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Der eiserne Skorpion - Roman

Der eiserne Skorpion - Roman

Titel: Der eiserne Skorpion - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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bewegten.«
    Amistad schnippte mit einer Klaue. »Später, das war später ... Zunächst konnten wir uns keinem der drei nähern, obwohl es uns gelang, einige der führenden Erstkinder zu töten wie unseren Freund Vogol hier. Der anschließende Hauptangriff lief sehr gut, dachten wir. Wir trieben die feindlichen Streitkräfte ins Meer und wollten gerade Luftboote heranführen, um einige Städte zu evakuieren. Erst da fanden wir allmählich heraus, dass viele Städte leer waren, und zu diesem Zeitpunkt zündeten die Prador die CTDs, die sie strategisch auf der Halbinsel verstreut hatten. Als unsere Truppen danach noch in Unordnung waren, stiegen einige Tausend getarnte Prador-Kriegsdrohnen aus dem Meer auf und griffen an. Wir erlitten schwere Verluste und mussten uns zurückziehen.« Die Drohne brach ab und musterte Cormac unverwandt. »Was auf diesem Rückzug geschah und was wir damals taten, das führte schließlich zum Tod deines Vaters.«
    »Möchtest du mir das erklären?«
    »Während des Gegenangriffs der Prador setzten dein Vater und ich Viren von einer Gravoplattform aus ein, und so befanden wir uns im Randbereich der CTD-Explosion, die die Spartaeinheit deines Vaters auslöschte, Tausende mehr tötete und ein Atmosphären-Kanonenboot vom Himmel holte. Dann griffen Prador-Kriegsdrohnen an und schlachteten noch viel mehr ab. Abgesehen von der Mannschaft des Kanonenboots Rikscha waren wir die einzigen Überlebenden der Schlacht in Sektor 104. Deinen Vater traf das schwer, aber er war Profi genug, um weiterzumachen. Was später geschah, das machte alles noch schlimmer.«
    »Ich habe etwas über den Sektor 104 herausgefunden«, sagte Cormac. »Was konnte noch schlimmer sein?«
    Die Drohne fuhr in bleiernem Ton fort: »Du musst verstehen, dass die Prador uns von diesem Planeten vertreiben wollten, damit sie ungehinderten Zugriff auf die menschliche Bevölkerung erhielten. Sie wollten diese Menschen lebend erbeuten, um sie zu entkernen. Zu dem Zeitpunkt erschien es uns unmöglich, die Bevölkerung von Südhessick zu evakuieren.«
    »Der Südhessick-Befreiungsschlag«, sagte Cormac.
    »Du weißt davon?«, fragte Amistad.
    »Nur diese Worte – der Zugriff wurde verhindert.«
    »Drei Städte in Südhessick waren mit Sicherheit zum Untergang verurteilt, dachten wir. Es schien nicht möglich, auch nur eine Person von dort zu evakuieren. Und es erforderte unsere ganze Verschlagenheit und die allerbeste Chamäleonware-Technik, um auch nur eine Position zu erreichen, aus der wir Raketen auf diese Städte feuern konnten.«
    Cormac spürte, wie ihm ein Schauder über den Rücken lief; das war also mit »Befreiungsschlag« gemeint.
    »Sie waren von Pradortruppen besetzt?«
    »Nein.«
    »Sklaverei.«
    »Exakt.« Die Drohne seufzte. »Wie wir es sahen, bestanden für die Menschen dieser Städte nur zwei Möglichkeiten: Die grausamste vorstellbare Behandlung, gefolgt vom lebenden Tod, oder schnelle und völlige Vernichtung. Wir gaben ihnen die zweite davon – es war eine Gnade.« Selbst durch den bleiernen Ton hindurch schwangen jedoch Zweifel mit. »Danach war dein Vater leicht verrückt, wie auch einige weitere Überlebende des Gegenangriffs, mich eingeschlossen. Hass ist ein starker Antrieb. Wir gingen unglaubliche Risiken ein, missachteten Befehle, erlitten große Verluste, aber wir erledigten den Job. Wir erwischten den ersten Prador-Erwachsenen in einem gehärteten Bunker, den sie unter einer der entvölkerten Städte angelegt hatten, und dann gelang es uns, den anderen in seinem Unterseestützpunkt zu töten, wobei wir neunzig Prozent unserer Leute verloren.«
    »Ich habe einige dieser Informationen abgerufen«, sagte Cormac, »aber die Einzelheiten wurden nie deutlich. Wie ist mein Vater umgekommen?«
    Amistad ignorierte die Frage scheinbar und fuhr unerbittlich fort: »Wie du weißt, wurde der verbliebene erwachsene Kommandeur dadurch eingeschüchtert und flüchtete vom Planeten. Nachdem sie gesehen hatten, wie wir den ersten Erwachsenen umbrachten, und da sie wussten, wir würden Jagd auf den zweiten machen, sagten die KIs voraus, dass so etwas geschehen würde. Schnell fuhren sie eines der neuen Schlachtschiffe von der gleichen Baureihe wie die erfolgreiche My Mary Rose auf, konnten diesen Kommandeur unterwegs zu seinem Schiff erledigen und anschließend auch dieses Großkampfschiff vernichten. Von da an verloren die Bodenstreitkräfte der Prador ihre Orientierung. Die Ankunft weiterer Polis-Schlachtschiffe wendete

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