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Der Ewige Held

Der Ewige Held

Titel: Der Ewige Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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habe meine Passage bezahlt. Wenn Tanelorn überhaupt zu finden ist, sollte ich es wohl hier suchen."
    „Ganz meine Meinung", pflichtete ihm Erekose bei. Er drehte sich halb um und blickte auf die Ruinen.
    Elric blickte Corum fragend an. Der Vadhag lächelte. „Ich habe Tanelorn bereits gefunden. Ich kehre auf das Schiff zurück, in der Hoffnung, daß es mich an einer bekannten Küste absetzt."
    „Das hoffe ich auch." Nun richtete Elrics fragender Blick sich auf Brut, den er stützte.
    Brut flüsterte etwas. Hawkmoon verstand ein paar der Worte: „Was war es? Was ist mit uns geschehen?"
    „Nichts." Elric drückte Bruts Schulter, dann gab er sie frei.
    Brut wich vor Elric zurück. „Ich bleibe. Es tut mir leid."
    „Brut?" Elric runzelte die Stirn.
    „Ich kann nichts dafür, aber ich fürchte mich vor Euch. Und ich fürchte mich vor dem Schiff." Brut stolperte rückwärts, dann drehte er sich um und rannte landeinwärts.
    „Kamerad", sagte Corum und legte eine Hand auf Elrics Schulter. „Laßt uns weggehen. Was auf dieser Insel liegt, fürchte ich viel mehr als das Schiff."
    Mit einem letzten düsteren Blick auf die Ruinen, murmelte der Albino. „So wie ich."
    „Wenn das Tanelorn sein soll, ist es gewiß nicht der Ort, den ich suchte", sagte Otto Blendker.
    Hawkmoon erwartete, daß John ap-Rhyss und Emshon von Ariso sich Blendker anschließen würden.
    „Wollt ihr denn bei mir bleiben?" fragte Hawkmoon sie erstaunt.
    Der hochgewachsene, langhaarige aus Yel, und der stämmige, rauhe Krieger von Ariso nickten gleichzeitig.
    „Wir bleiben", brummte John ap-Rhyss.
    „Aber ihr empfindet keine Zuneigung für mich, dachte ich."
    „Ihr sagtet, daß wir eine Ungerechtigkeit erdulden mußten." John ap-Rhyss blickte Hawkmoon fest an. „Nun, das stimmt. Und nicht Ihr seid es, den wir hassen, Hawkmoon, sondern jene Mächte, die uns alle lenken. Ich bin froh, daß ich nicht Hawkmoon bin, und doch beneide ich Euch irgendwie."
    „Beneiden?"
    „Auch ich beneide Euch", gestand Emshon ernst. „Ich würde viel geben, eine solche Rolle spielen zu dürfen."
    „Selbst Eure Seele?" fragte Erekose.
    „Was ist das?" John ap-Rhyss wich dem forschenden Blick des großen kräftigen Mannes aus. „Eine Fracht, die wir vielleicht schon viel zu früh auf unserer Reise abladen. Und dann versuchen wir, uns den Rest unseres Lebens zu erinnern, wo wir sie verloren haben, um sie wiederfinden zu können."
    „Ist es das, was Ihr sucht?" fragte Emshon ihn.
    John ap-Rhyss grinste ihn an. „Glaubt, was Ihr wollt."
    „Dann sagen wir euch Lebewohl." Corum grüßte sie. „Wir setzen unsere Reise mit dem Schiff fort."
    „Ich ebenfalls." Elric hüllte sich enger in den Umhang und zog die Kapuze tief ins Gesicht. „Ich wünsche euch Erfolg bei eurer Suche, Brüder."
    „Und wir Euch mit Eurer", sagte Erekose. „Das Horn muß geblasen werden."
    „Ich verstehe Euch nicht." Elrics Stimme klang kalt. Er drehte sich um und watete ins Wasser, ohne eine Erklärung abzuwarten.
    „Aus unserer Zeit gerissen, von Paradoxa gequält, von Wesen herumgeschoben, die sich weigern, uns zu erleuchten - das ist ermüdend, nicht wahr?" Corum lächelte.
    „Ermüdend", wiederholte Erekose lakonisch. „Ja, das ist es."
    „Mein Kampf ist zu Ende", erklärte Corum. „Ich glaube, es wird mir bald gestattet sein, zu sterben. Ich habe meine Zeit als Ewiger Held abgedient. Nun kehre ich zu Rhalina, meiner sterblichen Gefährtin, zurück."
    „Und mir bleibt die Suche nach meiner unsterblichen Ermizhdad", sagte Erekose.
    „Meine Yisselda lebt, versicherte man mir", sprach nun Hawkmoon. „Aber ich suche meine Kinder."
    „Alle Teile des Wesens, das der Ewige Held ist, kommen zusammen." Corum blickte sie der Reihe nach an. „Wer weiß, vielleicht ist dies das letzte Abenteuer von uns allen."
    „Werden wir danach den Frieden finden?" fragte Erekose.
    „Der Frieden kommt erst dann zu einem Menschen, wenn er ihn nach einem harten Kampf mit sich selbst in seinem Innern findet. Gewiß ist euch das inzwischen ebenfalls klar geworden." Wieder sah Corum sie alle an.
    „Gerade dieser Kampf ist so schwer", murmelte Hawkmoon.
    Corum schwieg. Er folgte Elric und Otto Blendker in das Wasser. Kurz darauf hatte der Nebel sie verschlungen. Bald danach hörten sie gedämpfte Rufe, und eine Weile später das Rasseln der Ankerkette. Das Schiff verschwand.
    Erleichtert drehte Hawkmoon sich um, obgleich der Gedanke an das Bevorstehende seine Stimmung nicht hob.
    Die schwarze

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