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Der Ewige Held

Der Ewige Held

Titel: Der Ewige Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Corum, der von einem Ort verbannt worden war, an den er nicht gehörte, war heimgekehrt.
    Er trat aus einem Wald und kam zu einem Strand. Bald würde Ebbe sein und die Landbrücke freilegen, die zum Mordelberg führte, wo er glücklich mit einer Frau der kurzlebigen Mabden-Rasse gewesen war. Doch die Frau war gestorben und hatte ihn allein zurückgelassen (denn Kinder gibt es selten aus einer solchen Vereinigung).
    Die Erinnerung an Medhbh war schwach, aber die an Rhalina, die Markgräfin aus dem Osten, konnte nicht schwinden.
    Die Landbrücke erschien, und er schritt darüber. Die Burg auf dem Mordelberg war verlassen, das sah man an ihrem Zustand. Der Wind wisperte durch die Türme, ein freundlicher Wind, der ihn willkommen hieß.
    Am fernen Ende der Landbrücke, am Tor zum Burghof, stand einer, den er erkannte. Ein Alptraumwesen war es, von grünlichem Blau, mit vier plumpen Beinen, vier muskulösen Armen, einem barbarischen Kopf ohne Nase, mit den Atemöffnungen in der Gesichtsmitte, einem breiten, grinsenden Mund voll scharfer Zähne, und Facettenaugen, wie die einer Fliege. Schwerter von ungewöhnlichem Aussehen hingen von seinem Gürtel. Es war der Verlorene Gott Kwll.
    „Sei gegrüßt, Corum."
    „Sei gegrüßt, Bezwinger der Götter. Wo ist dein Bruder?" Corum war erfreut, seinen alten widerstrebenden Verbündeten wiederzusehen.
    „Er geht seine eigenen Wege. Es ist langweilig hier, und wir sind bereit, das Multiversum zu verlassen. Es bietet uns nichts mehr, und es hat auch keinen Platz mehr für dich."
    „So sagte man es mir."
    „Wir werden auf eine unserer Reisen gehen, zumindest bis zur nächsten Konjunktion." Kwll deutete auf den Himmel. „Wir müssen uns beeilen."
    „Wohin wollt ihr?"
    „Es gibt einen anderen Ort - ein Ort, den jene verließen, die ihr vernichtet habt - ein Ort, wo man noch Götter brauchen kann. Würde Corum mit uns kommen? Der Held muß bleiben, aber Corum könnte uns begleiten."
    „Ist das nicht ein und dasselbe?"
    „Sie sind ein und derselbe. Aber jenes, das nicht dasselbe ist, das, was Corum ist, kann mit uns kommen. Es ist ein Abenteuer."
    „Ich bin der Abenteuer müde, Kwll."
    Der Verlorene Gott grinste. „Überlege es dir. Wir brauchen ein Maskottchen. Wir brauchen deine Kraft."
    „Welche Kraft sollte das denn sein?"
    „Die Kraft des Menschen."
    „Das ist etwas, das alle Götter brauchen, nicht wahr?"
    „So ist es wohl", gab Kwll ein wenig widerstrebend zu. „Aber manche benötigen sie mehr als andere. Rhynn und Kwll haben Kwll und Rhynn, doch es würde ihnen Spaß machen, wenn du mit ihnen kämst."
    Corum schüttelte den Kopf.
    „Es ist dir doch klar, daß du nach der Konjunktion nicht mehr leben kannst."
    „Es ist mir klar, Kwll."
    „Und du weißt, daß nicht ich es war, der tatsächlich die Lords des Chaos und der Ordnung vernichtete."
    „Ich glaube, ich weiß es."
    „Ich beendete lediglich, was du begonnen hattest, Corum."
    „Du bist sehr gütig."
    „Ich spreche die Wahrheit. Ich bin ein prahlerischer Gott, und ich kenne keine Treue, außer der zu Rhynn. Aber im großen und ganzen bin ich ein ehrlicher Gott, deshalb wollte ich, daß du die Wahrheit kennst, nun, da wir Abschied nehmen."
    „Ich danke dir, Kwll."
    „Lebe wohl." Die barbarische Gestalt verschwand.
    Corum schritt durch den Hof und die staubigen Hallen, und Säle und Gänge der Burg, bis hinauf zu dem hohen Turm, von wo aus er über das Land sehen konnte. Und er wußte, daß Lwyman-Esh, jenes liebliche Land, nun versunken war und nur noch ein paar Streifen aus den Wellen ragten. Da seufzte er, aber er war nicht unglücklich.
    Und während er hinausblickte, sah er eine schwarze Gestalt über die Wellen springen und sich ihm nähern. Es war eine grinsende Gestalt mit beschwörendem Blick.
    „Corum? Corum?"
    „Ich kenne dich", sagte Corum.
    „Nehmt Ihr mich bei Euch auf, Corum? Ich kann viel für Euch tun. Ich werde Euer Diener sein, Corum."
    „Ich brauche keinen Diener."
    Die Gestalt stand mit der Bewegung der Wellen schaukelnd auf dem Wasser.
    „Laßt mich in Eure Burg, Corum."
    „Mir ist nicht der Sinn nach Gästen."
    „Ich kann jene, die Ihr liebt, zu Euch bringen."
    „Sie sind bereits bei mir." Corum stellte sich auf die Zinnen und lachte hinunter auf die schwarze Gestalt, die ihn böse anfunkelte. Und Corum sprang so, daß sein Körper auf den Felsen am Fuß vom Mordelberg aufschlagen und sein Geist von ihm befreien würde.
    Da heulte die schwarze Gestalt vor Wut und

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