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Der Fluch der grünen Steine

Der Fluch der grünen Steine

Titel: Der Fluch der grünen Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Mann, auf den beide Frauen hören. Außerdem: Statt im Dunkeln zu sitzen und den Glauben an die Menschen zu verlieren, können Sie damit aktiv etwas leisten: Sie retten Nuria und deren Kinder. Kann sein, daß wir in eine Schießerei geraten, bevor wir Penasblancas erreichen. Und Christus Revaila ist auch noch da! Doctor, wer hier lebt, auch als Arzt, darf nicht nur heilen, er muß auch um sich schlagen und sich den Weg freihalten. Wenn's sein muß, mit der Waffe!«
    »Wann?« fragte Dr. Mohr knapp.
    »So schnell wie möglich. Noch wirkt sich Major Gomez' Sittenfeldzug in Penasblancas aus. Das sollten wir ausnutzen.«
    »Also morgen? Aber wenn Nuria nicht will?«
    »Sie will. Bei uns haben die Toten noch nie das Leben behindert. Auch Nuria hofft, daß Zapiga durchgekommen ist und sie Millionärin wird.«
    »Ich verfluche diese grünen Steine!« schrie Dr. Mohr. Seine ganze innere Qual lag in diesem Aufschrei. Novarra nickte zufrieden.
    »Das ist nun heraus, Doctor. Das befreit! Wir alle hassen sie, aber wir kleben an ihnen. Es gibt für uns kein Zurück mehr. Für Sie schon!« Er erhob sich. »Morgen früh beim Morgengrauen?«
    »Ich bin bereit.« Dr. Mohr legte die Hände übereinander. »Ich habe versagt, Novarra. Ich hatte für Nuria und die Kinder die Verantwortung übernommen …«
    Nuria und die Kinder standen bereit, als Dr. Mohr und Margarita aus dem Haus kamen. Die Nacht lag noch über den Felsen, nur vereinzelte fahle Streifen am Himmel zeigten den nahen Tag an. Es war kühl geworden, die Regenzeit begann. In ein paar Tagen würde sich das ganze Land verwandeln. Dann wurden aus den Bächen breite Flüsse und aus den Flüssen reißende Ströme, die die Wege verschlammten. Manche Täler wurden von der Außenwelt völlig abgeschnitten und unpassierbar, Steinlawinen, von den Wassern herausgewaschen, versperrten die Zugänge, und selbst eine große Anzahl Minen liefen voll. Von allen Seiten stürzten dann die Wassermassen in die großen Höhlen, manchmal so plötzlich, daß es jedes Jahr eine nicht geringe Anzahl Tote gab … Guaqueros, die nicht rechtzeitig ihre Gruben räumten und elend ertranken.
    Aber noch etwas geschah in der Regenzeit, tausende von Schürfern wurden zu Wäschern. Sie standen an den Ufern der überquellenden Flüsse oder selbst in dem reißenden Wasser und fingen mit großen Sieben das Geröll auf, das die Flüsse zu Tal schwemmten. Man wußte: Das Wasser spülte aus der Tiefe lockere Felsen ab, und in diesem Gestein waren auch Einschlüsse von Smaragden, kleine grüne Körper, vor Jahrmillionen in unvorstellbarer Hitze gebacken und heute ein Vermögen wert. Jedes Jahr geschah es immer wieder, daß die Flüsse das grüne Gold in die Siebe schwemmten … und jedes Jahr nach der Regenzeit stiegen die Morde an, wenn die glücklichen Finder sich auf den Weg machten, um ihren Reichtum nach Bogotá zu bringen.
    Am Wege lauerten die ›Aufkäufer‹ von Christus Revaila und Mercedes Ordaz.
    In der Nacht hatte es zwischen Dr. Mohr und Margarita noch eine heiße Diskussion gegeben, die Dr. Mohr verlor. Margarita hatte für das große Abenteuer auch einen Ledersack mit ihren Kleidern gepackt und reinigte dann einen 9-mm-Revolver. Dr. Mohr, der von Dr. Simpson zurückkam, nachdem er ihm alles erklärt und das Krankenhaus übergeben hatte, blieb betroffen in der Tür stehen.
    »Erkläre mir bloß nicht, du wolltest mitgehen!« sagte er heiser. »Das lasse ich nicht zu.«
    »Es ist alles gepackt, Pete …«
    »Dann packst du wieder aus!«
    »Du kannst mir nicht verbieten, meine Schwester abzuholen.«
    »Ich kann dir verbieten, dich in Lebensgefahr zu begeben!«
    »Ich will bei dir sein«, sagte sie schlicht und putzte weiter den Revolver.
    »Einsperren lasse ich dich!«
    »Das wäre noch schlimmer, Pete. Ich werde schreien und toben, und einmal läßt man mich heraus. Dann folge ich dir allein, und das ist viel gefährlicher.« Sie lud das Trommelmagazin, ließ es rotieren und dann einschnappen. Sie war schon für den gefährlichen Marsch umgezogen, trug Stiefel und eine Lederhose, ein Buschhemd und einen breiten Gürtel, in den sie die Waffen steckte. Das schwarze Haar hatte sie hochgebunden und mit einem breiten Stirnband festgehalten. Jetzt stand sie auf, ging in den Schlafraum, setzte sich auf das Bett und lehnte sich an die Wand.
    »Wer will mich aufhalten?« rief sie. »Ich schieße auf jeden, der mich anfassen will! Auch auf dich!«
    »Du mußt im Hospital bleiben! Simpson braucht dich!« schrie

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