Der ewige Gartenkalender: Juli
(Rosskastanienblüte) und der 18. Mai (Weißdorn- und Ebereschenblüte).
Wenn Sie genau wissen, welche Pflanze die Jahreszeit „einläutet“, fällt es Ihnen sicher leicht, den „Immerwährenden Kalender“ von Mauritius Knauer auf Ihren Standort umzuwandeln.
Regeln nach der Beobachtung des Himmels: Wind
Wie die Windrichtungen und Wettereigenschaften zusammenhängen, zeigt Ihnen folgende Aufstellung:
Wind aus West/Nordwest, vom Atlantik, aus Grönland, Island und aus dem Nordmeer bringt maritime Polarluft. Er bringt im Sommer kühles Wetter, im Winter bleibt es dabei mäßig kalt. Es sind viele Wolken und Regen zu erwarten.
Wind aus Ost, Nordost, Nord und im Winter Südost, aus Russland, Skandinavien und dem Balkan bringt die kontinentale Polarluft. Im Sommer wird es warm, im Winter sehr kalt. Zu erwarten sind wenige Wolken und wenige Niederschläge.
Wind aus Südwest und Süd, von den Azoren und dem Mittelmeer, bringt maritime Subtropikluft. Im Sommer wird es schwül-warm, im Winter mild. Es sind viele Wolken und Regen zu erwarten.
Wind aus Südosten bringt im Sommer die subkontinentale Subtropikluft. Sie sorgt für heißes und auch sonniges Wetter.
Die dazu „passende“ Bauernregel besagt: „Ander’ Wind – ander’ Wetter!“ Wendet sich der Wind also sehr schnell, kann sich auch die Witterung ändern. In unseren Breitengraden haben sich folgende Grundregeln bewährt:
Aus dem Norden strömt kalte Polarluft.
Westliche Winde bringen feuchte Meeresluft.
Winde aus dem sonnigen Süden können die Temperaturen erhöhen.
Aus dem Osten weht ein trockener, aber unterschiedlich warmer Wind.
Aus alter Überlieferung stammen dazu die Bauernregeln ableiten, die mit dem Wind zu tun haben:
Winde, die sich mit der Sonne erheben und legen,
bringen selten Regen.
Neumond mit Wind
ist zu Regen und Schnee gesinnt.
Kält’ und Nachtfröst’ schädlich sind,
gut hingegen ist der Wind.
Der Nordwind ist ein rauer Vetter,
aber er bringt beständig Wetter.
Bläst im August der Nord,
dauert das gute Wetter fort.
Ostwind bringt Heuwetter,
Westwind bringt Krautwetter,
Südwind bringt Hagelwetter,
Nordwind bringt Hundewetter.
Ziehen die Wolken dem Wind entgegen,
gibt’s am anders Tage Regen.
Weht’s aus Ost bei Vollmondschein,
stellt sich strenge Kälte ein.
Ein Sonderfall im Voralpenland: Föhnwind
Der berühmte Föhn, der bei vielen Menschen, vor allem im Voralpenland, gesundheitliche Beschwerden verursacht, ist jedem Bauern willkommen. Meist tritt dieser Fallwind im Frühling auf. Er ist trocken und warm und entsteht, wenn feuchtwarme Luft vom Mittelmeer gegen die Südseite der Alpen weht. Die Luft steigt auf, es bilden sich in Oberitalien mächtige Wolken, die dort zu starken Regenfällen führen. Nach dem Überqueren der Alpen sinkt die Luft ab und erwärmt sich. Die tiefen Wolken lösen sich auf und es entsteht Föhn. Im Wetterbericht heißt es dann: „föhnig aufgeheitert“. Übrigens: Nicht nur die Menschen können unter dem Föhn leiden: Auch die Tiere spüren ihn; sie werden reizbar und oft unruhig. Nur zwei Bauernregeln passen zum Föhn:
Wenn Linsenwolken am Himmel steh’n,
herrscht ganz gewiss Föhn.
Wenn der Föhn vergohd,
fällt’s Wetter in Kot.
Wie man die Stärke des Windes misst
Die Beaufortskala (die der englische Admiral Sir Francis Beaufort im Jahr 1805 entwickelte) geht von 0 (Windstille) bis 12. Später wurde sie bis zu 17 erweitert. Sturm beginnt bei Windstärke 9, Orkan bei 12.
Regeln nach der Beobachtung des Himmels: Wolken
Das Wetter lässt sich nicht nur am Wind ablesen. Auch die Wolken spielen in der Wettervorhersage eine große Rolle. Sie entstehen, wenn sich die Luft nach oben bewegt. Bei ruhigem Wetter sind das nur wenige Zentimeter in der Sekunde. Bei Gewitter- oder Schauerwolken bewegt sich die Luft um vieles schneller: bis zu einem Meter pro Sekunde. Stündlich können die Luft und der enthaltene Wasserdampf ein paar tausend Meter steigen. Dabei kühlen sich die Wassertröpfchen immer mehr ab, auch im Sommer sinkt die Temperatur in dieser großen Höhe unter den Gefrierpunkt. Bei diesen Kältegraden verwandeln sich die Tropfen in Eis und Schnee und fallen im Winter dann als Schneeflocken zur Erde, im Sommer dagegen als Hagel- oder Graupelkörner. Für den Wolkenhimmel stellen die Bauern folgende Wetterregeln auf:
Es regnen nicht alle Wolken,
die am Himmel stehen.
Wenn Schäfchenwolken am Himmel steh’n,
kann man ohne Schirm spazierengeh’n.
Weiße Wolken
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