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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodore R. Cogswell
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die wissenschaftlichen Scanner auf den Navigationscomputer. Ich möchte den Zeitfaktor dafür bekommen.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte der Offizier und wandte sich wieder seiner Konsole zu. Seine schlanken Finger tanzten über die Knöpfe. Scott prüfte gleichzeitig das Ergebnis nach. Plötzlich pfiff Sulu leise.
    »Probleme?« erkundigte sich Kirk.
    »Möglich, Sir. Ich muß noch einmal ...«
    »Nicht nötig«, fiel Scott ein. »Meine Zahlen decken sich mit den Ihren.« Seine dicken, kurzen Finger drückten auf etliche Knöpfe, und sofort erschien das spektographische Bild der Sonne von Kyros auf dem Monitor.
    Kirk besah sich das Bild, dann hörte er Scott murmeln: »Ja, das ergibt doch überhaupt gar keinen Sinn!«
    »Erklären Sie mir das«, befahl Kirk.
    »Diese Strahlungsfront zeigt eine Doppler-Verschiebung zu Violett, und das ist ein erstes Anzeichen dafür, daß eine Sonne zur Nova wird. Aber im übrigen ist das Spektogramm von Kyr so ruhig wie ein schlafendes Baby. Eine ganz stille G5-Sonne.«
    »Gibt es denn in diesem Quadranten Novae oder Supernovae?« fragte Kirk.
    Helman, der Wissenschaftliche Offizier, runzelte die Brauen. »Es wurden noch keine entdeckt, Sir. Der einzig mögliche Kandidat wäre ein blauer Stern der Klasse B, der ungefähr neun Parsek entfernt ist und von unseren weitreichenden Ortern nicht erfaßt werden kann. Nehmen wir einmal an, er sei vor dreißig Jahren explodiert, dann würde uns die Frontwelle gerade jetzt erreichen, aber sie wäre nicht weit über 0.0.-1 wegen des Quadrats der Entfernung und so.«
    »Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht«, antwortete Kirk. »Wenn wir nicht wissen, in welcher Gegend genau dieser Stern war, können wir auch nicht errechnen, in welche Richtung wir davonlaufen müssen.«
    »Davonlaufen?« wunderte sich Uhura.
    »Die Möglichkeit besteht, Lieutenant«, erwiderte Kirk und studierte erneut das Spektogramm auf dem Bildschirm. »Na, schön, meine Herren, Sie bleiben also am Ball. Ich möchte möglichst schnell von allem unterrichtet werden, was sich tut. Wenn noch nichts vorliegt, sobald Spock mit den anderen heraufkommt, wird er Ihnen helfen ... Das heißt, falls er dazu in der Lage ist und sich entsprechend fühlt«, fügte er besorgt hinzu.
    Auch Uhura konnte ihre Sorge nicht verbergen. »Was ist denn mit Mr. Spock?« Ihr großer Respekt vor dem Captain und dem halbmenschlichen Ersten Offizier äußerte sich in ihrer mütterlichen Fürsorge.
    »Er hat die Wirkung des Implantats etwas stärker gespürt als die anderen, wenn er mir auch versicherte, er könne die Folgen kontrollieren«, erklärte ihr Kirk. »Wenn er sich noch immer so seltsam benimmt wie in der vorletzten Nacht, muß ich Dr. McCoy anweisen, das Ding zu entfernen. Mir scheint der Doppelgänger von Mr. Spock verursacht ihm richtige Kopfschmerzen.«
    »Doppelgänger?« fragte Scott. »Wieso?«
    »Das ist das spukhafte Double einer lebenden Person, wie Fähnrich George mir erklärte. Es ist ein langes Wort. Wir sagen einfach ›Dopp‹.« Er nickte dem Schirm zu. »Ich bin in meinem Quartier, bis das Team heraufgeholt wird. Falls sich etwas ändert, möchte ich sofort verständigt werden. Kommen Sie mit, Mr. Scott?«
     
    In seiner Kabine legte sich Kirk sofort auf sein Bett. Hinter ihm im Schott war ein Schrank eingebaut, in dem er echte Bücher aufbewahrte. Er wählte eine eselsohrige Anabasis von Xenophon, legte sich wieder auf den Rücken und begann zum hundertsten Mal die alte griechische Geschichte zu lesen, nach der eine kleine Söldnerarmee endlich sicher in die Heimat zurückkehrte, nachdem sie von einer feindlichen Streitmacht viele tausend Meilen vom Heimatland entfernt in eine Falle gelockt worden war und um ihr Leben kämpfen und marschieren mußte. Hintergründig, aber doch sehr deutlich für den, der zwischen den Zeilen zu lesen verstand, war die Einsamkeit des Befehlshabers bei all seinen Entscheidungen unterstrichen, dessen schwierige, fast unlösbare Aufgabe es war, ein Häuflein Tapferer vor der Vernichtung zu bewahren. Kirk mochte Xenophon besonders gern. Wäre dieser Mann ein paar Jahrtausende später geboren worden, welch wundervollen Sternenschiff-Kommandanten hätte er abgegeben!
    Kirk war gerade bei der Schlacht von Cunaxa angelangt, als der Interkom biepte. Er meldete sich.
    »Transporterraum Eins, Lieutenant Rogers, Sir. Lieutenant Dawson bittet um die Erlaubnis, Fähnrich George und Lieutenant Peters vorzeitig heraufholen zu dürfen. Er sagt, sie

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