Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ewige Held

Der Ewige Held

Titel: Der Ewige Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
Vom Netzwerk:
aber mein Gehirn funktionierte normal. Das war gar nicht angenehm. Doch plötzlich war ich frei und fand mich auf einer Welt, mitten in einer Schlacht zwischen vier oder fünf verschiedenen Gegnern. Einmal kämpfte ich auf dieser, dann auf einer anderen Seite, ohne je zu verstehen, worum es eigentlich ging. Dann war ich mit einem Mal zurück in den Bulgarbergen und rang gegen einen Bären, was mir nicht sehr gut bekam. Und auf einmal befand ich mich auf einer Metallwelt, wo ich das einzige Wesen aus Fleisch und Blut zwischen Maschinen verschiedenster Art war. Als mich gerade eine dieser Maschinen zerstückeln wollte, rettete mich Orland Fank - Ihr erinnert Euch doch an ihn? Er brachte mich auf die Welt, von der Euer Freund hier mich soeben holte. Fank und ich suchten dort den Runenstab. Es war eine Welt voller Städte und Kriege. Ein Auftrag Fanks führte mich in ein besonders arges Viertel einer dieser Städte. Mehr Gegner, als ich meistern konnte, warfen sich dort auf mich. Als ich den Todesstoß schon kommen sah, erstarrte ich plötzlich. Diese Starre hielt Stunden oder auch Jahre an, bis Euer Kamerad hier mich rettete. Verratet mir, Hawkmoon, was wurde aus unseren anderen Freunden?"
    „Das ist eine lange Geschichte, und es wäre sinnlos, sie dir jetzt erzählen zu wollen, da ich wenige der Ereignisse erklären kann", erwiderte Hawkmoon. Er berichtete jedoch von einigen seiner eigenen Erlebnisse, von Graf Brass, Yisselda und seinen verlorenen Kindern, von Taragorms und Kalans Niederlage, von den Wirren, die ihre aus dem Wahnsinn geborenen Rachepläne dem Multiversum gebracht hatten, und schloß: „Aber von d'Averc und Bowgentle weiß ich gar nichts. Sie verschwanden auf die gleiche Art wie du. Ich nehme an, daß ihre Abenteuer sehr den deinen ähneln dürften. Es ist ungemein bedeutungsvoll -oder findest du nicht? -, daß du dem Tod entrissen wurdest."
    „Ganz meine Meinung", versicherte ihm Oladahn. „Ich dachte, ich hätte vielleicht einen übernatürlichen Beschützer - obgleich ich es müde wurde, vom Regen in die Traufe zu kommen. Und wo sind wir hier?" Er strich sich über die Barthaare und blickte sich um. Brut, John und Emshon, die ihn mit kaum unterdrücktem Staunen anstarrten, nickte er freundlich zu. „Es scheint mir auch von Bedeutung zu sein, daß man mir gestattete, mich Euch wieder anzuschließen. Aber wo ist Fank?"
    „Ich ließ ihn auf Burg Brass zurück. Er erwähnte jedoch nichts von einer Begegnung mit dir. Zweifellos nahm er seine Suche nach dem Runenstab wieder auf und fand dich während dieses Abenteuers." Hawkmoon erzählte ihm nun, was er wußte, über die Art dieser Insel, auf der sie sich befanden.
    Oladahn hörte ihm zu, ohne ihn zu unterbrechen. Er kratzte sich nur nachdenklich den roten Pelz auf seinem Kopf und zuckte die Schultern.
    Noch ehe Hawkmoon ganz geendet hatte, begutachtete er die vielen Risse und Löcher in seinem Wams und dem zweiteiligen Kilt, und zupfte am verkrusteten Blut über seinen zahllosen Verletzungen.
    „Nun, Freund Hawkmoon", sagte er ein wenig abwesend. „Mir genügt es, wieder an Eurer Seite zu sein. Gibt es etwas zu essen hier?"
    „Nichts", seufzte John ap-Rhyss mitfühlend. „Wir werden verhungern, wenn wir kein Wild auf dieser Insel finden. Aber ich fürchte, außer uns gibt es nichts Lebendes hier."
    Wie als Antwort zu dieser Behauptung kam ein Heulen vom jenseitigen Stadtrand. Sie hoben die Köpfe und blickten in diese Richtung.
    „Ein Wolf?" fragte Oladahn.
    „Ein Mensch, glaube ich", erwiderte Erekose. Er hatte sein Schwert noch nicht zurückgesteckt und benutzte es jetzt, um zu deuten.
    Ashnar, der Luchs, rannte auf sie zu. Er sprang über Trümmer und schoß um zerbröckelte Turmruinen. Er schwenkte sein Schwert über dem Kopf, die kleinen eingeflochtenen Knochen in seinen Zöpfen tanzten um seinen Schädel, und seine Augen stierten fast gläsern. Hawkmoon dachte, er beabsichtigte, sie anzugreifen, da erst wurde er aufmerksam auf einen hageren, großen Mann mit rotem Gesicht, einer Mütze, einem Kilt und einem karierten Schal, dessen Enden hinter ihm herflogen, und einem in seiner Scheide an seiner Seite hüpfenden Schwert. Der Mann verfolgte Ashnar.
    „Orland Fank!" rief Oladahn. „Warum jagt er diesen Barbaren?"
    Hawkmoon konnte jetzt Fanks Rufe verstehen. „Bleib stehen, Mann!" brüllte er. „Ich tu dir doch nichts!"
    Und dann stolperte Ashnar und fiel. Wimmernd versuchte er sich aufzurichten, als Fank ihn erreichte und ihm das

Weitere Kostenlose Bücher