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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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sie.«
    »Dennoch würden Sie einen Menschen wegen seiner religiösen Überzeugung erschießen?«
    »Ich würde meinen eigenen Hund erschießen, wenn er Tollwut hätte.«
    »Was sind Sie für ein gottloses Ungeheuer?«
    Der Laser-Zielpunkt zitterte auf seiner Brust. »Das versuche ich eben herauszufinden.« Ich betätigte den Abzug.

der soldierboy griff nicht ein, als Julian feuerte und Blaisdell buchstäblich in zwei Stücke riss. Die eine Hälfte stieß eine Lampe um, sodass nur der schwache Lichtschein vom Korridor her das Zimmer erhellte. Julian stand starr da und horchte auf die klatschenden Geräusche des fallenden Körpers.
    Langsam glitt der Soldierboy auf ihn zu. »Gib mir die Waffe, Julian.«
    »Warum? Sie nützt dir nichts.«
    »Weil ich Angst um dich habe, alter Freund. Komm, gib mir die Waffe.«
    Julian drehte sich im Halbdunkel um. »Ach so.« Er schob die Pistole in seinen Gürtel. »Keine Sorge, Claude. Das geht schon in Ordnung.«
    »Ehrlich?«
    »Ganz ehrlich. Pillen vielleicht. Schusswaffen – nein.« Er schob sich an dem Soldierboy vorbei und trat in den Korridor hinaus. »Marty, wie viele nicht humanisierte Leute haben wir noch?«
    Es dauerte einen Moment, bis Marty sich so weit in der Gewalt hatte, dass er antworten konnte. »Nun, die meisten befinden sich irgendwo mittendrin. Alle, die sich von der Operation erholt haben, sind entweder humanisiert oder eingeklinkt und auf dem Weg dorthin.«
    »Dann lass mich die Frage anders stellen: Wie viele sind noch nicht operiert? Mit anderen Worten – wie viele Leute in diesem Gebäude können kämpfen?«
    »Fünfundzwanzig, vielleicht dreißig. Vor allem drüben in Flügel E. Diejenigen, die nicht unter Bewachung stehen.«
    »Gut, gehen wir zu ihnen! Und sammeln wir alle Waffen, die wir finden können!«
    Claude gesellte sich zu ihnen. »Wir hatten eine Menge NT-Waffen in den alten Soldierboys.« Das NT stand für ›nicht tödlich‹. »Und einige davon müssten noch intakt sein.«
    »Dann hol sie. Wir treffen uns drüben in Flügel E.«
    »Nehmen wir die Feuertreppe«, sagte Amelia. »Dann können wir in Flügel E gelangen, ohne die Halle zu durchqueren.«
    »Gut. Haben wir alle Soldierboys?« Sie gingen zum Notausgang.
    »Vier«, erklärte Claude. »Aber die anderen sechs sind harmlos. Immobilisiert.«
    »Wissen das die feindlichen Stiefel?«
    »Noch nicht.«
    »Vielleicht können wir uns das zu Nutze machen. Wo ist Eileen?«
    »Drunten im Speisesaal. Sie sucht nach einer Möglichkeit, die Stiefel ohne Blutvergießen zu entwaffnen.«
    »Na, hoffentlich gelingt ihr das.« Julian öffnete das Fenster und spähte vorsichtig nach draußen. Niemand in Sicht. Aber dann, drunten in der Halle, das Geräusch des Aufzugs.
    »Alle die Augen schließen und Ohren zuhalten!« warnte Claude. Als sich die Aufzugtüren öffneten, warf er eine Aufschlaggranate in den Korridor.
    Der grelle Blitz und der Knall verwirrten die Stiefel, die gekommen waren, um nach Blaisdell zu sehen. Sie begannen wild durch die Gegend zu ballern. Claude trat zwischen die Schießenden und das Fenster. »Beeilt euch!« sagte er unnötigerweise. Julian schob Amelia nicht gerade gentlemanlike durch das Fenster, während Marty über die beiden hinwegzusteigen versuchte.
    Claude feuerte abwechselnd sein Maschinengewehr und den Laser ab, während sie die dröhnenden Metallstufen nach unten hasteten und zum Flügel E sprinteten. Seine Schüsse ließen das Erdreich links und rechts von ihnen aufspritzen, ohne die Verfolger zu treffen.
    Die Leute im Flügel E hatten sich bereits so gut wie möglich bewaffnet – es gab einen Lagerraum, in dessen Regalen sich sechs M-31 und eine Kiste mit Handgranaten befanden – und am Ende des Hauptkorridors eine Barriere aus halbkreisförmig gestapelten Matratzen errichtet. Zum Glück erkannte der Spähposten Julian, sonst hätte die eindeutig nichthumanisierte und völlig verängstigte Gruppe die drei Neuankömmlinge niedergemäht, als sie durch den Haupteingang geprescht kamen.
    Julian erläuterte kurz die Situation. Claude berichtete, zwei der neuen Soldierboys seien nach draußen gegangen, um die außer Gefecht gesetzten ›Kollegen‹ nach NT-Waffen zu untersuchen. Die derzeitigen Soldierboys waren zwar eher friedliebende Typen, aber mit Handgranaten und Lasern ließ sich Pazifismus nur schwer demonstrieren. Zu den am häufigsten eingesetzten NT-Stoffen zählten Tränen- und Brechgas; noch ungefährlicher schien es, die Leute einfach in Schlaf zu versetzen

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