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Der Feuerthron

Der Feuerthron

Titel: Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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vollbringen konnten. Sie nickte Hekerenandil zu und sah den Leuten entgegen, die den einstigen Kaiser zu ihr brachten.
    Der Mann lag im Sterben. Sein Geist flackerte nur noch, und sein Körper war durch die Schwarzmagie, die ihn so lange beherrscht hatte, beinahe vollkommen zerstört. Während Mera begann, die schlimmsten Schäden zu heilen, musste sie daran denken, dass das Band zwischen Wassuram und Menanderahs Bruder dem Geist des verderbten schwarzen Magiers ebenso viele Schmerzen bereitet hatte, wie Menandhol selbst durchlitten haben musste. Der Magier hatte die Verbindung mit dem weißen Runi wahrscheinlich nur deshalb eingehen können, weil er selbst bereits körperlos gewesen war.
    Nach einer Weile drückte sie den noch immer bewusstlosen Menandhol Reodhilan in die Arme und sah sich durch einen dankbaren Blick belohnt.
    »Hätte mir jemand vorher erzählt, was hier geschehen ist, hätte ich es nicht glauben wollen«, sagte die alte Runi und blickte über ihre Schar, von der in diesem Kampf fast jeder Dritte zu Meandir gegangen war. Einer ihrer alten Gefährten aus Talrunia trat neben sie und schloss sie in die Arme.
    »Wir werden die ehren, die mit uns gezogen sind und sterben mussten – auch Reodhendhor, deinen Sohn. Tausend Jahre hat sich sein Schicksal unserem Wissen entzogen, während er darauf wartete, als Geist zurückzukehren und Wassurams üblem Treiben ein Ende zu setzen!«
    »Zukünftige Generationen der Runi werden von Reodhendhor singen und von Hekendialondilan, die bereits als Kind die Welt klarer gesehen hat als unsere Königin.« Reodhilan kniete vor dem Mädchen nieder. Die anderen ihres Volkes folgten diesem Beispiel, während Hekendialondilan sie erschrocken ansah.
    »Aber ich habe doch gar nichts getan!«
    Ihre Mutter zog sie an sich und küsste sie. »Du hast unserem Volk gezeigt, dass Runi sein auch heißt, Verantwortung zu übernehmen. Ohne dich, ohne Mera, ohne Girdhan, ohne Argo und die anderen hätte Wassuram noch als Geist den Sieg davongetragen und auch Meanrunia zerstört.«
    »Da du gerade von unseren Freunden sprichst: Wir sollten mal nachsehen, wo Kip abgeblieben ist.« Mera wollte einen der Diener, die ein ganzes Stück von den weiß strahlenden Runi entfernt auf Befehle warteten, zu sich rufen, als ihre Großmutter auf sie zuhumpelte.
    »Bevor du nach diesem frechen Bengel suchst, solltest du dich erst einmal um Torrix und mich kümmern und diesen Ungeheuern dort befehlen, dass sie Hannez und deine Mutter freilassen.«
    »Mama ist hier?« Mera wollte aufspringen, doch ihre Großmutterhielt sie zurück. »Deine Leute können Meraneh holen. Kümmere dich erst um mich, denn ich hätte gerne ein paar gebrochene Knochen weniger im Leib.«
    »Entschuldige, Großmutter.« Mera umarmte ihre Großmutter und setzte ihre Heilerfähigkeiten ein. Da Merala als Blaue die schwarze Magie des Thrones ziemlich gut vertragen konnte, dauerte es nur wenige Augenblicke, bis sie sich verwundert aufrichtete und an sich herabsah. »Es scheint wieder alles heil zu sein, und ich fühle mich so gut wie schon lange nicht mehr.«
    »Ich sagte dir doch, dass deine Enkelin großartige Fähigkeiten hat!« Torrix schob die alte Hexe zur Seite und verneigte sich ächzend vor Mera. »Ich würde mich freuen, wenn Ihr diese Fähigkeiten auch auf mich anwenden könntet, Euer Glorifizienz!«
    Für diese ehrerbietige Anrede erntete der blaue Magier Meras verwunderten Blick. Es dauerte noch etwas, bis alle begriffen hatten, dass mit dem Sturz des Kaisers nicht der ganze Zauber vorüber war. Der Feuerthron existierte noch immer. Auch wenn er nicht mehr von Wassurams Geist beherrscht wurde, so war er doch ein mächtiges Ding, dessen Kraft schwache Geister unterliegen konnten. Torrix hatte Meras aufflammenden Zorn sogleich bemerkt und sich bang gefragt, wie sie reagieren würde.
    Sie ging jedoch nicht auf seine Äußerung ein, sondern ließ ihre Hand auf seiner Schulter ruhen und heilte ihn. Er kam nicht einmal mehr dazu, sich zu bedanken, denn da stürmten Meraneh und Hannez an der Spitze ihrer Freunde in den Saal.
    »Mera! Bist du es wirklich!« Meraneh eilte auf ihre Tochter zu und umarmte sie, während sie gleichzeitig lachte und weinte.
    »Ja, Mama! Schau, es ist alles gut geworden!« Mera streichelte das Haar ihrer Mutter, als Hannez interessiert zu Girdhan aufsah.
    »Und? Sitzt es sich gut da oben?«
    »Du kannst es ja ausprobieren«, bot Girdhan ihm an.
    Hannez hob abwehrend die Hände. »Nein, danke! Lass

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