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Der Ewige Held

Der Ewige Held

Titel: Der Ewige Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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auf die Flugmaschine gerichtet. Ihre schweren Metallflügel fingen an zu schlagen, und der seltsame Motor des uralten technischen Wunders begann zu murmeln und zu flüstern. Emaillierte Silberfedern sträubten sich, die Maschine ruckte an, und ein Windstoß wehte Graf Brass' rote Haarfülle zurück, während Fank mit beiden Händen die Mütze festhielt. Und dann setzte der Ornithopter sich in Bewegung.
    Graf Brass winkte. Die Maschine legte sich ein wenig schräg, als sie sich über die roten und gelben Dächer der Stadt erhob, dann machte sie einen plötzlichen Bogen, um einem Schwarm der wilden, riesigen Flamingos auszuweichen, die plötzlich aus einer Lagune im Westen aufgestiegen waren, und gewann mit jedem Schlag ihrer klirrenden Schwingen an Höhe und Geschwindigkeit. Bald schien es Hawkmoon und Yisselda, als gäbe es nur noch das kalte, klare Blau des Winterhimmels rings um sie.
    Seit ihrer Unterhaltung mit Orland Frank hatte Hawkmoon seinen Gedanken nachgehangen, und Yisselda wollte ihn dabei nicht stören. Doch jetzt wandte er sich mit einem leichten Lächeln an sie.
    „Es gibt immer noch weise Männer in Londra. Königin Flanas Hof hat viele Gelehrte, viele Philosophen angelockt. Vielleicht ist jemand unter ihnen, der uns helfen kann."
    „Du weißt etwas über Tanelorn?" fragte Yisselda.
    „Mir ist lediglich der Name vertraut, obgleich ich das Gefühl habe, als müßte ich mehr darüber wissen, als sei ich schon dort gewesen, ja möglicherweise schon öfter als einmal. Und doch wissen wir beide, daß das nicht der Fall sein kann."
    „In deinen Träumen, vielleicht, Dorian?"
    Er zuckte die Schultern. „Manchmal scheint mir, als wäre ich in meinen Träumen schon überall gewesen - in jedem Zeitalter der Erde, ja sogar auf anderen Welten, jenseits der Erde. Von einem bin ich fest überzeugt: es gibt tausend andere Erden, ja selbst tausend andere Galaxien - und die Ereignisse auf unserer Erde spiegeln sich auf allen anderen wider, die gleichen Schicksale finden auch dort auf leicht veränderte Weise ihre Erfüllung. Aber ob diese Schicksale von uns selbst abhängen oder von anderen, übernatürlichen Gewalten gelenkt werden, das weiß ich nicht. Gibt es so etwas wie die Götter, Yisselda?"
    „Die Menschen machen die Götter. Bowgentle sagte einmal, der Geist des Menschen sei so mächtig, daß er alles zur ,Wirklichkeit' werden lassen kann, wenn er dieser ,Wirklichkeit' tatsächlich bedarf."
    „Vielleicht sind diese anderen Welten wirklich, weil sie zu dem einen oder anderen Zeitpunkt unserer Geschichte von genügend Menschen gebraucht wurden. Könnte es sein, daß alternative Welten auf diese Weise geschaffen werden?"
    Nun zuckte sie die Schultern. „Das zu beweisen, dürfte wohl weder dir noch mir gelingen, und wenn wir noch soviel Information darüber zusammentragen können."
    Ohne weitere Worte gaben sie diesen Gedankengang auf und bewunderten die herrliche Aussicht, die ihnen durch die Fenster der Kabine geboten wurde. Mit gleichmäßigem Flügelschlag verfolgte der Ornithopter sein nördliches Ziel an der Küste. Er überflog die klingelnden Türme der Kristallstadt Parye, die nun in ihrer vollen Pracht neuerstanden war. Das Sonnenlicht brach sich in den unzähligen Prismen der Türme, die die zeitlose, geheimnisvolle Technik der Stadt hervorgebracht hatte, und verwandelte sich in funkelnde Regenbogentöne. Staunend sahen sie ganze Gebäude, vergoldet und uralt, in ungeheuerliche, offenbar feste, acht-, zehn- und zwölfflächige Kristallstrukturen gehüllt.
    Geblendet von all dem Glanz, wandten sie sich von den Fenstern ab, doch auch zurückgelehnt in den weichen Sitzen konnten sie noch den Himmel in seinen sanften, pulsierenden Farben über Parye sehen und das einschmeichelnde, musikalische Klingeln der Glasornamente hören, mit denen die Bürger von Parye ihre mit Quarz gepflasterten Straßen schmückten. Selbst jene vom Wahnsinn besessenen, blutdurstigen Zerstörer hatten Ehrfurcht vor dieser Kristallstadt empfunden - und nun war sie schöner und prächtiger denn je. Man sagte, die Kinder in Parye würden blind geboren, und es dauere manchmal bis zu drei Jahre, ehe ihre Augen fähig waren, den Glanz aufzunehmen, der für die Bewohner Paryes alltäglich war.
    Als die Stadt zurücklag, gerieten sie in eine graue Wolkenwand. Der Pilot, den eine Heizung in seiner Kanzel und die dicke Fliegerkleidung warmhielten, suchte nach freiem Himmel über der Wolkenwand, ohne ihn zu finden. Daraufhin flog er

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