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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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dem er so lange hergejagt war, dann blieb ihm gar keine andere Wahl, als die Hadenmänner in ihrer Gruft zu wekken. Seine Hände glitten sicher über die in bequemer Höhe
angebrachten Kontrollen, und er begann voller Zuversicht mit
den Aufweckroutinen, die ihm vor so vielen Jahren einprogrammiert worden waren. Und während seine Hände der einprogrammierten Erinnerung an den Aufweckprozeß folgten,
fand er noch immer genügend Zeit, UHIZM überlegen, ob seine
Sehnsucht nach der eigenen Art ebenfalls einprogrammiert
worden oder ein Gefühl war, das er in seinen vielen Jahren
unter Menschen von ihnen übernommen hatte.
Mond war beinahe fertig, als er hinter sich etwas spürte.
Seine verstärkten Sinnesorgane hatten kein Geräusch aufgefangen, doch sein durch das Labyrinth geschärftes Bewußtsein wußte plötzlich, daß er nicht mehr länger allein war. Er
wirbelte herum und sah sich dem Extraterrestrier gegenüber,
den er vorher zusammen mit den Imperialen hatte vorrücken
sehen. Die Kreatur überragte ihn in ihrem stacheligen purpurroten Panzer turmhoch und spannte ihre klauenbewehrten
Hände. Ekelhafter Speichel troff aus dem böse grinsenden
Maul, und kleine Rauchwölkchen stiegen auf, wo er auf den
Boden traf. Mond kam zu Bewußtsein, daß ein Mensch allein
durch den entsetzlichen Anblick gelähmt gewesen wäre, doch
der kühle, logische Verstand des Hadenmannes war bereits
emsig damit beschäftigt, die massige Gestalt des Fremden
nach möglichen Schwachstellen abzusuchen. Er berechnete
anhand offensichtlicher Fakten wie Muskelgewebe und Körperbau die wahrscheinliche Stärke und Schnelligkeit seines
Gegners, und die Antworten waren alles andere als beruhigend. Mit einer blitzschnellen, gleitenden Bewegung zog er
den Disruptor aus seinem Halfter und feuerte auf die Kreatur,
aber sie war nicht mehr dort, wo der Strahl hinschoß. Sie hatte
sich noch schneller bewegt als der Hadenmann und war zur
Seite ausgewichen. Mond schob die Waffe zurück und zog
das Schwert. Es würde zwei Minuten dauern, bis der Energiekristall des Disruptors sich wieder aufgeladen hatte, und in
Mond regte sich der starke Verdacht, daß der Kampf mit
ziemlicher Sicherheit bis dahin längst vorüber war. Vielleicht
hätte er doch nicht darauf verzichten sollen, eine Projektilwaffe mitzunehmen. Er grinste und spürte einen beinahe menschlichen Nervenkitzel bei dem Gedanken an die erste echte Herausforderung seit Jahren. Wenn ihm genug Zeit geblieben
wäre, würde er die Kreatur wahrscheinlich mit Vergnügen
studiert haben, ihre Fähigkeiten und Talente, aber jetzt mußte
sie einfach nur sterben. Sie stand zwischen Mond und dem
Erwachen seines Volkes. Er aktivierte seine allerletzten Energiereserven und schaltete so viele seiner bionischen Verstärkungen ein wie nur irgend möglich. Neues Leben strömte
durch seinen Körper, als würde er endlich aus dem langen
Schlaf des Menschseins erwachen. Des Nur-Mensch-Seins.
Alte Systeme, seit langer Zeit abgeschaltet und ungenutzt,
funktionierten plötzlich wieder, und Mond grinste kalt. Der
Extraterrestrier stand im Begriff herauszufinden, zu was ein
Hadenmann in Wirklichkeit fähig war und warum das Imperium der Menschen die Hadenmänner so fürchtete.
Aber er würde sich beeilen müssen. Er mußte handeln, solange seine letzten Reserven noch hielten.
Mond schoß vor, das Schwert ein singendes silbernes Flirren in der Luft, und diesmal war die fremde Kreatur nicht
schnell genug. Dennoch schaffte sie es, den Hieb Monds mit
dem Unterarm abzublocken. Die Klinge bestand aus gehärtetem Neu-Damaszener Stahl, und die Schneide ging selbst
durch massives Gestein hindurch wie Butter. Und mit der
ganzen Kraft des voll aktivierten Hadenmanns dahinter hätte
sie den Arm der Kreatur glatt durchtrennen müssen. Doch
weit gefehlt. Kein abgetrennter, zuckender Arm fiel zu Boden.
Statt dessen zersplitterte die Klinge von Monds Schwert.
Mond erstarrte für den Bruchteil einer Sekunde und warf das
nutzlos gewordene Heft der Waffe zur Seite, als die Kreatur
nach seiner Kehle schnappte. Die beiden Gegner prallten zusammen, beinahe ebenbürtig an Kraft und Schnelligkeit, getrieben von Wut und Instinkt, zwei Kampfmaschinen, und
jede konstruiert, die beste zu sein. Klauenbewehrte Hände
schlossen sich um Monds Kehle, und er packte die weichen,
schlüpfrigen Handgelenke der Kreatur mit all seiner Kraft.
Einen Augenblick standen sie sich reglos gegenüber, schweigend und

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