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Der falsche Graf

Der falsche Graf

Titel: Der falsche Graf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt
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Beste."
    Gemeinsam begannen sie die Falle zu tarnen. Als sie den Stall eine Stunde später verließen, war nichts mehr von ihren geheimen Aktivitäten zu erkennen. Der letzte Akt der Kriminalaffäre konnte beginnen.

20. Kapitel
    Klaus-Peter abzulenken war keine Schwierigkeit. Er war erstaunlich ruhig. Conny hatte erwartet, dass er nervös wirken würde, aber stattdessen setzte er sich nach der Mittagsruhe mit einem Buch an den See und kehrte erst zurück als es Zeit zum Abendessen war. Für das heutige Unterhaltungsprogramm war eine Bauchtänzerin engagiert. Danach sollte ein Jongleur auftreten, aber Conny verabschiedete sich nach der Bauchtanznummer unter dem Vorwand, hundemüde zu sein und ging auf ihr Zimmer. Auch Simon verabschiedete sich bald. So blieb Klaus-Peter alleine am Tisch zurück. Er genehmigte sich noch einen Fruchtsaft, dann ging auch er auf sein Zimmer.
    Er ahnte nicht, dass er von zwei Augenpaaren beobachtet wurde. Cornelia hatte ihren Beobachtungsposten in der Kaffeeküche bezogen, Tante Miene saß in der Lounge und strickte, weil ihr das einen harmlosen Touch verlieh, wie sie meinte. Noch war sie sich nicht hundertprozentig sicher, dass der falsche Graf wirklich mit der Entführung zu tun hatte, aber wenn er sich demnächst aus dem Hotel schlich und zum Gantler-Hof fuhr, war seine Schuld quasi bewiesen.
    Die Zeiger der Uhr krochen im Schneckentempo vorwärts. Doch gegen halb zwölf sah Conny den falschen Graf tatsächlich aus dem Seiteneingang des Schlosses schlüpfen. Er blieb kurz stehen, sah sich um und eilte dann zum Parkplatz.
    Wie der Blitz sauste Conny in die Lounge. "Es geht los!"
    Tante Miene stand schon an der Tür. Unternehmungslustig schwang sie die lange Stablampe. "Dann auf in den Kampf, Kindchen." Entschlossen trat sie in die Nacht hinaus.
    ***
    Der Mond stand als schmale Sichel am Himmel. Sein Licht reichte gerade aus, die Konturen der Landschaft und des verfallenen Gebäudes zu erkennen, auf das Tante Miene zusteuerte. Obwohl sich Conny im Stillen pausenlos vorbetete, dass sie keine Angst haben musste, weil Simon und Herr Schmittchen hier irgendwo in der Nähe lauerten und jederzeit rettend eingreifen konnten, falls es nötig sein sollte, sträubten sich ihre Nackenhärchen vor Grauen als sie das Quietschen der Angeln hörte, als sie zusammen mit Tante Miene das schwere Holztor aufschob. Dahinter herrschte tiefste Finsternis. Das Geruchsgemisch, das Conny entgegenschlug, nahm ihr kurzfristig den Atem. Unwillkürlich fasste sie nach Mienes Arm und hielt sich daran fest, während sie ins Ungewisse traten. Dann leuchtete der Lichtkegel der Lampe auf, was die Sache allerdings nicht angenehmer machte. Das kalte Licht ließ die Werkzeuge, Balken und Gerätschaften seltsam scharfkantig und irgendwie aggressiv erscheinen.
    Langsam glitt der Lichtkreis über den schmutzigen Boden. Schließlich blieb er auf einer Stelle liegen. Tante Miene nickte Conny zu, sie verstand. Dort befand sich also die Falle, die Miene und Herr Schmittchen heute Morgen aufgestellt hatten. Hoffentlich tappte der falsche Graf hinein!
    Eine feine Gänsehaut überzog Connys Rücken. Noch bevor sie ihn sah, wusste sie, dass sie nicht mehr alleine waren. Dann leuchtete eine weitere Lampe auf, deren Schein den gesamten Stall erleuchtete. Die Frauen fuhren herum. Ihnen gegenüber stand ein Mann. Sein Gesicht wurde von einer Motorradmaske unkenntlich gemacht, aber Conny wusste trotzdem sofort, wen sie vor sich hatte. Klaus-Peters Haltung, sein ganzer Habitus waren unverkennbar. Wortlos streckte er die Hand aus. Conny sah zu Miene, die wiederum den Mann anstarrte.
    "Erst meine Schwester." Sie wunderte sich, dass sie die Worte herausbrachte, obwohl sich ihre Zunge wie ein trockener Schwamm anfühlte.
    "Erst das Medaillon." Klaus-Peter wirkte entschlossen.
    Langsam tastete sich Conny zur Seite. Sie musste den Brunnschacht zwischen sich und den falschen Graf bringen. Ganz egal wie, Hauptsache, sie brachte ihn dazu, auf die Klappe zu treten. Klaus-Peter beobachtete sie durch die Schlitze der Maske. Was hatte das Weibstück vor? Wieso blieb sie nicht stehen? Er hatte die Faxen gründlich dicke. Zuerst dieser blöde Köter, dann die Sache mit dem Taxi, der Verlust des Medaillons, die schwatzhafte Jenny, die selbst dem Teufel ein Ohr abkaute und jetzt diese beiden Hexen, die ihn aufs Kreuz legen wollten. Es musste Schluss sein.
    "Halt!" Gebieterisch hob Klaus die Hand. Erschrocken starrte Conny in die Mündung einer

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