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Der Fluch - Das Tal - Season 2 ; Bd. 1

Der Fluch - Das Tal - Season 2 ; Bd. 1

Titel: Der Fluch - Das Tal - Season 2 ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Kind kommen. Im Tode vereint …«
    Es klingt fast heiter, wie sie es sagt.
    Beim Anblick der Tiefe fühle ich mich schwindelig, aber auch als ich die Augen schließe, schwanke ich. Und begreife, dass ich einen tödlichen Fehler gemacht habe.
    »Wer … sind Sie?«
    »Nennen wir es mal so. Ich bin Jaydens Anwältin …«, sagt sie ruhig.
    Ihre Hand packt meinen Nacken noch fester und mein Kinn schlägt auf dem Geländer auf. Der Schmerz ist nicht so schlimm wie die Panik, die sich in mir ausbreitet.
    »Mädchen wie du … ihr verführt einen Jungen und dann hängt ihr ihm Vergewaltigung an. Aber du hast keine Beweise, oder? Und ich sorge dafür, dass es dabei bleibt.«
    Eine kurze Pause und langsam wird mir die Häme in ihrer Stimme bewusst.
    »Du willst Jaydens Leben zerstören. Seine Karriere. Er studiert in Harvard. Was, wenn er wegen dieser Sache verurteilt wird? Hast du darüber nachgedacht? Hast du das? Nein, oder? Du denkst, eine einzige Nacht, ein Kind, das keiner will, haben das Recht, über das Leben eines Menschen zu entscheiden? Weil du nicht zugeben kannst, was offensichtlich ist. Dass du ihn verführt hast und nicht umgekehrt. Wie auch alle anderen. Es ist nicht seine Schuld.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde lässt sie mich los. In diesem Augenblick begreife ich, dass Mrs Jones – die Mrs Jones, der ich vertraut habe – überhaupt nicht existiert. Alles, was sie je gesagt und getan hatte, war eine einzige Lüge.
    »Wer sind Sie?«
    Ich stelle die Frage zum zweiten Mal.
    Sie lacht auf. »Ich kämpfe für meinen Sohn wie deine Mutter für dich.«

27. Rose
    Ich habe nicht verstanden, was die letzten Tage passiert ist. Und nur langsam verstehe ich die Wahrheit.
    Jaydens Mutter?
    »Wie kommen Sie hierher?«, frage ich stockend. »Und was wollen Sie von mir?«
    Sie schaut mich nur an und lächelt. Wie immer. Dieses Lächeln ist mir vertraut. Das macht es mir schwer, die ganze Sache zu begreifen, dabei ist die Antwort offensichtlich.
    »Muriel …« Ich bringe den Namen kaum hervor.
    Sie hebt gleichgültig die Schultern. »Sie war deinetwegen hier.«
    »Meinetwegen?«
    »Ach, du weißt das nicht?«
    »Was?«
    »Sie wollte sich mit dir verbünden.«
    »Mit mir verbünden? Ich kannte sie gar nicht.«
    »Aber sie kannte Jayden und … deine Mutter.«
    Meine Mutter? Ergibt das irgendeinen Sinn?
    »Muriel … das muss ich zugeben, hat meine Pläne durcheinandergebracht. Ich dachte, sie ist klüger«, fährt Mrs Jones fort.
    Ich schüttele den Kopf.
    »Du hast keine Ahnung, oder?«
    »Nein«, krächze ich. Ich versuche, den Kopf zu heben, aber sie ist stärker. Ihre Hand umklammert immer noch meinen Nacken.
    »Deine Mutter, die Staranwältin, hat dir nichts gesagt?«
    Was hat Mom mir nicht gesagt?
    »Ich wollte nur verhindern, dass Muriel aussagt. Und deine Mutter hat alles getan, um sie genau dazu zu bringen.«
    Was hat Mom damit zu tun? Ich habe keine Ahnung, wovon J. F.s Mutter spricht.
    »Sie haben Muriel …? Sie haben sie umgebracht?«
    Meine Schultern schmerzen und mein Rücken … lange halte ich es in dieser Position nicht mehr aus. Aber jedes Mal, wenn ich versuche, mich zu befreien, umklammert sie noch fester meinen Nacken. Ihr Mund liegt dicht an meinem Ohr, als sie flüstert:
    »Sie wollte mein Geld nicht nehmen. Dabei wäre es so einfach gewesen. Und dann war da dieser Schacht. Direkt hinter ihr. Sie konnte ihn nicht erkennen, aber ich. Also ging ich auf sie zu. Sie hat einen Schritt gemacht, nur einen einzigen und …« Mrs Jones hob die Arme, als wollte sie in die Hände klatschen. »Sie fiel hinunter und rührte sich nicht mehr. Und dann kamst du …«
    »Sie waren dort?«
    »Die ganze Zeit.«
    »Und haben ihr nicht geholfen?«
    »Du auch nicht.«
    Ich kann mich nicht bewegen, bekomme keine Luft mehr. Unter mir ist immer noch der Abgrund. Eigentlich müsste ich Angst haben, aber dem ist nicht so.
    »Damit kommen sie nicht durch.«
    Sie lacht.
    »Deine Tochter oder du? Wie hättest du dich entschieden?«
    Ich hätte die Schuld auf mich genommen, wie ich mich für alles, was passiert ist, verantwortlich gefühlt habe. Aber plötzlich weiß ich, dass ich mich getäuscht habe. Ich habe keine Schuld.
    Ich schüttele den Kopf und schweige.
    »Weißt du, wie das ist, wenn man seit der Geburt allein ist mit der Verantwortung? Man gibt sein Bestes für ein Kind und irgendwann kommt jemand wie du, wie diese Muriel, wie all die anderen und bringt alles zum Einsturz. Mit irgendwelchen Behauptungen.

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