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Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Titel: Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Einzelheiten beträchtlich aus, um die Frau konstant zu unterhalten und ihren Argwohn zu beschwichtigen.
    Nachdem die Pflegerin und der bei Hammerstead Dienst habende Tierarzt Donny Boy untersucht und ihm eine gute Gesundheit bescheinigt hatten, waren Malerick und seine nächste ahnungslose Probandin vom Stall zu diesem Restaurant geschlendert, das unweit des Riverside Drive lag.
    Die Frau plauderte nun fröhlich mit John (Malericks Rolle für dieses Treffen) über ihr Leben in der Stadt und ihre schon früh erwachte Begeisterung für Pferde, über die Tiere, die sie besessen oder geritten hatte, und über ihre Hoffnung, sich irgendwann ein Ferienhaus in Middleburg, Virginia, leisten zu können. Er ließ hin und wieder ein wenig Pferdewissen einfließen – das er entweder aus Cheryls Kommentaren ableitete oder seiner Kenntnis der Zirkus- und Zauberkunstbranche verdankte. Tiere waren seit jeher ein wichtiger Teil seines Berufs. Man hypnotisierte sie, ließ sie verschwinden oder verwandelte sie in eine andere Spezies. Schon im neunzehnten Jahrhundert hatte ein Illusionist einen weithin berühmten Trick entwickelt, bei dem ein Huhn blitzschnell zu einer Ente wurde. (Das Geheimnis dahinter war absolut banal: Es handelte sich von vornherein um eine Ente, die zunächst ein Hühnerkostüm trug.) Früher, als man noch nicht so viel Wert auf Political Correctness legte, gab es beliebte Nummern, bei denen Tiere scheinbar getötet und wieder zum Leben erweckt wurden, wenngleich ihnen nur selten tatsächlich etwas geschah. Immerhin sprach es nicht unbedingt für das Können eines Illusionisten, wenn dieser ein Tier wirklich umbringen musste, um den beabsichtigten Effekt zu erzielen. Und teuer war die Sache außerdem.
    Für den heutigen Auftritt im Central Park hatte Malerick sich aus dem Fundus von Howard Thurston bedient, einem bekannten Illusionisten des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, der auf Tiernummern spezialisiert gewesen war. Allerdings hätte Malericks Trick nur schwerlich Thurstons Billigung gefunden, denn der berühmte Vorgänger hatte seine Tiere stets wie menschliche Assistenten oder gar als Familienangehörige behandelt. Malerick kannte in dieser Hinsicht keine Skrupel. Er fing von Hand eine Taube, legte sie auf den Rücken und strich so lange gleichmäßig über ihren Hals und die Flanken, bis sie hypnotisiert war – eine Technik, die Zauberkünstler schon seit vielen Jahren nutzten, um den Anschein eines toten Vogels zu erwecken. Als Cheryl Marston sich näherte, schleuderte Malerick die Taube mit Wucht an den Kopf des Pferdes. Donny Boys anschließende Panik und das Aufbäumen wurden jedoch nicht durch den Vogel verursacht, sondern durch einen Ultraschallsender, dessen Frequenz das Gehör des Tiers marterte. Als Malerick zwischen den Büschen hervortrat, um Cheryl zu »retten«, schaltete er den Sender ab, und als er dann das Zaumzeug packte, kam das Pferd bereits von selbst wieder zur Ruhe.
    Nun im Café ließ die Vorsicht der Reiterin immer mehr nach, denn sie erfuhr, wie viel sie und der Fremde gemeinsam hatten.
    Zumindest
vermeintlich
.
    Die Illusion klappte, weil Malerick mentale Tricks anwendete, was nicht zu seinen ausgeprägtesten Talenten zählte, aber gleichwohl zu passablen Resultaten führte. Natürlich hatte das nichts mit Telepathie zu tun, sondern stellte eine Kombination aus rhetorischen und psychologischen Techniken dar, die Rückschlüsse auf diverse Fakten erlaubten. Im Augenblick konzentrierte Malerick sich vornehmlich auf die Körpersprache seines Gegenübers und registrierte, mit welchen subtilen Veränderungen Cheryls Haltung, Mimik oder Gestik auf seine Bemerkungen reagierte. Manches davon verriet ihm, dass sie in Gedanken abschweifte, anderes, dass er einen wichtigen Punkt getroffen hatte.
    So erwähnte er beispielsweise eine Bekannte, die kürzlich eine Scheidung durchgemacht habe, und konnte leicht erkennen, dass es Cheryl ebenso ergangen war – und zwar unter großen Schmerzen. Also verzog er das Gesicht und verriet ihr, auch er selbst sei mittlerweile geschieden, denn seine Frau habe ihn betrogen und verlassen. Anfangs sei er am Boden zerstört gewesen, aber langsam gehe es ihm besser.
    »
Ich
habe freiwillig auf ein Boot verzichtet, nur um diesen Mistkerl loszuwerden«, sagte sie verbittert. »Ein acht Meter langes Segelboot.«
    Um Cheryl vorzugaukeln, sie lägen auf gleicher Wellenlänge, setzte Malerick zudem »Barnum-Behauptungen« ein, benannt nach dem großen

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