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Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Titel: Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Wasser würde mich verschlingen.
    Aber ein neues Geräusch drang an meine Ohren, mit großer Mühe wandte ich den Kopf und sah Bladraks Boote zwischen den Klippen hervorkommen.
    An meiner Hilfe verzweifelnd, hatte Bladrak sich entschlossen, kämpfend zu sterben.
    Ich versuchte zu rufen, ihm zu sagen, daß es nicht nötig war, aber das Boot war auf die Wasserfläche aufgeschlagen und glitt auf die drohend emporragende Masse eines von Belphigs Schiffen zu.
    Es gelang mir, das Fahrzeug ein wenig zu drehen, aber wir schmetterten mit lautem Krachen in eines der Schaufelräder, das Luftboot überschlug sich und die Silberne Königin und ich wurden in das träge Wasser geschleudert.
    Ein Tumult schien auszubrechen. Ich hörte einen Ruf und sah etwas an der Seite des Schiffes herunterfallen. Dann drang mir Wasser in den Mund, und ich wußte, daß ich ertrank.
     
    Einen Moment später wurde ich gepackt und aus dem Meer gezogen. Ich keuchte. Einer der Silbernen Krieger hielt mich fest. Aber er lächelte - nein, er grinste. Er streckte die Hand aus. Neben mir erwachte die Silberne Königin aus ihrer Ohnmacht. Er wußte, daß ich sie gerettet hatte.
    Wir befanden uns auf einem Floß, das in dem Augenblick über Bord geworfen wurde, als wir mit dem Schiff zusammenstießen. Hoch über uns kreischte eine nörgelnde Stimme.
    Wir hatten Belphigs Flaggschiff gerammt.
    Ich ließ mir von den Silbernen Kriegern auf die Füße helfen, als wir das Deck erreicht hatten.
    Ich blickte nach oben.
    Belphig blickte nach unten.
    Er wußte, daß er geschlagen war, daß die Männer von Mond ihm nicht mehr folgen würden.
    Und er lachte.
    Ich lachte zurück.
    Ich zog das Schwarze Schwert und lachte immer noch. Er zog sein eigenes Schwert und kicherte. Ich neigte den Kopf, trat durch die Tür und stieg die Treppe hinauf, die zu den einzelnen Decks führten, bis ich das Überdeck erreicht hatte und ihm gegenüberstand.
    Er wußte, daß er sterben würde. Der Gedanke hatte ihn in den Wahnsinn getrieben.
    Ich konnte ihn nicht töten. Er war jetzt harmlos. Ich wollte ihn schonen.
    Aber das Schwarze Schwert war anderer Meinung. Als ich die Klinge in die Hülle schieben wollte, drehte sie sich in meiner Hand und stieß meinen Arm zurück.
    Belphig schrie auf und hob sein Schwert, um den Hieb abzuwehren. Ich versuchte, das Schwarze Schwert aufzuhalten.
    Aber es sauste herab.
    Es war unvermeidlich.
    Es zerschmetterte Belphigs Schwert, dann hielt es inne, als der Bischof weinte und es furchtsam anstarrte. Dann, meine Hände immer noch um den Griff, zuckte es zurück und bohrte sich tief in seinen fetten, bemalten Körper.
    Belphig erschauerte und seine geschminkten Lippen bebten. Eine seltsame Weisheit trat in seine Augen. Er kniff die gefärbten Lider zusammen und Tränen liefen über seine rougebelegten Wangen.
    Ich glaube, daß er dann starb. Ich hoffe es.
    An Bord der großen Schiffe verteilten die Silbernen Krieger Nahrungsmittel an die Männer, die in Erwartung des Todes aus dem Roten Fjord gekommen waren.
    Vom unteren Deck rief die Silberne Königin nach mir und ich sah, daß Bladrak an Bord gekommen war. Er war dünn, hatte aber sein Selbstbewußtsein nicht eingebüßt, als er mich begrüßte.
    »Ihr habt uns alle gerettet, Held.«
    Ich lächelte bitter. »Alle, außer mir«, sagte ich. Ich stieg die Treppe hinunter, bis ich auf dem Unterdeck stand. Die Silberne Königin sprach mit ihren Männern, die zutiefst glücklich über ihre Rettung waren.
    Sie wandte sich zu mir. »Ihr habt Euch die ewige Treue meines Volkes erworben«, sagte sie.
    Es beeindruckte mich keineswegs. Ich war müde. Und, oh, wie ich meine Ermizhad brauchte.
    Ich hatte geglaubt, daß, wenn ich meinem Schicksal folgte, wenn ich das Schwarze Schwert ergriff, ich wenigstens die Möglichkeit haben würde, wieder mit ihr vereint zu sein.
    Aber es sah so aus, als würde es nicht der Fall sein.
    Und immer verstand ich noch nicht die ganze Prophezeiung über das Schwarze Schwert.
    IN DER KLINGE DES SCHWERTES IST DAS BLUT DER SONNE GEFANGEN ...
    Bladrak schlug mir auf die Schulter. »Es wird ein großes Fest geben, Urlik. Wir werden feiern. Die Silbernen Krieger und ihre liebliche Königin werden im Roten Fjord unsere Gäste sein!«
    Ich betrachtete die Silberne Königin. »Was hat der Kelch mit mir zu tun?« fragte ich hart, ohne Bladrak eine Antwort zu geben.
    »Ich bin nicht sicher .«
    »Ihr müßt mir sagen, was Ihr wißt«, sagte ich, »oder ich werde Euch mit dem Schwarzen Schwert

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