Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
Vom Netzwerk:
bequem zu sitzen. Gloria schaute verträumt von Jack zu Gabbie und sagte: »Richtig, einer mehr zum Essen.«

4
    Das Abendessen verlief in einer entspannten Atmosphäre. Phil und Gloria, Jack und Gabbie saßen am Küchentisch, während die Zwillinge auf einer Lattenkiste vor dem Fernseher im Wohnzimmer aßen. Jack hatte nur wenig gesagt, Phil mußte ihn mehr oder weniger dazu überreden, Fragen zum Wegzug der Familie aus Kalifornien zu stellen, die der Schrittsteller dann selbst beantworten konnte.
    »Nun gut«, sagte Phil, »dadurch, daß Star Pirates und Star Pirates II solche überwältigenden Erfolge waren und ich einen anständigen Anteil von dem Kassenerfolg bekam, ebenso wie Autorentantiemen aus Pirates III, IV und wieviel sie auch noch fabrizieren können, habe ich, was ich

    ›Scher-dich-zum-Teufel‹-Geld nenne.«
    »Scher-dich-zum-Teufel-Geld?« fragte Jack.
    Gabbie sagte: »Daddy meint, daß er genug Geld besitzt, um jedem Produzenten in Hollywood sagen zu können, er solle sich zum Teufel scheren.« Gabbie hatte sich Spiegel, Kamm, Waschlappen und eine saubere Bluse besorgt und hatte Jack während des ganzen Abends kaum aus den Augen gelassen.
    »Genauso ist es. Nun kann ich zu dem zurückkehren, was ich zuerst getan habe und was ich am besten kann: Romane schreiben.«
    Jack Cole war mit dem Essen fertig und lehnte sich zurück. »Das ist für mich kein Grund. Denn Ihre Filme sind sehr gut. Die Piraten-Filme waren, verglichen mit anderen dieses Genres, verdammt gut geschrieben, ich mochte diesen verschlagenen Humor sehr…«
    »Danke, aber selbst wenn, der Film ist wohl mehr das Element des Regisseurs. Selbst mit der Energie des Verlegers ist ein Buch das Produkt einer einzelnen Person. Und es ist zu lange her, daß ich fähig war, ohne Verleger, Direktoren, Produzenten, andere Schriftsteller, selbst Schauspieler zu schreiben, die alle nach Veränderungen im Drehbuch schrien. Im Film wird das Schreiben von einem Ausschuß übernommen. Du hast nicht gelebt, wenn du nicht einmal eine Drehbuchkonferenz durchgestanden hast.« Seine Stimme hatte einen halb ernsten, halb scherzhaften Ton. »Tourquemada hätte sie geliebt.
    Irgendein Idiot eines multinationalen Konzerns, dem jede Zeile von Dick und Jane erklärt werden muß, erzählt dir, wie man Szenen umschreibt, damit die Frau des Aufsichtsratsvorsitzenden nicht beleidigt ist. Oder ein Agent verlangt, daß eine wundervolle Szene gestrichen wird, nur weil es schlecht für den guten Ruf des Stars sein könnte. Es gibt Agenten, die verlangen würden, Shakespeare umzuschreiben – Othello müßte sich von Desdemona scheiden lassen, weil die Fans ihres Klienten diesen als Frauenmörder nicht akzeptieren würden. Oder das Studio verlangt, daß die Schauspielerin ein bißchen mehr Haut zeigt, damit sie eher einen PG-13 als einen G-Film daraus machen können, denn sie denken, Teenager sehen sich keinen G-Film an. Es geht dort zu wie bei Alice im Wunderland.«
    »Ist es wirklich so schlimm?« fragte Jack Gabbie stand auf und fing an, die Papierteller und Servietten zusammenzuräumen. »Wenn die Lautstärke von Dads Geschrei ein Merkmal dafür ist, dann ist es so schlimm.«
    Phil sah bekümmert aus. »Ich hab’ doch nicht geschrien.«
    »Doch, hast du«, widersprach seine Frau. »An einigen Stellen habe ich gedacht, du würdest gleich den Hörer auf die Gabel knallen, nachdem du mit jemandem aus dem Studio gesprochen hast.« Sie wandte sich an Jack »Sie haben die meiste Zeit nur zugehört, Jack. Wir haben Ihnen keine Möglichkeit gegeben, etwas von sich zu erzählen.«
    Jack grinste, als Gabbie seine leere Flasche Bier durch eine volle ersetzte und ihm so mitteilte, er solle noch ein wenig bleiben. »Es gibt wirklich nicht viel zu erzählen. Ich bin nur ein guter alter Junge aus Durham, Nord Carolina, der sein B. A. in Englisch dort an der Uni gemacht hat und dann nach Norden ging, um an der New Yorker Universität Fredonia zu studieren. Ich konnte mir einige Angebote aussuchen, unter anderem ein verlockendes in San Diego, aber ich wollte Agatha Grant als Studienberater, also zog ich einige Fäden und kam her, und hier bin ich.«
    Phils Augen weiteten sich. »Aggie Grant! Sie ist eine alte Freundin der Familie. Sie war auch meine Studienberaterin, als ich meinen Magister in moderner Literatur in Cornell machte. Ist sie nun in Fredonia?«
    »Emeritiert. Sie hat sich letztes Jahr zurückgezogen. Das meinte ich damit, daß ich die Fäden zog. Ich bin der letzte

Weitere Kostenlose Bücher