passe gut auf die Kinder auf, Mylord, das verspreche ich. Aber …“ Sie klopfte Victoria sacht auf den Rücken. „Sind Sie sicher, dass Lady Whitmore kommt?“
„Sie trifft in Kürze ein.“ Er hatte keinen Zweifel daran, dass Emily sich bereits auf dem Weg zu Nigels Anwesen befand. Zwar würde sie wütend auf ihn sein, weil er die Kinder fortgebracht hatte, aber er wollte seine Familie nun einmal in Sicherheit wissen. Und Nigel, falls er wirklich der Mann war, der er vorgab zu sein, konnte den dreien eine Zuflucht bieten.
Das Problem bestand darin, Emily zum Bleiben zu bewegen. Noch nie hatte er eine Frau getroffen, die so eigensinnig war wie sie. Unentwegt musste er an sie denken – wie sie ihm drohte, ihn aber auch in ihren Armen willkommen hieß. Wie eine Verführerin hatte sie ihn in ihren Bann geschlagen. Auf ihre Gegenwart zu verzichten fiel ihm schwerer, als er erwartet hatte.
Er sah auf das Paar abgetragener Lederschuhe hinunter, das er sich von einem der Dienstboten geliehen hatte. Was für einen Unverstand diese Frau gelegentlich an den Tag legte!
Am nächsten Nachmittag trafen sie auf Nigel Barrows Anwesen ein und wurden mit überschwänglicher Fröhlichkeit begrüßt.
„Ich bin glücklich, dass Sie gekommen sind, Whitmore. Und die Kinder. Ah, du bist also Royce.“ Nigel beugte sich lächelnd zu dem Jungen herunter. „Der zukünftige Baron Hollingford. Du bist deinem
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