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Der Fall Charles Dexter Ward

Titel: Der Fall Charles Dexter Ward Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. P. Lovecraft
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Detektive einen solchen falschen Bart sowie eine dunkle Brille in Allens Zimmer in dem schicksalhaften Bungalow gefunden hatten. Seine Stimme, und das konnte Mr. Ward aufgrund seines Telefongesprächs bestätigen, hatte einen tiefen, hohlen Klang gehabt, der unvergeßlich war; und sein Blick war als bösartig empfunden worden, obwohl er seine Augen hinter der dunklen Hornbrille verborgen hatte. Ein Ladenbesitzer hatte einmal bei Verhandlungen ein paar von Allen geschriebene Zeilen zu Gesicht bekommen und erklärt, die Handschrift sei sehr sonderbar und verschnörkelt gewesen; dies war durch Bleistiftnotizen unklaren Inhalts bestätigt worden, die man in seinem Zimmer gefunden und dem Kaufmann zur Identifikation vorgelegt hatte.
    Im Zusammenhang mit den empörenden Fällen von Vampirismus im Sommer des Vorjahres waren die meisten Leute der Meinung, Allen und nicht Ward sei der eigentliche Vampir gewesen. Befragt wurden auch die Beamten, die nach der unangenehmen Affäre mit dem Raubüberfall auf den Lastwagen Ward in seinem Bungalow verhört hatten. Sie hatten nicht so viel von den unheimlichen Seiten Dr. Allens bemerkt, ihn aber doch als die beherrschende Figur in dem schattigen Häuschen erkannt. Es war zu dunkel gewesen, um ihn genau zu mustern, doch sie würden ihn wiedererkennen, wenn er ihnen unter die Augen käme. Sein Bart war ihnen komisch vorgekommen, und sie glaubten sich an eine kleine Narbe über seinem rechten Auge zu erinnern. Was die Durchsuchung von Allens Zimmer betraf, so war dabei nichts zutage gefördert worden, außer dem Bart, der Brille und mehreren Zetteln mit Bleistiftnotizen in verschnörkelter Schrift, die Willett sofort als dieselbe erkannte, die er in den alten Manuskripten Curwens sowie in den umfangreichen jüngeren Aufzeichnungen Wards in den nunmehr unzugänglichen Katakomben des Grauens festgestellt hatte. Etwas wie eine tiefe, unerklärliche und heimtückische kosmische Furcht beschlich Dr. Willett und Mr. Ward, während diese Untersuchungsergebnisse nach und nach zur Sprache kamen, und sie zitterten beinahe, als sie den ungeheuerlichen, wahnsinnigen Gedanken weiterspannen, der ihnen beiden gleichzeitig gekommen war. Der falsche Bart und die Brille, die verschnörkelte Handschrift Curwens - das alte Porträt und die winzige Narbe — und genau dieselbe Narbe auf dem Gesicht des veränderten jungen Mannes in der Heilanstalt die tiefe, hohle Stimme am Telefon - war sie es nicht, an die Mr. Ward sich erinnert fühlte, wenn sein Sohn dieses bedauernswerte Krächzen ausstieß, das angeblich eine Folge seiner Stimmerkrankung war? Wer hatte jemals Charles und Allen zusammen gesehen? Gewiß, die Beamten, aber wer nach ihnen? Hatte Charles nicht nach Allens Verschwinden plötzlich seine wachsende Angst verloren und von da an ständig im Bungalow gelebt? Curwen - Allen - Ward - was für ein gotteslästerliche und abscheuliche Verschmelzung waren zwei Zeitalter und zwei Personen eingegangen? Diese unheimliche Ähnlichkeit zwischen dem Bild und Charles - hatte es nicht unverwandt herabgestarrt, und war es nicht dem jungen Mann mit den Augen gefolgt, wenn er im Zimmer umherging? Und warum kopierten Allen und Charles beide Joseph Curwens Handschrift, selbst wenn sie allein und unbeobachtet waren? Und dann die furchtbare Arbeit dieser Leute - die unzugängliche Schreckenskrypta, die den Doktor über Nacht hatte altern lassen; die verhungernden Monstren in den stinkenden Gruben; die schreckliche Formel, die zu so unsäglichen Resultaten geführt hatte; die in Minuskelschrift abgefaßte Botschaft in Willetts Tasche ; die Papiere und Briefe und all das Gerede von Gräbern und »Salzen« und Entdeckungen - wohin führte das alles? Am Schluß tat Mr. Ward das einzig Vernünftige. Jeden Gedanken an die Folgen seines Tuns beiseite schiebend, gab er den Detektiven einen Gegenstand, mit dem Auftrag, ihn denjenigen Ladenbesitzern in Pawtuxet zu zeigen, die den unheimlichen Dr. Allen gesehen hatten. Dieser Gegenstand war ein Photo seines unglücklichen Sohnes, in das er jetzt sorgsam mit Tinte den schwarzen Spitzbart und die dicke Hornbrille einzeichnete, die die Männer aus Allens Zimmer mitgebracht hatte. Zwei Stunden lang wartete er mit dem Doktor in dem bedrükkenden Haus, in dem Furcht und Miasma langsam wuchsen, während das leere Paneel in der Bibliothek im oberen Stockwerk blind von der Wand herab starrte und starrte und starrte. Dann kamen die Männer zurück. Ja, das veränderte Photo stelle ein

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