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Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Titel: Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Uferstreifen.
    Dort machte er sich von ihrer Hand los und legte ihr stattdessen einen Arm um die Schultern und unter die Achsel. Seine Finger streiften Cheryls Brust, während ihr Kopf sich bei ihm anlehnte.
    »Sehen Sie«, sagte sie und deutete mit wankender Hand auf den Hudson, wo Dutzende von Segelbooten und Kabinenkreuzern über das funkelnde dunkelblaue Wasser glitten.
    »Mein Boot liegt da unten«, sagte Malerick.
    »Ich mag Boote.«
    »Ich auch«, sagte er leise.
    »Wirklich?«, fragte sie und lachte. Dann fügte sie flüsternd hinzu, dass – wie überraschend – auch sie und ihr Exmann früher ein Boot besessen hätten. Leider sei es bei der Scheidung
ihm
zugesprochen worden.

…Fünfzehn
    Die Reitschule war ein Teil des alten New York.
    Amelia Sachs stieg ein durchdringender Stallgeruch in die Nase, und durch den überwölbten Torweg konnte sie im Innern des mit Holz ausgekleideten alten Gebäudes die Pferde und ihre Reiter sehen. Mit den beigefarbenen Hosen, den schwarzen oder roten Reitjacken und den samtenen Helmen strahlten die Leute eine gewisse Würde aus.
    Vor und in der Eingangshalle stand ein halbes Dutzend uniformierter Beamter vom nahen Zwanzigsten Revier. Lon Sellitto hatte mit einer Vielzahl weiterer Kollegen im Park Position bezogen und hielt im Umkreis der Reitwege nach dem geheimnisvollen Täter Ausschau.
    Sachs und Bell betraten das Büro, und der Detective zeigte der Frau hinter dem Tresen seine goldene Dienstmarke. Sie schaute an ihm vorbei zu den Polizisten am Eingang. »Ja?«, fragte sie besorgt. »Gibt es ein Problem?«
    »Ma’am, werden bei Ihnen die Sättel und andere Ledergegenstände mit Tack-Pure behandelt?«
    Sie warf einem ihrer Mitarbeiter einen kurzen Blick zu. Der Mann nickte.
    »Ja, Sir, das ist richtig. Wir benutzen es häufig.«
    »Wir haben heute am Schauplatz eines Mordes Spuren dieses Mittels und Reste von Pferdekot gefunden«, fuhr Bell fort. »Es könnte sein, dass der Täter entweder bei Ihnen arbeitet oder jemandem hier nachspioniert – einem Angestellten oder einem Reiter.«
    »Nein! Wem denn?«
    »Tut mir Leid, wir sind uns in diesem Punkt nicht sicher. Und wir wissen auch nicht genau, wie der Verdächtige aussieht. Er dürfte von mittlerer Statur sein. Etwa fünfzig Jahre alt. Weiß. Eventuell trägt er einen Bart und hat braune Haare, aber das ist ebenfalls nicht gesichert. Die Finger seiner linken Hand sind womöglich deformiert. Wir möchten Sie bitten, Ihre Angestellten und die derzeit erreichbaren Stammkunden zu befragen, ob sie jemanden gesehen haben, auf den die Beschreibung zutrifft. Oder ob ihnen irgendetwas verdächtig vorgekommen ist.«
    »Natürlich«, sagte sie zögernd. »Ich werde tun, was ich kann.«
    Bell nahm einige der Uniformierten mit und ging durch das alte Tor in die mit Sägemehl ausgestreute, stechend riechende Reithalle. »Wir sehen uns ein wenig um«, rief er Sachs zu.
    Sie nickte und blickte zum Fenster hinaus zu Kara. Die junge Frau saß in Sellittos zivilem Einsatzfahrzeug, das am Straßenrand direkt neben Sachs’ leuchtend gelbem Camaro geparkt stand. Kara war nicht begeistert gewesen, aber Sachs hatte darauf bestanden, dass sie im Wagen blieb.
    Robert-Houdin hatte bessere Tricks drauf als die Marabuts. Obwohl sie ihn fast umgebracht haben, wenn ich mich recht entsinne.
    Keine Angst. Ich sorge schon dafür, dass Ihnen so etwas nicht widerfährt.
    Es war jetzt genau vierzehn Uhr. Sachs nahm Kontakt mit der Zentrale auf und ließ sich mit Rhymes Anschluss verbinden. Wenig später meldete sich der Kriminalist. »Sachs, Lons Teams haben im Central Park bislang nichts entdecken können. Hattet ihr mehr Glück?«
    »Die Chefin hier befragt soeben das Personal und die Reiter. Roland und seine Leute durchsuchen die Ställe.« Sie sah die Frau mit einigen Angestellten sprechen. Alle runzelten die Stirn und wirkten besorgt. Plötzlich hob ein Mädchen mit rundem Gesicht und roten Haaren erschrocken eine Hand an den Mund und nickte langsam.
    »Moment mal, Rhyme. Das könnte etwas sein.«
    Die Chefin winkte Sachs zu sich.
    »Ich weiß nicht, ob es wichtig ist«, sagte das Mädchen. »Aber da war was.«
    »Wie heißt du?«
    »Tracey?« Es klang wie eine Frage. »Ich bin hier Pferdepflegerin.«
    »Red weiter.«
    »Okay. Es gibt hier eine Reiterin, die kommt jeden Samstag. Cheryl Marston.«
    »Immer zur gleichen Zeit?«, rief Rhyme in Sachs’ Ohr. »Frag sie, ob die Frau jede Woche zur gleichen Zeit kommt.«
    Sachs reichte die Frage

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