Der Fall Zamar (German Edition)
erschienen auf dem Bildschirm. Gespannt sahen beide auf den Monitor. „Nun müssen wir suchen“, sagte Daniel.
Ein Klopfen war an der Eingangstür zu hören. Schlagartig ging der Blick von Madea und Daniel in die Richtung. Es war mit Malcolm ausgemacht, dass er ins Hotel kommt.
„Wer ist da?“, fragte er.
„Ich bin es, Malcolm. Alles in Ordnung bei euch?“
Daniel erkannte seine Stimme, senkte und sicherte seine Waffe, öffnete die Tür. „Ja, es ist alles in Ordnung.“
„Man, war das aufregend. Ich bin völlig durchgeschwitzt. Es ist Angstschweiß, ich betone: Angstschweiß! Als Madea von den Wachmännern abgeführt werden sollte, wäre ich fast gestorben. Und du? Was machst du?“ Malcolm wandte sich Daniel zu. „Hast eine Ruhe weg! Ich dachte schon, du fertigst Skizzen an, bevor du fotografierst.“
„Hektik bringt nichts. Ich muss mir vorher alles genau anschauen, bevor ich etwas vom Platz verrücke“, erklärte Daniel. „Ich habe doch trotzdem viele Fotos gemacht.“
Malcolm legte für Madea sein nettestes Lächeln auf. „Und Sie, junge Lady, waren eine ausgezeichnete Schauspielerin, ein richtiges Talent.“
„Ich weiß nicht, wenn man mein Herz nicht gesehen hat, war es vielleicht gut. Es schlug wie verrückt und meine Hände zitterten.“
„Komm, Malcolm, schau dir die Fotos an. Jeder sagt, was er auf dem Bild als eigenartig empfindet.“
Madea und Malcolm holten sich noch einen Stuhl heran und setzten sich links und rechts neben Daniel. Detailliert betrachteten sie die Fotos.
Nach zehn Minuten intensiven Suchens nach einem winzigen Stück, das Pearsons kriminelles Handeln verraten würde, brach Madea das Schweigen: „Ich glaube, wir müssen irgendwie anders denken. Wir gehen doch jetzt davon aus, dass dieser Pearson hinter dieser Aktion steckt, oder?“ Durch ein Nicken stimmten die Jungs Madea zu. „Die Firma will scheinbar illegal noch ein paar Waffen verkaufen. Und wie passe ich dort ins Spiel?“
„Wie es scheint, wollten sie dich als Krisentreiber benutzen“, meinte Daniel.
„Hm, das könnte gut möglich sein. Aber warum gerade ich?“
„Vielleicht Zufall?“ Malcolm brachte sich gedanklich ein. „Pearson wusste zufällig von dir und deinem Schicksal, womöglich sogar von Baker. Irgendwie so jedenfalls.“
„Ja, so könnte das gelaufen sein“, sagte Madea. „Und Pearson hat sich die perfide Geschichte gestrickt. Vor einigen Jahren stand das mit dem Überfall auf Haditha in den Zeitungen, auch mein Name war dort zu lesen, als Überlebende dieses Massakers. Dann kam dieser verlogene Prozess gegen die Ex-Marines. So hat sich Pearson überlegt, dass ich darüber erzürnt sein müsste und mich nun an den ehemaligen Marines rächen könnte. Also zieht er alle Fäden und lässt es so ausschauen, als ob ich alle Morde begangen habe. Gleichzeitig fütterte er die Medien und heizt ein wenig die Stimmung an. Aber nicht nur hier in den USA streut er die unwahren und hinterlistigen Behauptungen, sondern auch im Irak. Dort sicherlich in einer anderen Form, damit auch ja alle rebellischen Milizen anspringen.“ Madea hielt kurz inne, um dann neu anzusetzen. „Nach jedem Mord stand mehr in der Zeitung, die Medien haben immer bösere Worte gefunden für eine Irakhetze. Im Irak allerdings wurde darüber mit einem ganz anderen Tenor berichtet. Ich habe mich gestern durch die Internetseiten der großen arabischen Zeitungen gelesen. Dort finden prominente Politiker scharfe Worte gegen die USA, weil eine irakische Bürgerin ohne jegliche Beweise als Täterin vorverurteilt wird.“ Madea holte tief Luft. „Aber das ist eigentlich harmlos. Direkter werden die Rebellen und Milizen auf ihren Internetseiten, sie treiben die Leute richtig an, sich gegen die Ungerechtigkeit zur Wehr zu setzen. Es ist ein Grund, die Waffen in die Hand zu nehmen.“
„Das ist es doch!“, sagte Malcolm euphorisch, er stand vom Stuhl auf. „Und wenn sie keine Waffen besitzen, dann müssen sie welche kaufen.“
„Genau. So könnte Pearson sich die Sache im Kopf zurechtgelegt haben“, sagte Daniel. „Und wonach sollen wir nun suchen?“
„Hm“, Madea legte den Kopf in die Schieflage und überlegte kurz. „Vielleicht könnte man etwas über zusätzlichen Materialeinkauf zur Herstellung der Waffen herausbekommen. Wenn er zum Beispiel drei Tonnen Metalle einkauft und dann am Ende offiziell nur fünf Gewehre produziert hat, sollte uns das eventuell stutzig machen.“
„Nicht schlecht, aber dafür
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