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Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Titel: Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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los.
    Möglicherweise hatten ihr Vater und Daniel das Geld tatsächlich erhalten – und es an den Spieltischen verloren. Doch es war eine unbestreitbare Tatsache, dass Emily nie auch nur einen Penny zu Gesicht bekommen hatte.
    Als die anstrengende Anprobe vorbei war, beschloss Emily, gleich nach dem Dinner zu Bett zu gehen. Bereits eine Stunde später ließ sie sich seufzend in die Kissen sinken und wärmte die Füße an dem heißen Ziegelstein, den die Zofe ihr unter die Decke gelegt hatte. Wehmütig tastete sie über den leeren Platz neben sich.
    Das Herz schien ihr stillzustehen, als mit einem Mal die Tür zu ihrem Zimmer geöffnet wurde. Emily schluckte schwer.
    „Anna?“, wisperte sie. Es kam keine Antwort. Sie griff unter die Bettdecke nach dem in ein Flanelltuch gewickelten Stein und setzte sich lautlos auf. Allein bei der Vorstellung, dass ein Fremder in ihr Schlafgemach eingedrungen war, brach ihr der Schweiß aus, doch sie würde sich nicht feige unter der Decke verkriechen, während man versuchte, ihr die Kehle aufzuschlitzen.
    Sobald die Gestalt nahe genug an ihr Bett herangekommen war, hob Emily den Stein mit beiden Händen über ihren Kopf und ließ ihn auf den Schädel des Eindringlings niedersausen, woraufhin der Mann aufschrie und fluchend zu Boden sank. „Ich hätte wissen müssen, dass du das tust.“
    „Stephen?“, fragte sie bestürzt, als sie die Stimme ihres Gatten erkannte. Entsetzt kletterte sie aus dem Bett und drehte den Lampendocht höher. Ihr Ehemann kniete auf dem Boden und hielt sich den Kopf. Zwischen seinen Fingern sickerte Blut hervor.
    „Vermutlich ist das ein schnellerer Tod, als vergiftet zu werden. Aber du hast nicht hart genug zugeschlagen.“
    „Was machst du in meinem Schlafzimmer?“ Sie fand ein Taschentuch und drückte es gegen seine Kopfwunde.
    „Dich besuchen. Wie ich sehe, hast du mir noch nicht vergeben, dass ich nach London gereist bin.“ Er stöhnte auf, als sie den Druck verstärkte, um die Blutung zu stillen. „Nigel scheint gut auf euch aufzupassen.“
    „Ja, das tut er“, gestand sie. „Trotzdem ist mir nicht wohl dabei, hier zu sein, während du dich da draußen umbringen lässt.“
    „Das hast du gerade eben beinahe selbst geschafft.“
    Emily kniete sich neben ihn. „Nur gut, dass ich nicht richtig getroffen habe.“
    Er lehnte den Kopf an ihre Brust, während sie das Taschentuch weiterhin gegen seine Schläfe presste. „Du hättest auch dein Nachthemd nehmen können, um die Blutung zu stoppen.“
    Offensichtlich spekulierte er darauf, sie nackt zu sehen. „Wolltest du mich verführen?“
    „Das hatte ich eigentlich gehofft, ja. Allerdings habe ich die Sache wohl verpatzt.“
    „Du hättest dich bemerkbar machen sollen.“
    „Dann wäre es keine Überraschung mehr gewesen.“
    „Aber es hätte dir die Verletzung erspart.“ Sie berührte seine Schläfe. Die Wunde blutete nicht mehr, allerdings kündigte sich eine heftige Schwellung an.
    „Wie geht es den Kindern?“, fragte er.
    „Ganz gut. Nigel verwöhnt sie nach Strich und Faden, aber Royce vermisst dich. Er fragt ständig, wann du wiederkommst.“ Sie strich Stephen über die Wange. „Nigel möchte uns nach London bringen. Er spricht davon, mich richtig in die Gesellschaft einzuführen.“ Bisher hatte sie noch keine Entscheidung getroffen, ob sie das wollte oder nicht. Ihr Onkel bestand darauf, dass sie sich ihren Ängsten stellte.
    „Nein. Ich wünsche, dass du hierbleibst und dich nicht in Gefahr begibst.“
    Sie widersprach nicht. „Stattdessen bringst du dich in Gefahr.“ Als sie abermals sacht die Wunde berührte, zuckte Stephen zusammen. „Es tut mir so leid.“
    „Du könntest mich küssen, um es wiedergutzumachen.“
    Als ob ein einziger Kuss dazu imstande sein würde, alles zwischen ihnen zu heilen. Trotz allem hatte sie sich danach verzehrt, ihn wiederzusehen. Nun, da er hier war, schien ihre Willensstärke in sich zusammenzufallen. Bevor sie darüber nachdenken konnte, senkte er seine Lippen auf ihre, und mit der Zungenspitze fuhr er die Konturen ihres Mundes nach. Brennendes Verlangen begann ihren Körper zu durchströmen.
    War es denn etwas Schlimmes, wenn sie zuließ, dass sie einander Vergnügen bereiteten? War es ein Zeichen von Schwäche? Ja, eindeutig, gab sie sich selbst die Antwort.
    „Was ist mit dem Testament?“, flüsterte sie. „Können wir die Vormundschaft für die Kinder bekommen?“
    „Willst du deinen süßen Mund die nächsten zehn Minuten

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