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Der Ewige Held

Der Ewige Held

Titel: Der Ewige Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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euch an Land gehen, wenn es mir gestattet wäre. Doch das ist es nicht."
    „Und weshalb nicht?" fragte Corum.
    „Ihr werdet es eines Tages erfahren." Ein Schatten huschte über die Züge des Blinden. „Mir fehlt der Mut, es euch zu sagen. Meine besten Wünsche begleiten euch. Seid dessen versichert."
    Hawkmoon stellte fest, daß er wieder einmal zynisch über den Wert von Versicherungen dachte.
    „Nun", sagte Erekose, „da es mein Los ist zu kämpfen, und da ich, genau wie Hawkmoon, weiterhin die Absicht habe, Tanelorn zu suchen, und ich Grund zur Annahme habe, es finden zu können, wenn ich im Kampf mein Bestes gebe und Erfolg verzeichnen kann, erkläre zumindest ich mich einverstanden, gegen diese beiden, Agak und Gagak, vorzugehen."
    Hawkmoon zuckte die Schultern und nickte. „Ich gehe mit Erekose - aus ähnlichen Gründen."
    Corum seufzte. „Ich ebenfalls."
    Elric blickte von einem zum anderen der drei. „Es ist noch nicht lange her, da glaubte ich, nicht einen Kameraden zu haben. Und jetzt habe ich viele. Allein schon aus diesem Grund werde ich mit ihnen kämpfen."
    Erekose sagte erfreut: „Das ist vielleicht der beste der Gründe."
    Wieder sprach der Kapitän. Seine blinden Augen schienen auf etwas weit hinter ihnen zu starren. „Es gibt keine Belohnung für eure Taten, außer meiner Versicherung, daß euer Sieg der Welt viel Leid erspart. Und Ihr, Elric, habt noch weniger zu erwarten, als die anderen sich erhoffen mögen."
    Elric schien ihm nicht zu glauben, aber Hawkmoon konnte nichts aus des Albinos Zügen entnehmen, als er sagte: „Vielleicht nicht."
    „Möglich." Der Kapitän wirkte plötzlich entspannt, sein Ton klang leichter. „Noch ein wenig Wein, meine Freunde?"
    Sie tranken den Wein, den er ihnen nun einschenkte, und wartete, bis er fortfuhr. Sein Gesicht war jetzt erhoben, der Decke zugewandt, und seine Stimme schien aus der Ferne zu kommen.
    „Auf dieser Insel liegen Ruinen - vielleicht waren sie einst die Stadt Tanelorn -, und in der Mitte der Ruinen steht ein einziges intaktes Gebäude. In ihm hausen Agak und seine Schwester. Dieses Gebäude müßt ihr angreifen. Ihr werdet es, wie ich hoffe, sofort erkennen."
    „Und wir müssen dieses Geschwisterpaar töten?" Erekoses Stimme klang gleichgültig.
    „Wenn ihr es fertigbringt. Auch sie haben Diener, die ihnen beistehen. Sie müssen genauso getötet werden. Dann müßt ihr dieses Gebäude in Brand stecken. Das ist sehr wichtig." Der Kapitän hielt kurz inne. „Ja, es muß verbrannt werden. Auf andere Weise ist es nicht zu vernichten."
    Hawkmoon bemerkte, daß Elric lächelte. „Es gibt wenig andere Möglichkeiten, Gebäude zu vernichten, Sir Kapitän."
    Es schien Hawkmoon eine unnötige Bemerkung zu sein, und er rechnete es dem Kapitän hoch an, als er sich verbeugte und mit großer Höflichkeit sagte: „Ja, das stimmt. Trotzdem sind meine Worte es wert, nicht vergessen zu werden."
    „Habt Ihr eine Ahnung, wie diese beiden aussehen, dieser Agak und diese Gagak?" erkundigte sich Corum.
    Der Kapitän schüttelte den Kopf. „Nein. Es wäre möglich, daß sie Wesen unserer eigenen Welten ähnlich sehen. Genausogut kann es aber auch sein, daß dies nicht der Fall ist. Nur wenige haben sie gesehen. Vor kurzem gelang es ihnen überhaupt erst, Gestalt anzunehmen."
    „Und wie kann man sie am besten überwältigen?" fragte Hawkmoon fast herausfordernd.
    „Durch Mut und List", erwiderte der Kapitän.
    „Ihr drückt Euch nicht sehr klar aus, Sir", sagte Elric in einem Ton, der Hawkmoons glich.
    „Ich drücke mich so klar aus, wie ich es nur kann. Doch jetzt, meine Freunde, rate ich euch, euch auszuruhen und eure Waffen bereitzuhalten."
    Sie traten hinaus in den wirbelnden Nebel. Seine Ruhelosigkeit wirkte wie eine Drohung.
    Erekoses Stimmung hatte umgeschlagen. „Wir haben wenig freien Willen", murmelte er dumpf, „so sehr wir uns auch das Gegenteil einzureden versuchen. Ob wir nun fallen oder diesen Kampf überleben, hat keine große Bedeutung für die anderen."
    „Ich finde, Ihr habt eine allzu düstere Einstellung, Freund", sagte Hawkmoon spöttisch. Er hätte sich noch weiter darüber ausgelassen, doch Corum unterbrach ihn.
    „Eine sehr realistische Einstellung, würde ich sagen."
    Sie erreichten die Kajüte, in der Erekose und Elric untergebracht waren. Corum und Hawkmoon verabschiedeten sich von ihnen und tasteten sich weiter, durch das dichte, fast an ihnen klebende Weiß, zu ihrer eigenen Kabine, um dort ihre vier

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