Der ewige Gartenkalender: Juli
beginnt
mit einer stillen Morgenröte.
Geht die Sonne in schwefelgelber Farbenpracht unter, bedeutet das nichts Gutes – im Gegenteil: Man kann dann sicher sein, dass eine Menge Regen kommt.
Dramatische Farben – oder stilles Blau?
An manchen Abenden zeigen sich der Sonnenuntergang in dramatischen Farben: Grünlich bis gelblich strahlt das Licht in die entgegen gesetzte Himmelsrichtung aus. Im Bergland nennt man dieses Lichtphänomen, das die im Westen gelegenen Hänge glutrot färbt, „Alpenglühen“. Selbst ein wundervoller, besonders blauer Himmel, der zudem noch gute Fernsicht bietet, ist häufig das erste Anzeichen für eine Wetterverschlechterung.
Viel günstigeres Anzeichen für eine Schönwetterperiode ist es, wenn der Himmel kein tiefes Blau zeigt, sondern eher eine staubig-blaue Färbung aufweist: Das deutet auf Beständigkeit hin. Geht der leichte Dunst dagegen in diesige Sicht über, so ist dem Wetterkundigen klar: Immer geringere Sichtweite kennzeichnet ein aufziehendes Tiefdruckgebiet. Im Gebirge scheinen dann ferne Berge näher zu rücken und zeigen dabei eine bläulich-dunkelgraue Färbung.
Der Regenbogen
Der Regenbogen war für unsere Vorfahren das Zeichen, das Gott Noah gegeben hat, als Symbol, das Leben auf der Erde nie mehr durch eine Sintflut vernichten zu wollen. Im 1. Buch Mose heißt es: Meinen Bogen setze ich in die Wolken, und er sei das Zeichen des Bundes zwischen mir und der Erde. (9,13).
Meteorologisch gesehen zeigt der Regenbogen Niederschläge in einiger Entfernung an. Die Wassertropfen der Wolken werden dabei von dem Sonnenlicht in die einzelnen Farben zerlegt. Je größer die Tropfen sind, desto farbiger ist der Regenbogen. Da das Wetter im Allgemeinen weiter zieht, lässt ein Regenbogen gegen Abend hoffen, dass es am nächsten Morgen wieder Schönwetter wird. Kann man jedoch bereits morgens einen Regenbogen bestaunen, so kann man beinahe sicher sein: Wetterbesserung wird kaum eintreten. Hierzu passen diese beiden Bauernregeln:
Regenbogen am Morgen
macht dem Schäfer sorgen;
Regenbogen am Abend,
ist dem Schäfer labend.
Regenbogen am Abend
lässt gut’ Wetter hoffen;
Regenbogen am Morgen,
lässt für Regen sorgen.
Wie die Himmelsfarben entstehen
Das Licht der Sonne besteht aus allen Farben des Regenbogens, den Spektralfarben. In ihrer Summe ergeben all diese Farben ein reines Weiß. Das Licht wird jedoch durch feinste Teilchen in der Luft abgelenkt – „gestreut“ sagt der Fachmann dazu. Blaue und damit kurzwellige Strahlen werden stärker gestreut als rote, langwellige.
Ist es ein klarer Morgen, zeigen sich also keine Wolken, wird ein größerer Anteil an blauen Strahlen hin- und hergeworfen: Der Himmel erscheint unserem Auge blau.
Steht die Sonne morgens und abends nahe am Horizont, ist die blaue Strahlung auf ihrem längeren Weg durch die Atmosphäre fast völlig zerstreut: Übrig bleibt das langwellige Rot und färbt für unser Auge die Unterseite der Wolken und auch Bergketten feurig rot.
Wenn sich in der Atmosphäre mehr Staubteilchen und mehr Wassertröpfchen befinden, weichen die Farben vom reinen Rot nach Rosa, Gelb oder Graugelb ab. Damit kündigt sich schlechteres Wetter an. Kommen dazu noch tiefe Wolken, so kann man sogar mit einem Regengebiet rechnen, das heran zieht.
Wenn die Sonne hoch steht - also tagsüber –, erscheint uns das Sonnenlicht weiß. Das entsteht durch die Überlagerung der Spektralfarben aus rotem, blauem, grünem und violettem Licht. Der Himmel sieht uns bei schönem Wetter blau aus: Weil der blaue Anteil des Sonnenlichts nach allen Seiten gestreut wird.
Regeln nach der Beobachtung des Himmels: Gewitter
Meist kündigt ein dumpfes Grollen in der Ferne an, dass ein Gewitter aufzieht. Meteorologen wissen: In den meisten Fällen kommt es gar nicht so recht zu Blitz und Donner, denn fast zwei Drittel der elektrischen Entladungen finden in den Wolken statt und erreichen den Boden gar nicht. Dennoch ist ein Gewitter ein beeindruckendes Himmelsschauspiel. Meteorologisch unterscheidet man Luftmassen- und Frontgewitter:
Beim Luftmassengewitter steigt aus überhitzten bodennahen Luftschichten feuchtwarme Luft auf und bildet Cumulonimbuswolken. In der Wolke werden durch den Aufwind positiv geladene Tröpfchen nach oben gerissen, negative bleiben unten. Die Spannung zwischen beiden Teilen kann bis zu einer Milliarde Volt betragen. Mit beginnender Eisbildung im oberen Teil der Wolke verliert sie ihre ursprüngliche Form und der typische
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