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Der Fall Kiwi

Der Fall Kiwi

Titel: Der Fall Kiwi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursel Scheffler
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Gelegenheiten, Mut zu beweisen. Dafür brauch ich kein Gummiseil. Das kann ich auch in Hosenträgern.“
    Im Reisebüro besorgen sich die beiden Freunde Wanderkarten und den neuesten Wetterbericht. Der junge Mann an der Kasse empfiehlt auf dem berühmten Routeborn Track zu wandern.
    „Gleich morgen. Das Wetter ist günstig. Die Sicht ist klar. Gehen Sie möglichst vor 6 Uhr los. Das ist die schönste Zeit.“
    Als KK und Tütü am nächsten Morgen um halb sechs als einzige Gäste im Frühstücksraum des Hotels sitzen, kommt Chef Lex Emslie aufgeregt aus der Kaffeeküche gerannt.
    „Sehen Sie bloß! Das da hab ich im Kühlschrank neben der Frühstücksbutter gefunden“, sagt er und schiebt Kugelblitz einen mit Großbuchstaben bedruckten Zettel hin. „Ihr Freund hat mir gestern Abend an der Hotelbar verraten, dass sie ein berühmter Detektiv sind. Können Sie mir helfen? Bitte!“, fleht er. „Was soll ich bloß tun?“
    Kugelblitz liest den Brief halblaut vor:

    „Wann wurde Ihre Tochter denn entführt?“, fragt KK und runzelt die Stirn.
    „Gestern Nachmittag. Wir haben den Hotelgästen nichts erzählt. Schließlich sind auch Leute mit Kindern da. Die wollten wir nicht erschrecken. Meine Frau und ich waren schon bei der Polizei. Wir haben Inspektor Cole gebeten, nach Gwendolyn zu suchen. Ist das schlimm?“
    „Im Gegenteil! Sie sollten den Inspektor auch sofort über den Erpresserbrief informieren!“, rät Kugelblitz.
    „Aber hier steht doch ausdrücklich: Keine Polizei!“
    „Trotzdem. Lassen Sie sich nicht einschüchtern. Nur die Polizei kann wirkungsvoll nach dem Kind suchen“, versichert KK dem aufgeregten Mann. „Inspektor Cole wird das bestimmt mit der entsprechenden Vorsicht tun!“
    Lex greift zum Telefon. Aber der Inspektor ist um diese Zeit natürlich noch nicht in seinem Büro. KK lässt sich von Lex erzählen, was bisher passiert ist, und prüft den Erpresserbrief genau.
    „Computerausdruck per Laserdrucker“, stellt er fest.
    „Wie kommt der Brief in meinen Kühlschrank?“, grübelt Lex.
    „Ist das Hotel nachts abgeschlossen?“, erkundigt sich KK.
    „Selbstverständlich“, versichert der Hotelchef.
    „Irgendwelche Einbruchspuren?“
    „Das lässt sich leicht feststellen. Kommen Sie mit, wir sehen nach“, sagt Lex und führt KK vor das Hotel.
    „Sehen Sie den Sandweg? Er führt rings ums Haus. Unser Gärtner Bingo hat ihn gestern Abend frisch geharkt, wie immer, wenn der letzte Gast im Haus ist. Ein Tick von ihm!“ Es sind nur die Abdrücke von ein paar Hasen- oder Katzenpfoten auf dem Weg zu sehen. Und zarte, fächerförmige Vogeltapser.
    „Bingos Tick erweist sich in diesem Fall als sehr nützlich“, brummt KK. „Keine Fußspuren! Das heißt, dass in der Nacht keiner das Haus betreten oder verlassen hat.“
    Auch als sie um das Haus herumgehen, finden sich keine Spuren von gewaltsamem Eindringen.
    „Haben Sie einen Laserdrucker im Hotel?“, fragt Kugelblitz den Wirt.
    „Nein, einen Tintenstrahldrucker“, sagt Lex.
    „Dann wurde der Brief also außerhalb des Hotels gedruckt“, kombiniert KK und fragt dann: „Wann könnte jemand unbemerkt in die Kaffeeküche gekommen sein?“
    „Wir konnten nicht schlafen, wegen Gwendolyn. Deshalb hab ich für meine Frau Sheila gegen zwei Uhr ein Glas Milch aus dem Kühlschrank geholt. Da lag der Brief noch nicht da!“
    „Der Erpresser oder sein Helfer muss den Brief zwischen zwei Uhr und fünf Uhr in den Kühlschrank gelegt haben. Also müsste er noch im Haus sein“, kombiniert KK.
    „Sie meinen, es war einer meiner Gäste?“, ruft Lex erschrocken. Kugelblitz zuckt mit den Schultern.
    „Oder jemand vom Personal. Bis Inspektor Cole kommt, werden mein Freund und ich uns hier mal genauer umsehen!“
    „Und was wird aus Ihrer Wanderung?“, fragt Lex mit einem Blick auf die Wanderstiefel und die gepackten Rucksäcke der beiden Gäste.
    Tütü klopft dem Wirt aufmunternd auf die Schulter und sagt:
    „Die verschieben wir ein bisschen. Bis Gwendolyn wieder da ist!“ Lex bedankt sich erleichtert.
    „Sie haben gestern Abend nicht übertrieben, Mister Tütü: Ihr Freund ist ein Spitzen-Detektiv! Ich vertraue ihm.“
    Am Straßenrand hinter dem Haus wird Kugelblitz fündig. Er entdeckt einen bunten Kinderturnschuh im Gras!
    Das orange Schuhband mit den kleinen schwarzen Dinosauriern ist sorgfältig zu einer Doppelschleife gebunden.
    Tütü findet in einiger Entfernung am Bootssteg eine orangeweiß geringelte Kindersocke.
    „Die

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