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Der Fall Kiwi

Der Fall Kiwi

Titel: Der Fall Kiwi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursel Scheffler
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gehören Gwen“, bestätigt die Mutter, als sie ihr die Fundstücke zeigen.

    „Das hilft uns schon ein gutes Stück weiter“, sagt Kugelblitz nachdenklich.
    Um halb neun kommt Inspektor Cole. Er ist zunächst nicht sonderlich begeistert, dass sich ein fremder Kollege in seine Ermittlungen einmischt.
    „Ihr Turnschuh? An der Straße? Also wurde sie mit dem Auto entführt!“, schließt Cole aus den neuen Informationen.
    „Ich denke nicht“, sagt KK.
    „Die Socke lag am Bootssteg. Das Kind wurde vom Parkplatz zum Bootssteg getragen.“
    „Und woher wissen Sie das?“
    „Der Schuh und die Socke lagen weit getrennt voneinander. Wäre das Kind gelaufen, wäre die Socke voll Dreck“, erklärt KK.
    „Vielleicht hat sie die Schuhe beim Laufen verloren“, vermutet Cole. Kugelblitz schüttelt lächelnd den Kopf. „Ich denke, das kluge Kind hat Schuh und Socke absichtlich verloren, um Spuren zu hinterlassen“, sagt Kugelblitz.
    „Können Sie das näher erklären?“, fragt Cole interessiert.
    „Nun, wir fanden den linken Schuh. Er ist zugebunden. Auf der rechten Seite des Schuhs ist von der Ferse bis zur Sohle ein Lehmstrich. Einen ähnlichen Schmutzstrich finden wir an der Ringelsocke. Der Schuh wurde mit dem rechten Schuh abgestreift, den sie noch am Fuß hatte. Ebenso die Socke.
    Vermutlich hielt man das Kind auf dem Weg zum Parkplatz an den Händen fest oder es war sogar gefesselt.“
    Er zeigt Cole am Beispiel seiner Schuhe, wie er sich die Sache vorstellt.

     
    „Kann sein, kann auch nicht sein“, sagt Cole, der etwas in seiner Eitelkeit gekränkt ist, weil er die Beweisstücke nicht selbst gefunden hat. „Sie denken also, dass man sie mit einem Boot entführt hat?“
    „Genau. Der Schuh fiel logischerweise vor dem Strumpfauf den Boden. Da der Schuh an der Straße und der Strumpf am Wasser lag, ist die Richtung klar. Vielleicht hat das kluge Kind dort versucht, wo das Boot mit ihren Entführern gelandet ist, den linken Schuh oder Strumpf abzustreifen, um eine neue Spur zu legen ...“
    „Interessante Theorie“, gibt Cole widerwillig zu. Er kann sich den Argumenten seines berühmten Kollegen nicht länger verschließen. „Ich werde meine Leute anweisen, das Seeufer nach möglichen Landestellen des Fluchtbootes und einem Turnschuh nebst Ringelsocke abzusuchen. Wer könnte mit den Entführern unter einer Decke stecken? Einer der Gäste? Ich werde persönlich überprüfen, ob sich eine verdächtige Person unter ihnen befindet.“
    Cole lässt sich die Meldezettel aushändigen. Als er wieder in seinem Büro ist, gibt er die Namen in den Polizeicomputer ein. Keiner der Gäste steht auf der Fahndungsliste der neuseeländischen Polizei.
    „Nun, immerhin war es einen Versuch wert“, murmelt er, als er den Rechner abschaltet.
    Gegen Abend finden Coles Suchtrupps tatsächlich Gwendolyns zweiten Turnschuh! Er liegt am Bootsanleger einer verfallenen Villa. Allerdings fehlt das auffällige orange Schuhband mit den kleinen Dinosauriern drauf.
    Die Villa steht leer. Aber ein Stück Dinosaurierschuhband, das wie zufällig in der Ecke eines Zimmers liegt, verrät, dass Gwendolyn in der Nacht hier gewesen ist! Außerdem finden sich deutliche Reifenabdrücke im feuchten Sandboden unter den Bäumen. „Tiefe Spuren. Ziemlich starkes Profil. Vermutlich ein Geländewagen. Landrover oder etwas Ähnliches“, vermuten die Polizisten und sichern einen Gipsabdruck der Spur.
    Am Abend bekommt Lex Emslie den Anruf, auf den er mit Bangen gewartet hat.
    „Halten Sie das Geld morgen bereit!“, sagt der Erpresser mit verzerrter Stimme. „Rudern Sie auf den See und folgen Sie den Anweisungen über Handy!“
    „Ich hab kein Handy!“, antwortet Lex.
    „Sie haben eines. Es liegt in Ihrem Kühlschrank!“, sagt die Stimme.
    „Und woher soll ich das Geld nehmen?“, fragt Emslie verzweifelt.
    „Verpfänden Sie der Bank das Grundstück am See“, rät der Anrufer und legt nach einem hässlichen Lachen auf.
    Selbstverständlich hat Inspektor Cole eine Fangschaltung gelegt. „Konnten Sie den Anrufer ausfindig machen?“, fragt Kugelblitz gespannt.
    „Es war ein Mobil-Telefon. Wir haben die Nummer! Jetzt brauchen wir nur noch festzustellen, auf wen es zugelassen ist! Dann haben wir die Täter!“, ruft Cole triumphierend. Lex ist inzwischen in die Küche gelaufen. Im Kühlschrank liegt tatsächlich ein Handy!
    „Die Kerle sind dümmer, als ich dachte“, lächelt Cole cool. „Wir werden auch den Besitzer dieses Handys

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