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Der ewige Gartenkalender: Juni

Der ewige Gartenkalender: Juni

Titel: Der ewige Gartenkalender: Juni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Zacker
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nötigen Mittel hatten, in die nächstgrößere Stadt zu reisen. Mauritius Knauer hat seine Aufzeichnungen nur für die Region erstellt, in der er lebte, in Franken. Und nur für diese Region trafen die schriftlichen Aufzeichnungen genau zu, die er über sieben Jahre hinweg machte. Seine Wetterregeln lassen sich also nicht beliebig auf sämtliche Orte in Deutschland oder sogar in Europa übertragen.
    Werden Sie zum Wetterpropheten!
    Wer selbst Wetterprognosen erstellen möchte, muss natürlich nicht nur seinen Standort beachten, sondern auch davon ausgehen, dass sich in den vergangenen 300 Jahren eine ganze Menge verändert hat. Nicht nur die Umweltbedingungen, sondern das gesamte Klima auf der Erde überhaupt: Es ist wärmer geworden, die Zerstörung der Ozonschicht und andere Umweltereignisse tragen sicher ebenfalls dazu bei, dass der „Immerwährende Kalender“ nicht mehr so ganz stimmig ist. Auch die veränderten Planetenstellungen muss man in die Betrachtung mit einbeziehen. Dadurch ergeben sich nämlich andere Einflüsse der Jahresregenten. Wenn Sie sich nach den Aufzeichnungen des Abtes Knauer richten möchten, müssen Sie außerdem noch drei wichtige Regeln beachten:
Die Mondphasen verschieben sich im Laufe der Jahre. Durch diese Verschiebung kann die aufgezeichnete Witterung nicht genau auf den Tag eintreffen.
Vergewissern Sie sich, ob in dem entsprechenden Jahr eine Sonnenfinsternis stattfindet. Wenn ja, würde sie den Planeteneinfluss „überstimmen“. Egal, welchen Einfluss der herrschende Planet bringt: Eine Sonnenfinsternis verursacht eine Periode der Feuchtigkeit, anschließend aber trockenes und warmes Wetter.
Sie müssen beobachten, zu welcher Stunde (ganz gleich, ob am Tag oder in der Nacht) der Neumond eintritt: Er ist für einen Wetterwechsel verantwortlich. Nicht nur die Jahre werden von Planeten regiert, auch jede Stunde hat einen eigenen Regenten (dazu mehr im fünften Kapitel).
    Zwei weitere Punkte sind für die Bestimmung des lokalen Wetters von Bedeutung:
Auch jeder Tag hat seinen Regenten. Das heißt, zweimal am Tag sind die Tages- und Stundenregenten gleich. Ist das der Fall, verstärkt sich der Einfluss des Planeten deutlich.
Stimmen der Jahres- und der Stundenregent zum Zeitpunkt des Neumondes überein, ist die Auswirkung naturgemäß nochmals verstärkt.
    Die phänologischen Jahreszeiten
    Die Natur lässt sich in kein enges Korsett zwängen – sie hat ihre eigenen Regeln. Es fällt Ihnen sicher leichter, sich über Ihr lokales Klima klar zu werden, wenn Sie sich neben den vier allgemein bekannten Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter nach den natürlichen Jahreszeiten richten. Die Phänologie (Lehre von den Lebensvorgängen bei Tieren und Pflanzen im Hinblick auf den Jahresablauf) richtet sich danach, welche Pflanzen jeweils beim Eintritt einer neuen Jahreszeit blühen. So unterscheidet man:
Vorfrühling ab 10. März: Beginn der Schneeglöckchenblüte
Erstfrühling ab 28. März: Beginn der Blüte der Salweide
Vollfrühling ab 7. Mai: Blüte des Apfels
Frühsommer ab 5. Juni: Blüte des Holunders
Hochsommer ab 5. Juli: Vollblüte der Winterlinde
Spätsommer ab 9. August: Beginn der Haferernte
Frühherbst ab 30. August: Vollblüte der Herbstzeitlosen
Vollherbst ab 30. September: Aussaat von Winterroggen
Spätherbst ab 24. Oktober: Beginn des allgemeinen Laubfalls
Winter: Einstellung der Feldarbeiten
    Fast vier Monate lang dauert der Winter, der nach dem Kalender offiziell am 21. Dezember beginnt. In den phänologischen Kalendern der Schweiz und Österreichs kennt man den Winter als eigene Jahreszeit gar nicht. In beiden Ländern endet das Jahr sozusagen mit dem Eintritt des Spätherbstes. Bei uns kennt man zwar den Winter im phänologischen Kalender, schreibt seinen Beginn aber schon auf Mitte November fest, mit dem Ende der Arbeit auf dem Feld. Der Winter dauert dann bis zum Vorfrühling, der mit dem Blühbeginn des Schneeglöckchens bei uns am 10. März anfängt. Erst wenn der Apfel zu blühen beginnt, ist der Vollfrühling da – im Mittelwert ist das
in Deutschland um den 7. Mai,
in Österreich mit dem Blühbeginn des Flieders – je nach Region zwischen dem 2. bis 28. Mai – und
in der Schweiz, in der anders berechnet wird, zwischen dem 132. und 148. Tag des Jahres (ab Neujahr gezählt).
Durchschnittliche Blühtermine bei uns in Deutschland, die den Vollfrühling „bestätigen“, sind auch der 12. Mai (Fliederblüte), der 13. Mai (Rosskastanienblüte) und der 18.

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