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Der Esper und die Stadt

Der Esper und die Stadt

Titel: Der Esper und die Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine McLean
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eingestimmt hatte, waren verschwunden. Es war still in dem großen Saal, wo der Techniker mit leerem Blick auf die Schalter starrte. Er hatte seinen Teil abbekommen; eine kleine Stelle in seinem Kopf war ausgebrannt; langsam fing er an, seinen Beruf zu vergessen. Hinter ihm lag der Arzt mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Auf dieser Etage war niemand mehr bei Bewußtsein.
    Ich (Schock) wollte, daß der Techniker den Strom abschaltete.
    Ich saß in diesem Sessel fest. Der Strom war zu weit aufgedreht. Ich verrenkte meinen Kopf und versuchte die Elektroden abzureißen, die mich von hinten gepackt hielten.
    Die Stimmen kamen wieder. Lauter. Sie kamen mir bekannt vor. Es waren die Stimmen, die ich immer hörte, wenn ich halluzinierte. „Ich hab’s. Es ist George, der die Gehirne kontrollieren kann. Er hat gerade einer Bande von kleingeistigen Bürokraten eine Gehirnwäsche verpaßt, indem er sich auf ihren Sadismus eingestimmt und ihnen ihre ganze Erbärmlichkeit gezeigt hat.“
    „Sprech’ ihn noch mal an, wenn er anfangt, sich darüber zu freuen. Vielleicht können wir ihn diesmal zu einem Ja bewegen.“
    (Schock.) Ein warnendes Kitzeln an Nacken und Stirn, ein kleiner, weißer Blitz, der meine Gedanken durchkreuzt. Niemand da, der jetzt noch weitermachen könnte. Verschwende keine Zeit damit, auf Traumstimmen zu hören. (Schock.) Raus hier, bevor der Strom sich auf dich stürzt und dich löscht. In dem Raum, der jenseits des Korridors lag, saß der diensthabende Techniker auf seinem Stuhl, starrte die Schaltkonsole an und versuchte sich daran zu erinnern, wozu sie diente. Ich verdrehte noch einmal den Kopf und versuchte die Elektroden loszuwerden, die von meinem Nacken herabbaumelten.
    Plötzlich langte ich durch das Bewußtsein des Technikers und bewegte seine Hand auf den rechten Schalter zu. Die Handlung, die ich vornahm, kam mir komisch vor. Ich hatte dabei das kindische Gefühl, etwas zu tun, das verboten war und das ich seit langer Zeit nicht mehr getan hatte.
    „Er tut es. Er ist es, und er ist hellwach.“
    „George Sanford“, sagte eine Stimme in meinem Kopf. „Der Kontrolleur. Wir haben dich gefunden. Sieh mal, es ist gut, die Leute zu kontrollieren. (Schock.) Du kontrollierst jemanden und verfolgst dabei doch ein ehrenwertes Ziel.“
    Die Stimme (Schock) fuhr fort: „Ich empfange einen unklaren Eindruck von Elektrizität und Gefahr. Wo bist du?“ (Schock.)
    Ich hatte die Hand des Technikers jetzt am richtigen Schalter und gab ihr den Befehl, den Stromfluß zu unterbrechen. Die Hand machte eine zuckende Bewegung, aber sie wußte nicht mehr, wie mit der Schaltung umzugehen war. An der Stelle, wo sich einst das dementsprechende Wissen befunden hatte, war nur noch eine weiße, ausgebrannte Leere. Der Zeiger stand im Rot. Der Techniker wußte, daß dies Gefahr bedeutete und er vorsichtig sein mußte, aber das rote Feld hatte sich als eine böse Waffe in sein Gedächtnis eingeprägt, die auf hilflose Menschen angesetzt wurde. Irgendwie waren seine Besorgnis und seine Schuldgefühle – ein kleiner, unwichtiger Teil seins Ichs, den sein Berufsstolz bisher überlagert hatte – durch den Strahl, der das geheime Entzücken des Arztes beendet hatte, geweckt worden. Er starrte den Schalter an und versuchte sein zerfließendes Wissen zu fachmännischem Verständnis zusammenzuraffen.
    Die Traumstimmen hatten mit ihrem üblichen Streitgespräch angefangen. Die Schocks führten dazu, daß es zu einem hellen Geschnatter wurde, in dem ich meine eigene Stimme, die in meinem Kopf sprach, mitreden hörte. (Schock.) Die Schocks fingen an, mich auf kindische Gedanken zu bringen. Menschen zu kontrollieren ist S CHLECHT . (Schock.) Wer gesteuert wird, läßt die Milch fallen. Die Schocks erreichten einen Höhepunkt. Etwas fing Feuer. (Schock.) ES WAR NUR EIN SPIEL. ICH WOLLTE NIEMANDEN UMBRINGEN. DAS SILBERNE FLUGZEUG STÜRZT AB. (SCHOCK.) ICH HAB’ ES GESTEUERT ICH HAB’ ES GESTEUERT.
    Ein fünfjähriger Junge spielte Flugzeug und lief summend und in Schlangenlinien mit ausgestreckten Armen über einen Hof. Seine Eltern waren im Inneren des fremden Hauses. Sie hatten das silberne Flugzeugmodell, mit dem er sonst spielte, nicht mitgenommen.
    Das Kind hörte auf zu summen und beobachtete eine silberne Maschine, die am Himmel kreiste. Seine Mutter hatte ihn gebeten und angefleht, damit aufzuhören, den Leuten zu sagen, was sie tun sollten. Aber sie wünschte sich, daß er spielte und glücklich war, solange sie

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