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Der Ewige Held

Der Ewige Held

Titel: Der Ewige Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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hinein. Es war ein guter Wein, und er hatte dieselbe Wirkung wie der, den er in Gesellschaft des Kapitäns genossen hatte. Seine Stimmung wurde sofort besser. „Ihr habt recht", wandte er sich an Corum.
    „Der Kapitän möchte gern, daß die vier zu ihm kommen", sagte Brut ernst.
    „Hat er uns etwas Neues zu berichten?" fragte Hawkmoon. Er bemerkte, daß die anderen in der Kajüte aufmerksam lauschten. Einer nach dem anderen kamen sie an den Tisch und bedienten sich aus der Kanne. Wortlos tranken sie.
    Hawkmoon und Corum erhoben sich und folgten Brut aus der Kabine. Auf dem Deck versuchte Hawkmoon über die Reling hinauszusehen, aber der Nebel war zu dicht. Ihm fiel jedoch ein Mann auf, der in nachdenklicher Haltung ganz in der Nähe stand. Er erkannte Elric und rief in freundlicherem Ton als bisher:
    „Der Kapitän bittet uns vier, ihn in seiner Kabine aufzusuchen."
    Und nun sah er Erekose aus seiner Kabine kommen und ihnen zunicken. Elric trennte sich von der Reling und schritt voraus zum Vorderdeck und zur rotbraunen Tür. Er klopfte, und sie traten in die wohlige Wärme und den Luxus der Kapitänskajüte.
    Der Blinde begrüßte sie. Er deutete auf die Truhe mit der silbernen Weinkanne und den silbernen Bechern und bat sie, sich zu bedienen.
    Erstaunt stellte Hawkmoon fest, daß er ein ungewöhnliches Verlangen nach dem Wein verspürte und es seinen Gefährten offenbar nicht besser erging.
    „Wir nähern uns unserem Ziel", erklärte der Kapitän. „Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir von Bord gehen. Ich glaube nicht, daß unsere Feinde uns erwarten, trotzdem dürfte es ein schwerer Kampf gegen die beiden werden."
    Hawkmoon hatte zuvor den Eindruck gewonnen, daß sie gegen viele kämpfen müßten. „Zwei?" fragte er. „Nur zwei?"
    „Nur zwei."
    Hawkmoon schaute auf die anderen, aber sie erwiderten seinen Blick nicht. Sie sahen den Kapitän an.
    „Ein Bruder und seine Schwester", sagte der Blinde. „Zauberer aus einem dem unseren völlig unähnlichen Universum. Aufgrund kürzlicher Risse in unseren Welten - über die Ihr, Hawkmoon, und auch Ihr, Corum, Bescheid wißt -, gewannen diese Wesen Kräfte, über die sie normalerweise nicht verfügen. Und da sie jetzt große Macht haben, dürsten sie nach mehr - nach aller Macht in unserem Universum. Diese Wesen sind amoralisch auf eine andere Art als die Lords der Ordnung und des Chaos. Sie kämpfen nicht um die Herrschaft über die Erde wie diese Götter. Ihr einziges Bestreben ist, die wesentliche Energie unseres Universums für ihre Bedürfnisse umzuwandeln. Ich glaube, sie verfolgen ein bestimmtes Ziel in ihrem eigenen Universum, das sie, wenn ihnen der Entzug und die Umwandlung der Energie aus dem unseren gelänge, rascher erreichen würden. Bis jetzt haben sie trotz günstiger Umstände ihre volle Macht noch nicht erlangt. Aber die Zeit liegt nicht mehr fern, da sie sie sich aneignen werden. Agak und Gagak, so werden ihre Namen mit menschlicher Zunge ausgesprochen, stehen außerhalb der Macht unserer Götter, und so riefen wir eine mächtigere Gruppe zusammen - euch!"
    Hawkmoon wollte fragen, wieso sie mächtiger als die Götter sein konnten, aber er unterließ es, obwohl er bereits die Lippen geöffnet hatte.
    „Genauer gesagt, den Ewigen Helden", fuhr der Kapitän fort, „in vier seiner Inkarnationen (mehr als vier können wir nicht riskieren, wollen wir nicht weitere unwillkommene Spaltungen zwischen den Ebenen der Erde herbeiführen): Erekose, Elric, Corum und Hawkmoon. Jeder von euch wird vier weitere Mächte befehligen, gute Krieger auf ihre Weise, deren Geschicke eng mit dem euren verbunden sind, auch wenn sie euer Los nicht in jeder Beziehung teilen. Jeder von euch kann sich die vier selbst aussuchen, die er am liebsten als Kampfgefährten hat. Ich glaube, die Wahl wird euch nicht schwerfallen. Wir werden jetzt in Kürze unser Ziel anlaufen."
    Hawkmoon überlegte, ob er den Kapitän mochte oder nicht. Er hatte das Gefühl, ihn herauszufordern, als er sagte: „Und Ihr werdet uns führen?"
    Der Kapitän schien es ehrlich zu bedauern, als er sagen mußte: „Das kann ich leider nicht. Ich darf euch nur zur Insel bringen und dann auf die Überlebenden warten - wenn es Überlebende gibt."
    Elric runzelte die Stirn und kleidete Hawkmoons Bedenken in Worte. „Ich glaube nicht, daß dieser Kampf mich etwas angeht."
    Aber der Kapitän antwortete bestimmt und voll Überzeugung. „Es ist Euer Kampf - und meiner ebenfalls. Wie gern würde ich mit

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