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Der erste beste Mann: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Der erste beste Mann: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Titel: Der erste beste Mann: Wenn die Braut sich traut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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Stattdessen hatte sie sich für diesen zweistöckigen Ziegelbau im Herzen von Seattle entschieden. Die Heizungen zischten in perfekter Abstimmung mit den Wasserrohren, die quietschten und ächzten. Aber Shelly liebte den Böden aus Holz, die hohen Decken und die eleganten Kristallleuchter und die Fenster, von denen man einen wundervollen Blick auf die Elliott Bay hatte. Sie konnte gut ohne Sauna und die anderen Annehmlichkeiten leben, selbst wenn sie dafür in Kauf nehmen musste, sich gelegentlich mit einer Lady wie Elvira Livingstone auseinandersetzen zu müssen.
    Shelly trug das Paket in die Küche und legte es auf den Tisch. Vorsichtig begann sie, das braune Packpapier zu entwickeln.
    Die Schachtel darunter war ziemlich alt, und die Pappe schwerer und fester als die, die gewöhnlich von Geschäften benutzt wurde. Behutsam entfernte Shelly den Deckel. Sie sah auf eine dicke Schicht von weichem Papier, das um ein Kleid gewickelt war. Sie schob das Papier beiseite und hob das Kleid sorgfältig aus der Schachtel. Überrascht stieß sie die Luft aus.
    Es war nicht irgendein Kleid. Es war ein langes weißes Hochzeitskleid, ein wundervoll genähtes Hochzeitskleid aus Satin und Spitze. Sicherlich ist es Tante Millys Hochzeitskleid gewesen, dachte Shelly. Aber das konnte doch nicht möglich sein … nein, es war unmöglich.
    Beunruhigt legte sie das Kleid wieder zusammen und in die Schachtel zurück. Sie griff nach dem beigefügten Brief, und ihre Hände zitterten, während sie den Umschlag öffnete.
    Meine liebste Shelly, ich hoffe, dass Du diesen Brief bei bester Gesundheit erhältst. Ich habe in den letzten Tagen häufig an Dich gedacht. Bestimmt ist Mr Donahue daran schuld. Aber es könnte auch Ophra gewesen sein. Wie Du sicher schon vermutet hast, sehe ich mir sehr häufig diese Talkshows im Fernsehen an. John würde das zwar missbilligt haben, aber er ist ja nun schon seit acht Jahren tot. Natürlich würde ich sie mir auch ansehen, wenn er noch am Leben wäre. John hat missbilligen können, was er wollte, es hat ihm kein bisschen genützt. Das hat es nie getan. Aber er wusste das und hat mich trotzdem geliebt.
    Ich kann mir vorstellen, dass Du Dich fragst, warum ich Dir mein Hochzeitskleid schicke. Ja, es ist tatsächlich mein berühmtes Brautkleid. Vermutlich hat Dich sein Anblick in Angst und Schrecken versetzt, und Du fragst Dich, warum ich es Dir geschickt habe. Ich zweifle nicht daran, dass Dir seine Geschichte vertraut ist. Jeder in unserer Familie kennt sie seit Jahren. Bestimmt ist Dein erster Impuls, es zu verbrennen.
    Wenn ich es richtig bedenke, trägt wohl doch Donahue die Schuld. Er hatte neulich eine Show, in der er Haustiere als liebevolle Begleiter von älteren Menschen vorgestellt hat. Der Mann, den er interviewt hat, hatte einen niedlichen Scotchterrierwelpen mitgebracht, und in diesem Moment habe ich mich wieder an die alte schottische Schneiderin erinnert. Ich muss eingeschlafen sein, denn als ich wieder aufwachte, liefen im Fernsehen gerade die Sechs-Uhr-Nachrichten.
    Im Schlaf habe ich jedenfalls von Dir geträumt. Und es war kein gewöhnlicher Traum. Ich habe Dich ganz klar vor mir gesehen. Du standest neben einem großen jungen Mann, und Deine blauen Augen schienen zu strahlen. Du wirktest sehr glücklich und sehr verliebt. Aber was mich verblüfft hat, war das Hochzeitskleid, das Du getragen hast. Es war meins.
    Es war das gleiche Kleid, das diese alte Schottin vor so langer Zeit für mich genäht hat. Ich hatte das Gefühl, mir habe jemand eine Botschaft geschickt, und dass es besser wäre, wenn ich sie nicht einfach ignorieren würde. Und Du solltest das auch nicht tun! Du bist dabei, das größte Abenteuer Deines Lebens zu erleben, Darling. Halt mich auf dem Laufenden!
    Glaub mir, Shelly, ich weiß, was Du jetzt denkst. Ich erinnere mich noch genau an meine eigenen Gedanken, als mir die schottische Schneiderin damals das fertige Hochzeitskleid gegeben hat. Eine Ehe war das Letzte, an das ich damals dachte! Ich hatte einen Beruf, und damals war es selten, dass Frauen das College besuchten, ganz zu schweigen davon, dass sie ihr Jurastudium abschlossen.
    Wir beide sind uns sehr ähnlich, Shelly. Wir schätzen unsere Unabhängigkeit. Und der Mann, der uns heiraten soll, muss schon etwas Besonderes sein. Und Du, meine süße, liebe Nichte, wirst diesem besonderen Mann ebenso begegnen, wie ich ihn getroffen habe.
    Mit ganzer Liebe
    Deine Tante Milly
    P.S. Du bist erst der zweite Mensch, der

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