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Der Fälscher aus dem Jenseits

Der Fälscher aus dem Jenseits

Titel: Der Fälscher aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Bellemare
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Lage. Er hatte sich wohl die Wirbelsäule verletzt. Was sollte er jetzt tun? Er musste wieder zu dem Weg hochklettern und schnellstens Hilfe holen. Eine Tragbahre musste besorgt werden, auf der James transportiert werden konnte, ohne dass seine Verletzungen noch schlimmer wurden. Denn ein unsachgemäßer Transport eines Verunglückten mit Wirbelsäulenverletzungen konnte eine dauerhafte Lähmung nach sich ziehen. Auch die beiden Frauen waren jetzt bei dem Verletzten angelangt. Er öffnete die Augen, während die beiden ihn trösteten und ihm den Schweiß vom aschfahlen Gesicht wischten. Während sie ihm beruhigende Worte zuflüsterten, stieg Benny zum Maultierpfad hoch. Dabei stellte er fest, dass James mindestens zehn Meter abgestürzt war. Zum Glück war der Fall durch grünes Laub abgefedert worden.
    Während Benny Hilfe suchte, erinnerte er sich an eine Unterhaltung, die er vor ein paar Tagen mit James, dem kleinen Handwerker, gehabt hatte. Die Inanspruchnahme der Bergwacht, die Überführung ins Hospital, die Operation, der zweifellos lange Krankenhausaufenthalt und die Rehabilitationsmaßnahmen, all das bedeutete in einem Land ohne Sozialversicherung einen enormen Kostenaufwand. James hatte ihm vor einigen Tagen mit einem resignierten Seufzer anvertraut, dass es ihm seine Mittel nicht erlaubten, eine Krankenversicherung abzuschließen, um die Kosten für eine Operation oder einen Krankenhausaufenthalt erstattet zu bekommen.
    Zwei Stunden später, als der Krankenwagen mit dem Verletzten vor dem Hospital vorfuhr, verlor James, überwältigt von rasenden Schmerzen, erneut das Bewusstsein. Benny saß neben ihm, während die beiden Frauen nach Hause zurückkehrten, um sich um ihre Kinder zu kümmern. In diesem Augenblick fasste Benny einen Entschluss. Als man ihn bei der Notaufnahme nach dem Namen des Verunglückten fragte, erklärte er, ohne mit der Wimper zu zucken: »Benny Windsurf«, gab also seinen eigenen Namen an. Er hinterließ auch seine Versicherungsnummer und den Namen seiner Versicherungsgesellschaft. Alles wurde ordnungsgemäß aufgenommen.
    In den darauf folgenden Tagen besuchte Janet Mulburough, die über den Schwindel informiert worden war, ihren Gatten James, stellte sich aber als Madame Windsurf vor. Niemand schöpfte einen Verdacht. Als James das Bewusstsein wiedererlangte und ins Leben zurückkehrte, war er überrascht, als er mit dem Namen seines Freundes angesprochen wurde. Doch er war noch zu schwach, um zu protestieren. Seine Frau und Benny informierten ihn, als sie ihn wieder einmal besuchten, über diese »List«. James, der überglücklich war, noch am Leben zu sein, beschloss zu schweigen, weil er sich des Problems der Bezahlung des Krankenhausaufenthalts nur allzu deutlich bewusst war. Er schwor sich aber innerlich, bei der nächstbesten Gelegenheit Benny gegenüber seine moralische Schuld zu begleichen.
    Die Tage und Wochen vergingen. Die Versicherung zahlte die Krankenhauskosten. James, im Krankenhaus als Benny geführt, wurde nach einer schwierigen Operation aus dem Krankenhaus entlassen. Das Schlimmste war vorbei. Bald würde er wieder normal gehen und ein normales Leben führen können. Er kümmerte sich jetzt um seine Rehabilitation. Tja, er war noch einmal mit dem Schrecken davongekommen. Und das Leben ging weiter.
    Doch in den Büros der Versicherungen werden Akten nicht so ohne weiteres abgelegt. Die Versicherung hatte beschlossen, unter den Zahlungen für Versicherungsleistungen, die im Laufe des Jahres erfolgt waren, Stichproben durchzuführen. Der Zufall wollte es, dass man die Akte von James alias »Benny« herauszog und daraufhin weitere Nachforschungen anstellte. Der Versicherungsinspektor begab sich in die Rüstungsfabrik und prüfte die Fehlzeiten von Benny, der sich laut Akte einer kostspieligen Operation hatte unterziehen müssen, die einen mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt erfordert hatte. Er war reichlich überrascht, als man ihm mitteilte, dass der »Verunglückte« keinen einzigen Arbeitstag gefehlt hatte. Die ganze Geschichte war völlig unverständlich.
    Eine rasche Nachfrage im Hospital ergab allerdings die Lösung des Rätsels. Es hatte offensichtlich ein Identitätswechsel stattgefunden, und die Versicherung hatte Leistungen für eine Person erbracht, die gar nicht bei ihr versichert war.
    Eine Viertelstunde nachdem man das Geheimnis gelüftet hatte, wurde der gutmütige Benny, der nur auf sein Herz gehört hatte, entlassen und stand ohne einen Cent auf der

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